Pelican Blood @ Zurich Film Festival
Raphaël Rück - Ist ein Selbstmörder aufzuhalten? Nikko (Harry Treadaway) meint es gäbe zwei Arten von Selbstmördern: die nach Hilfe schreienden und die nicht mehr hoffenden.Der junge Londoner und seine zwei Kumpel beobachten leidenschaftlich gerne Vögel. Bei einem ihrer Ausflüge fällt Nik...
Der junge Londoner und seine zwei Kumpel beobachten leidenschaftlich gerne Vögel. Bei einem ihrer Ausflüge fällt Nikkos Blick auf die bildhübsche Stevie (Emma Booth), die noch vor seinem letzten Selbstmordversuch seine Freundin war. Die beiden umwerben sich wieder gegenseitig und fallen in ihr altes selbstzerstörerisches Beziehungsmuster zurück. Und was ergibt sich aus der Liebe einer militanten Umweltschützerin und eines psychisch labilen Genies? Ein paar trashig-romantische Liebesszenen und natürlich ein böses Ende.
Die Katastrophe bahnt sich an, als die Vogelbeobachter auf eine verfeindete Jägergruppe treffen. Um dem Konflikt aus dem Weg zu gehen, ziehen Nikkos Ferunde ab und lassen ihn allein zurück. In einer tranceartigen Höhepunktszene artet es schliesslich aus und ein Schuss fällt. Nur langsam werden Nikko die Folgen seiner Tat bewusst. Die Polizei ist ihm seit mehreren Tagen auf der Spur und auch Stevie sieht ein, was ihrem Geliebten blüht. In dieser verzweifelten Situation nimmt die Geschichte verschiedene mehr oder weniger unerwartete Wendungen. Wer wen tötet sei offen gelassen, fest steht: Einer wird sterben.
Carl Golden inszeniert die zwei Protagonisten in goldenen Weizenfeldern oder inmitten des pulsierenden Londons und unterlegt seine Bilder mit einem bemerkenswerten Soundtrack. Trotz der betörenden Werbespot-tauglichen Aufnahmen, thematisiert der Film eine trostlose Tragödie von der kein Land der Welt verschont bleibt: Suizid. Es gilt sich den richtigen Zeitpunkt für die Sichtung auszusuchen, denn der Film ist nicht für schwache Nerven, vielmehr regt er zum Nachdenken an.
Weitere Vorstellungen:
- 29. September, 16:15, Arthouse Le Paris
- 02. Oktober, 10:15, Arthouse Le Paris