Shots no. 1: Brote in Montréal, Kanada
Dominik Mösching - „Das Erste, was dir fehlen wird“, sagten die Weitgereisten, „ist gutes Brot“. Ich erkenne: So welterfahren bin ich also noch nicht.
Unter dem anglophonen Titel – die Frankokanadierinnen und Lateinamerikaner mögen es mir verzeihen – Shots From the Road werden an dieser Stelle in den nächsten Monaten immer mal wieder Eindrücke von unterwegs veröffentlicht. Alltagsszenen? Bizarrerien und Skurriles? Herzerwärmendes? Möglicherweise alles das, aber vielleicht auch ganz etwas anderes. On verra.
Abbildung eins macht deutlich, dass From the Road eher metaphorisch verstanden sein will. Das Bild zeigt bei näherem Hinsehen in der Tat keine Strasse, sondern eine Selektion von verschiedenen Weichbroten in einem Montréaler dépanneur. Dieser frankokanadische Ausdruck für épicerie würde in Frankreich übrigens nicht als Lebensmittelversorger, sondern als Abschleppdienst verstanden, wie ich in einer netten Diskussion über die kleinen Unterschiede zwischen der grande nation und ihren transatlantischen Cousins lernen durfte.
Tags darauf zwinkerten mir und den eingangs erwähnten Weitgereisten ebendiese Transatlantiker neckisch zu: Nein, hier hat man nichts zu vermissen. Schon gar nicht gutes Brot. Das schien mir die Auslage auf dem Marché Atwater mitteilen zu wollen (Abbildung zwei). Schön, dass sich ein erstes hartnäckiges Klischee schon am zweiten Tag wie von selber erledigt hat.
Weichbrote in Montréal, Kanada
Frischbrote in Montréal, Kanada
Bisherige Shots From the Road findest du hier.