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9. März 2009, 15:20 Kolumnen

Simon im Brocki - Das Dings?!

Simon Knopf - Ich liebe das Rätsel der Sendung NANO auf 3Sat. Aus dem einfachen Grund, dass ich die Lösung noch nie herausgefunden habe. Nicht einmal annähernd ne Ahnung, in welcher Richtung sie jeweils liegen könnte! Das Teil ist mir einfach zu abstrakt. "Es dient der Spionage und liefer...

Ich liebe das Rätsel der Sendung NANO auf 3Sat. Aus dem einfachen Grund, dass ich die Lösung noch nie herausgefunden habe. Nicht einmal annähernd ne Ahnung, in welcher Richtung sie jeweils liegen könnte! Das Teil ist mir einfach zu abstrakt.

"Es dient der Spionage und liefert Informationen über den Geisteszustand eines Tieres. Es kann sehr groß, extrem teuer und sehr laut sein. Damit es gut funktioniert, benötigt es eine Packung BD-100 Cutter-Klingen. Es ist kein Fleischerzeugnis."

Und dazu tanzen Holzmännchen in Stop-Motion vor einem Sternenhimmel und halten irgendwelche Gegenstände in die Höhe. Faszinierend! Ich probier gar nicht erst zu raten…

Kürzlich stand ich im Heilsarmee-Brocki an der Gertrudstrasse, vor einem Regal mit Handwerks- und Gartenutensilien, als ich dieses Dings entdeckte. Es erinnerte mich sogleich an das NANO-Rätsel. Eine etwa 20 cm lange, längenverstellbare Metallschiene mit einem Hacken am einen Ende, und einigen Gelenken und Bügeln am anderen. Das Teil sah aus wie ne Skibindung aus den 1920ern. Oder wie ein Velo-Hacken für an die Kellerwand, nur dass man es nirgends befestigen konnte. Ich fragte eine Angestellte nach der Funktion dieses Dings, doch diese zuckte nur mit den Schultern und verschwand wieder hinter einer Tür mit dem Schild „Privat“.

In dem Moment wurde mir eines klar: etwas vom Faszinierendsten, was man in Brockenhäusern finden kann, sind doch jene Sachen, die unvollständig oder von keinem ersichtlichen Verwendungszweck sind.

So begann ich an diesem Nachmittag die Regale und Kisten nach weiterem Undefinierbarem, Halbganzem und Rätselhaftem abzusuchen. Öffnet man mal etwas die Augen wird einem bewusst, wie viel unbrauchbarer oder unerklärbarer Ramsch in Brockis rumliegt. Stängelchen, Gitter-Dingis und seltsame Werkzeuge im Duzend. Kisten voller Spielzeug ohne Kopf, Räder oder Spielfiguren.

Dann fand ich ES, inmitten von Küchenutensilien. Eine farbige Plastikkugel mit zwei Griffen, die an einen Teleshopping-Fingertrainer erinnerten. Auf Betätigung der Griffe schob sich vorne eine kleine Raspel aus dem Gehäuse. Auf der einen Seite hatte es ein Luke, vorne ein Rädchen, mit dem man offensichtlich die Raspelstärke einstellen konnte. Das Dings war spannend.

Ich kaufte die Raspelkugel für 2 Franken. Zuhause setzte ich mich an den Küchentisch und versuchte herauszufinden, was und vor allem wie man damit raspeln konnte. Ich drehte am Rädchen und warf so beinahe alles, was ich der Küche an Raspelbarem fand in die kleine Luke. Nichts funktionierte.

Irgendwann stellte ich das Teil gelangweilt neben dem Kochherd in die Ecke. Einige Tage später entdeckte es mein WG-Mitbewohner und sagte: „Ah, so eine Pfeffermühle habe ich mal meiner Grossmutter geschenkt.“

"Erraten sie den Begriff, den wir umschreiben, und gewinnen sie mit uns!"

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