Review: Polarkreis 18 @ Abart
Eray Müller - "Aus platztechnischen Gründen verzichten Polarkreis 18 auf einen Support Act" heisst es am Eingang. Es ist noch nicht klar, ob der Platz auf der Bühne gemeint ist oder der Platz in den Songs, denn die Songs von Polarkreis 18 zeichnen sich vor allem durch ihre Dichte aus. "The C...
Um 21.30 Uhr ertönt ein langes an die Europapark-Geisterbahn erinnerndes Intro. Die Vorfreude ist gross, die Stimmung trotz melancholischer Musik vor dem Konzert (AIR - Pocket Symphony) gut und das Abart sehr gut gefüllt, so wie es sich gehört für eine Hypeband. Zwar sind Polarkreis 18 keine neue Band, aber vor "Allein, allein" wurde die Band eher als Geheimtipp gehandelt. Dies könnte sich nun ändern.
Mit einem perfekt inszenierten Auftritt starten Polarkreis 18 ihr Konzert, das für Abart-Verhältnisse mit einer pompösen Lichtshow begleitet wird. Die Effekte unterstützen die sphärischen Songs. Die Band gibt alte und neue Hits zum Besten und steigert sich von Song zu Song.
Das nicht ganz akzentfreie Englisch von Sänger Felix Räuber irritiert jedoch hin und wieder. Auch sein ewiges Falsetto, welches er zwar zweifelsohne beherrscht, ist gewöhnungsbedürftig. Das schlagereske Dauergrinsen passt perfekt. Musikalisch gesehen ist die Band extrem kompakt und präzis. Es grenzt an ein Wunder, dass die dichten und vollbeladenen Songs funktionieren und nicht in einem Brei enden, dem Mischer sei an dieser Stelle ein grosses Lob ausgesprochen. Dennoch verliert sich die Band immer wieder in der Eintönigkeit ihrer Lieder. Auch ihr Überhit "Allein, allein" mag dies nicht ändern, auch wenn dieser von einem grossen Chor begleitet wird. Alles in allem ist das Konzert jedoch eine solide Darbietung.
Das Konzert im Abart war die einzige CH-Show auf dieser Tour. Die nächste Gelegenheit, um die Dresdner live zu erleben, bietet sich am diesjährigen Open Air St. Gallen.
Das Album "The Colour Of Snow" ist am 17. Oktober 2008 bei Universal Music erschienen.