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4. Oktober 2007, 00:00 Movie

Heimatklänge

Christina Ruloff - Wie ist das nur schön! Stefan Schwietert eröffnet dem Publikum das Jodeln. Eine ergreifende und schöne Reise in die eigene Tradition! Grandioses Bergpanorama. Fels, Himmel und diese Weite, die man wirklich nur in der abgelegensten Landschaft spüren kann – in der Wüste, ode...

Wie ist das nur schön! Stefan Schwietert eröffnet dem Publikum das Jodeln. Eine ergreifende und schöne Reise in die eigene Tradition!

Grandioses Bergpanorama. Fels, Himmel und diese Weite, die man wirklich nur in der abgelegensten Landschaft spüren kann – in der Wüste, oder eben in den Bergen. Und dann ertönt da diese wunderbare Musik, voller Sehnsucht und starkem Gefühl. Und der Berg, das Tal, die Landschaft, sie alle antworten mit einem Echo! Der Zuschauer sitzt ganz fassungslos und überwältigt in seinem Sessel.

Die „Musik“ stammt von Christian Zehnder, der, untermalt von den ergreifenden, toll konzipierten Bildern von Pio Corradi, einer der drei porträtierten Musiker in Heimatklänge ist. Der Regisseur Stefan Schwietert eröffnet dem Publikum – wie in seinen letzten Werken Accordion Tribe und El Acordeón del diablo – neue und neuartige Klangwelten, die sich mit ihrer Identität und der eigenen Tradition auseinandersetzen. „Was für mich als Musiker eminent wichtig ist, ist die Frage nach dem „woher komme ich“. Aus was schöpfe ich?“, erklärt Zehnder und wenn man ihm, Erika Stucki und vor allem Noldi Alder zusieht, wie sie sich in ihrer Heimat bewegen, und wie sie sich an ihre Kindheit erinnern, wie sie aus dieser Landschaft schöpfen, wird deutlich wie stark der Zusammenhang zwischen Herkunft, Identität und kreativer Musik, Kreativität überhaupt ist.

bei der Kunst: Grossartig!

Dass Schweizer Volksmusik und gerade das Jodeln mit bärbeissigen Greisen in seltsamen Kostümen und hinterwäldlerischen Bräuchen assoziiert und daher meist abschätzig als reine Touristenattraktion abgetan wird, ist ein grosser und für des Schweizers Umgang mit dem eigenen Erbe typischer Fehler: Denn wer Noldi Alder (der aus der Appenzeller Alder-Dynastie stammt) nur einmal singen, jodeln und spielen hört, der spürt das grosse Gefühl, das im Alltag so oft untergeht: Eine Sehnsucht und eine tiefe, innere Zufriedenheit, gerade weil die Musik etwas mit einem zutun hat.

Es ist daher umso bedauerlicher, dass die drei Künstler tatsächlich weniger singen, als über ihren Gesang und ihre Wurzeln sprechen. Und wiewohl der Ausflug nach Süd-Sibirien zur Gruppe Huun-Huur-Tu die Zusammenhänge zwischen unserer und anderen Traditionen aufzeigt, hätte man sich nur einfach mehr Musik gewünscht. Denn die Musik und die Bilder sprechen allein für sich uns lassen nicht mehr los.

Bewertung: 4.5 von 5

kann nicht nur toll singen, sondern hat vor allem einiges zu erzählen.

GEWINNE Tickets für die Vorpremieren in Basel, Bern, Luzern und Zürich!

Originaltitel: Heimatklänge

Land: CH

Genre: Dokumentarfilm

Dauer: 82 Minuten

Regie: Stefan Schwietert

Mit: Christian Zehnder, Noldi Alder und Erika Stucky

Verleih: Look Now

Kinostart: 18.10.2007

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