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5. Januar 2009, 17:39 Interview

Interview mit Annakin

Dominik Stutz - Als Swandive Sängerin feierte sie in der Schweiz grosse Erfolge. Nun möchte Annakin mit ihrem zweiten Soloalbum Torch Songs an diese Erfolge anknüpfen. Für Leute die deine Musik nicht kennen, wie würdest du sie umschreiben?Das ist immer eine schwierige Frage. Meine Musik is...

Als Swandive Sängerin feierte sie in der Schweiz grosse Erfolge. Nun möchte Annakin mit ihrem zweiten Soloalbum Torch Songs an diese Erfolge anknüpfen.

Für Leute die deine Musik nicht kennen, wie würdest du sie umschreiben?

Das ist immer eine schwierige Frage. Meine Musik ist kaum einer Stilrichtung zu zuordnen. Man könnte es vielleicht mit Elektropop umschreiben. Elektropop mit sehr vielen Live-Instrumenten. Mit Männerstimmen, Blasinstrumenten, Gitarren und RealDrums. Einige Tracks verfügen auch über einen Schuss Reggae. Zudem sind im neuen Album wieder vermehrt die Industrial und Trip Hop Einflüsse, die man bereits von Swandive kannte, zu hören. Unabhängig von Stilrichtungen hört man eine ganz ehrliche Seite von mir. Das ist genau meine Musik, so wie ich es machen würde.

Am 16.Januar 2009 wird mit Torch Songs dein zweites Soloalbum erscheinen. Inwiefern hast du dich mit diesem Album weiterentwickelt?

Wir sind viel breiter geworden und wir sind musikalisch auch mehr Risiken eingegangen. Ich habe gesanglich alles ausgelotet: Ich rappe in Speed & Spine, ich schreie auf The Lady & the Devil und ich flüstere auf I Feel for you. Zudem war bei den Studioaufnahmen eine grössere Dynamik spürbar, wir haben uns gegenseitig gepusht um so das beste Produkt zu erhalten. Bei Torch Songs habe ich auch mehr mitproduziert.

Apropos Produzent, du hast Jono Buchanan zufällig am Pool in den Ferien in Mexico kennen gelernt. Er ist Brite und wohnt in London, eure Zusammenarbeit war zumindest beim ersten Album vornehmlich virtuell. Wie war das beim neuen Album?

Die Zusammenarbeit war wieder sehr ähnlich. Mit der Ausnahme, dass wir uns mittlerweile sehr viel besser kennen. Unsere Beziehung lebt von grossem gegenseitigem Respekt, der besonders wichtig für konstruktive Kritik ist.

Fehlt bei einer solchen Fernbeziehung nicht der Flow?

Ich habe den Flow auch bei der virtuellen Zusammenarbeit gespürt. Wir haben an drei Tagen sehr intensiv am Album gearbeitet. Er in London am PC, ich in der Schweiz am PC. Diese Zusammenarbeit ist so intensiv, dass wir uns schon sehr gut kennen, obwohl wir uns erst etwa sieben Mal gesehen haben. Ich bin mir bewusst, dass es eine sehr spezielle Art der Zusammenarbeit ist. Deshalb bin ich auch stolz, dass es so gut funktioniert. Es klappt aber nur so gut, weil wir denselben musikalischen Background haben. Da Musik etwas sehr persönliches ist, entsteht auch eine besondere Beziehung.

Es ist also kein mühsamer Umweg?

Nein, es ist extrem angenehm. Es war schon ein „lucky shot“ Jono kennen gelernt zu haben.

Jono Buchanan lobt deine Stimme und deine poetischen Texte. Welche Rolle spielen für dich die Texte in deinen Songs?

Es ist ein grosser Teil des ganzen Konstrukts. Es steckt viel Herzblut in meinen Texten. Ich habe den Anspruch tiefgründige Texte zu schreiben. Es gibt Bands, die sagen, Texte seien zweitrangig. Ich finde, das hört man dann auch.

Heisst Tiefe auch automatisch Melancholie?

Bei mir irgendwie schon. Das ist komischerweise gekoppelt.

Es gibt bereits eine erste Single, Monsters. Für mich ein Track der schwer stampft und etwas Düsteres ausstrahlt. Warum gerade diesen Track als Single?

Ich habe immer auf diesen Track gehofft, weil er für mich etwas ganz Starkes ausstrahlt. Ich habe die Kraft von Monsters schon beim komponieren gespürt. Dachte aber, dass mein Umfeld eher einen Track wie Sticky oder Alive auswählen würde. Es ist deshalb eine besondere Freude, dass sie alle ebenfalls die Kräfte, die in Monsters stecken, gespürt haben und denselben Song favorisieren.

Dann ist Monsters wohl nicht der Song mit dem du die meisten Platten verkaufen wirst?

Man wird es sehen. Ich glaube extrem an diesen Song. Vielleicht ist es nicht die typische Single, aber ich bin zufrieden, dass wir diesen Song genommen haben. Ich hoffe, die Radiostationen werden Monsters rauf und runter spielen. Mit der nächsten Auskopplung Alive wird man aber dann sicher noch eine andere Seite von mir kennen lernen.

Was Annakin neben der Musik macht, weiss man nicht so genau. Es gibt nirgends eine Biografie von dir. Ist das Teil einer gewissen Abgrenzung, den kommerziellen Erfolg nicht um jeden Preis anstreben zu wollen?

Meine Musik ist so etwas von persönlich. Mit meinen Texten lasse ich wirklich die Hosen runter. Es ist meiner Ansicht nach nicht auch noch nötig, die Homepage mit meiner Biographie zu füllen. Ich weiss nicht, ob mein Leben so spannend ist. Wer aber trotzdem mehr wissen möchte, dem stehe ich gerne in einem persönlichen Gespräch Red und Antwort.

Annakin Torch Songs Tour 2009:

05.03.09 Nordportal Baden

13.03.09 Rösli Stäfa

21.03.09 Salzhaus Winterthur

27.03.09 Mühle Hunziken Rubigen

05.04.09 Mascotte Zürich

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