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6. Oktober 2010, 00:00 Movie

The Woman with a Broken Nose @ Zurich Film Festival

Gregor Schenker -

Belgrad: Eine junge Frau (Nada Sargin) mit einer gebrochen Nase und einem Baby auf dem Arm steigt in das Taxi von Gavrilo (Nebojsa Glogovac). Bei der nächsten Brücke springt sie auch schon wieder aus dem Wagen und in die kalten Fluten der Donau. Gavrilo bleibt mit dem Kind zurück. Da er Probleme mit der Polizei vermeiden will, kümmert er sich um das kleine Mädchen und stellt heimlich Nachforschungen darüber an, wer die junge Frau war.
Den Sprung von der Brücke haben auch Biljana (Branka Katic) und Anica (Anica Dobra) mit angesehen. Während erstere sich mit einem unerwünschten jungen Verehrer herumschlagen muss, trennt sich Biljana nach dem traumatischen Erlebnis unvermittelt von ihrem Verlobten.
Derweil findet Gavrilo heraus, dass die junge Frau überlebt hat – aber sie liegt komatös im Krankenhaus …

Man kann von dieser serbisch-deutschen Koproduktion unter der Regie von Srdjan Koljevic (bisher vor allem als Drehbuchautor in Erscheinung getreten) nicht wirklich behaupten, dass sie schlecht sei – aber der Film bietet auch nichts, was ihn irgendwie interessant machen würde. The Woman with a Broken Nose (oder Zena sa slomljenim nosem im Original) ist zu keiner Sekunde sonderlich spannend, lustig oder traurig, sondern plätschert einfach 100 Minuten lang gemächlich vor sich hin (was einem mindest doppelt so lange vorkommt) und ist dann irgendwann mal fertig.

Das Problem: Weder die sympathischen Darsteller, noch das Belgrader Setting, noch der ziemlich gute Soundtrack (Filmmusik von Mario Schneider und ein paar serbische Schlager) können darüber hinwegtäuschen, dass die Story nicht mehr zu bieten hat als ein paar alte Klischees, die auf unspektakuläre Art und Weise aufgewärmt werden (der Misanthrop, der auf ein kleines Kind aufpassen muss, die Frau, die von einem hartnäckigen Verehrer genervt wird, die andere Frau, die sich mit ihrem verheirateten Jugendfreund einlässt, etc.). Und eben, viel zu lang und dröge inszeniert ist der Streifen auch.

Fazit: The Woman with a Broken Nose ist kein schlechter, aber ein konsequent durchschnittlicher und recht dröger Film. Es dürfte kein Problem sein, im reichhaltigen Programm des Zurich Film Festival Interessanteres zu finden.


Vorstellungen:

  • 30. September, 19:00, Arthouse Le Paris
  • 01. Oktober, 15:00, Arthouse Le Paris
  • 03. Oktober, 20:30, Arthouse Le Paris

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