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9. März 2009, 23:26 CD / Vinyl Music

Passion Pit - Chunk of Change

Patrick Holenstein - Ein leerer Würfel aus Plexiglas. Montiert an einer langen Schraube, deren Anfang und Ende nicht zu erkennen sind, dreht er sich langsam um die eigene Achse. Mal ist er gefüllt mit scheinbar willkürlichen Buchstaben, mal verwandeln sich seine Seiten in Lautsprecher oder es blic...

Ein leerer Würfel aus Plexiglas. Montiert an einer langen Schraube, deren Anfang und Ende nicht zu erkennen sind, dreht er sich langsam um die eigene Achse. Mal ist er gefüllt mit scheinbar willkürlichen Buchstaben, mal verwandeln sich seine Seiten in Lautsprecher oder es blicken Gesichter durch die Scheiben. So beginnt das Video zu Sleepyhead von Passion Pit. Der Song dazu entwickelt sich gnadenlos zum Ohrwum. Kein Wunder, erinnert ihr Elektropop doch sehr an MGMT oder Empire of the Sun. Dass eine Band sehr schnell das Etikett „der neue heisse Scheiss“ verpasst bekommt, ist bloss noch Routine. Nun erscheint die EP Chunk of Change auch bei uns.

Der Vergleich mit MGMT passt – dies bestätigt sich schon mit den ersten Tönen. Die Band um Michael Angelakos lässt einen sofort in ein Klanggemälde aus verschiedensten Geräuschen eintauchen. Charmant quietscht es mal hier, mal klatscht es dort, Synthieklänge sind omnipräsent und über allem thront Angelakos’ Falsettgesang. Scheinbar mühelos gelingen ihm Melodien, die sich sofort im Gehörgang festhaken. Gefühlte 10 Sekunden nachdem die Playtaste gedrückt wurde, beendet der letzte vibrierende Ton auch schon die Scheibe. Die stark an MGMT erinnernde Verspieltheit trifft genau ins Schwarze. Und so dreht sich die Scheibe im Player gleich nochmals und dreht sich und dreht sich weiter, denn irgendwie bekommt man nicht genug von Passion Pit, was übrigens ein Slangausdruck für Rumknutsch-Autokinos ist.

Passion Pit stammen aus Boston und sind im letzten Jahr durch die Unterstützung diverser Internetblogs zu einem beachtlichen Status in der Szene gekommen. Eigentlich waren die Songs aber für einen anderen Zweck gedacht. Michael Angelakos war nämlich das Missgeschick schlechthin passiert– er hatte den Valentinstag vergessen! Als Entschuldigung widmete er seiner Freundin eine handvoll Songs. Diese Liedchen kamen nicht nur bei seiner Liebsten sehr gut an, sondern auch bei deren Umfeld. Also entschloss sich Angelakos dazu, eine Band zu gründen. Durch die schon erwähnten Blogs machte man schnell auf sich aufmerksam und bekam einen Vertrag bei Frechkiss Records. Der Rest ist Geschichte und steht jetzt in den Regalen der Plattenläden.

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