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28. Januar 2009, 13:38 Music Interview

Interview The Black Box Revelation

Silvan Gertsch - Anfang Woche spielte die belgische Rockband "The Black Box Revelation" in der Hafenkneipe in Zürich. Im Interview erzählt Sänger Jan Paternoster, wieso sie die einzige Rockband aus Brüssel sind und wie sie die Eagles of Death Metal kennengelernt haben. Wie war euer Konzert in...

Anfang Woche spielte die belgische Rockband "The Black Box Revelation" in der Hafenkneipe in Zürich. Im Interview erzählt Sänger Jan Paternoster, wieso sie die einzige Rockband aus Brüssel sind und wie sie die Eagles of Death Metal kennengelernt haben.

Wie war euer Konzert in der Hafenkneipe?

Jan: Sehr gut! Die Hafenkneipe ist zwar nur ein kleines Lokal, aber es war vollgepackt mit Leuten. Und alle mochten die Show - auch wir selber. Wir haben ja früher schon in der Schweiz gespielt, in der Roten Fabrik. Und auch in der St. Pauli Bar sind wir aufgetreten, obschon das ja eigentlich ein Strip-Lokal ist...

Eure Musik verbindet Rock mit Blues, Alternative und unzähligen anderen Stilen. Wo fühlt ihr euch zuhause?

Eher in der bluesigen Rock-Ecke mit viel Soul. Bei den Albumaufnahmen wollten wir, dass die Musik pur und echt klingt. Das haben wir auch geschafft. Wir sind sehr glücklich mit dem Album.

Bist du auch mit diesen Musikstilen aufgewachsen?

Mein Vater ist ein grosser Fan der Rolling Stones und von David Bowie. Ich bin also am richtigen Ort aufgewachsen, um gute Musik zu hören. Und mein älterer Bruder hat mich auch früh mit Rockmusik in Verbindung gebracht. So bin ich dann auf das Gitarrespielen gestossen.

The Black Box Revelation sind eine Zwei-Mann-Band. Hattet ihr nie das Gefühl, dass jemand fehlt?

Nicht wirklich. Es ist ein ziemliches Abenteuer, nur zu zweit in einer Band zu sein. Man muss selber für alles sorgen und erreichen, dass das Publikum nichts vermisst, wenn es unsere Musik hört. Das schöne daran ist, dass wir uns dadurch auf unseren Instrumenten verbessern können und stetig weiterkommen.

Du selber hast ja auf eurem Debut auch zahlreiche Instrumente eingespielt. Hast du dir das alles selber beigebracht?

An der Gitarre habe ich mich an einer privaten Schule ausbilden lassen. Das Spielen der anderen Instrumente hab ich mir aber selber beigebracht - durch ausprobieren und üben.

David Poltrock (Hooverphonic, Savalas) hat auf zwei Songs eures Debuts mitgewirkt. Kennst du die Geschichte, wieso er mit dem Musikmachen angefangen hat?

Nein...

Er sei in der Schule immer geschlagen worden von den anderen Jungs - weil er hässliche Shorts tragen musste. Was war deine Motivation, dich der Musik zuzuwenden?

(lacht) Ich hatte die Wahl zwischen Musik und Fussball. Für mich war klar, dass ich mich für die Musik entscheide. Die bereitet mir mehr Freude als Sport.

Wie war es, mit David zusammenzuarbeiten?

Die Arbeit mit ihm war nur sehr kurz. Er hat die Orgel eingespielt - ein Abend lang hat er ein paar Sachen ausprobiert und dann geschaut, was davon funktioniert und zu unseren zwei Songs passt, auf denen er im Endeffekt zu hören ist.

Das Album "Set Your Head On Fire" ist von Mario Goossens produziert worden, dem Drummer von Triggerfinger. Wie habt ihr ihn kennengelernt?

Unser Toningenieur hat ihn uns vorgestellt. Er meinte, dass wir Mario treffen müssen, der sei ein guter Typ. Und Mario ist ja eben Drummer in der sehr lauten Rockband Triggerfinger. Er ist der beste Schlagzeuger in Belgien. Abgesehen von unserem, natürlich (lacht). Er teilte unsere Vision, wie das fertige Album klingen soll. Deshalb haben wir uns zur Zusammenarbeit entschieden. Die Zeit war sehr intensiv.

Eine Europa-Tour als Vorband der Eagles of Death Metal steht vor der Tür. Kennt ihr die Jungs persönlich?

Wir haben die vor zwei Jahren am Pukkelpopp-Festival in Belgien getroffen, aber die erinnern sich wohl nicht mehr an uns. Die waren damals ziemlich betrunken und wir hatten noch kein Album draussen zu dem Zeitpunkt. Wir haben die Band Backstage getroffen - sie haben eine Party gefeiert und wir sind dazugestossen. Dass wir jetzt auf Tournee gehen können mit ihnen, das hat unser Label eingefädelt. Josh Homme hat sich letztlich aber persönlich für uns entschieden.

Zum Schluss: Was muss man über die Musikszene in Belgien, speziell über jene in Brüssel, wissen?

Ich glaube, wir sind so ziemlich die einzige Rockband in Brüssel (lacht). Aber in Gent gibts eine grössere Rockszene mit Soulwax, Das Pop und Konsorten.

Wie erklärst du dir das? Brüssel ist ja nicht gerade ein Dorf...

Es gibt nicht so viel Platz zum Üben. Und auch die kleinen Clubs fehlen, in denen Bands auftreten können, um sich ständig weiterzuentwickeln. Das ist in Gent anders.

www.blackboxrevelation.com

"Set Your Head On Fire" ist das Debutalbum von The Black Box Revelation.

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