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17. September 2007, 00:00 Movie

DVD der Woche: Alpha Dog

Christina Ruloff - The kids aren’t alright: Gangsterpose, Kidnapping und der Tod: Nick Cassavetes’ Film mit Justin Timberlake schildert eine Jugend ohne Grenzen und Moral: Eindrücklich und tragisch. Das Leben eine einzige Poolparty: Frankie (Justin Timberlake) und seine Gang.Sie sind schreckl...

The kids aren’t alright: Gangsterpose, Kidnapping und der Tod: Nick Cassavetes’ Film mit Justin Timberlake schildert eine Jugend ohne Grenzen und Moral: Eindrücklich und tragisch.

Das Leben eine einzige Poolparty: Frankie (Justin Timberlake) und seine Gang.

Sie sind schrecklich cool, sie rauchen Pot und sie machen einen auf Gangster. Den Tag über hängen sie am Pool des betuchten Vaters herum oder dealen mit Drogen, nachts geht es von einer Party zur andern. Ihre Mädchen nennen sie „bitches“ und es ist Ehrensache, in jedem Satz mindestens einmal das Wort „fuck“ zu verwenden: Alpha Dog porträtiert eine Jugend bar jeglicher Moral, ohne Grenzen, aber auch ohne Halt.

Im Zentrum steht der historische Jesse James Hollywood, der es zur jüngsten, gesuchten Person auf der FBI-Wanted-Liste gebracht hat. Im Film heisst der Knirps zwar Johnny Truelove, aber die Geschichte ist dieselbe: Als Obermacker Johnny von einem seiner Dealer gedemütigt wird, beschliesst er seine Ehre zu rächen und entführt mit seiner ständig bekifften Entourage von Losern und Nichtstuern den kleinen Bruder des Dealers. Das „Opfer“ Zack, ein fünfzehnjähriges Muttersöhnchen, findet schnell Gefallen am Biertrinken, Gamen, Kiffen und Mädchen-Küssen. Da erfährt Johnny von seinem Anwalt, dass auf Entführung die lebenslängliche Gefängnisstrafe steht, und aus dem lustigen Spiel wird Ernst: Zack muss verschwinden...

Da sind sie noch Kumpels und finden es ganz lustig: Frankie und seine Geisel Zack.

Mindestens zwanzig Kids waren dabei und haben sich über die Entführung amüsiert, manche haben Schiss gekriegt und sind davongelaufen, aber keiner wäre auch nur auf die Idee gekommen, die Polizei oder die Eltern zu benachrichtigen, als letzter der gekidnappte Bubi selber, der das Ganze bis zum bitteren Ende eigentlich ganz witzig fand.

Die grosse Stärke von Nick Cassavetes’ Film liegt eben gerade in dieser zurückhaltenden Art, wie er die Geschichte erzählt; ruhig, beobachtend und wertungsfrei. Er macht sich und dem Publikum die Sache nicht einfach und hält sich mit jeglichen Schuldzuweisungen zurück: Wäre der „Streich“ nicht so grausam und entsetzlich ausgegangen, müsste man eigentlich mit allen Beteiligten Mitleid haben: Von der Realität völlig entfremdet und verroht, können diese Leute gar nicht anders, als ihrem „Chef“ zu gehorchen und arglos in die Katastrophe zu rennen.

Dass Alpha Dog packend und mitreissend ist und nicht zu einem Klischee ausartet, liegt vor allem auch an dem tollen Cast: Justin Timberlake macht seine Sache ganz einfach hervorragend: Völlig überfordert und hysterisch verzweifelt er als Frankie an seiner Verantwortung für die Geisel und tut am Ende das Unfassbare. Ben Foster wiederum mimt den drogenabhängigen Bruder so, dass keiner, der den Film gesehen hat, auf die Idee kommen sollte, dass es cool ist, viel zu kiffen. Alpha Dog spricht überhaupt für sich und dürfte wirksamer sein, als jede belehrende Litanei.

Bewertung: 4.5 von 5

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) hat sich über die Entführung null Gedanken gemacht. Seine Freunde sollen's für ihn ausbaden.

Originaltitel: Alpha Dog

Land: USA

Genre: Thriller

Dauer: 112 Minuten

Regie: Nick Cassavetes

Darsteller: Ben Foster, Shawn Hatosy, Emile Hirsch, Sharon Stone, Justin Timberlake, Anton Yelchin, Bruce Willis

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