The Kooks im Interview
Simon Knopf - Am Freitag, 11.4. ist das zweite Album der "Kooks", genannt "Konk" in den Regalen. Students.ch sprach am 1. April mit Gitarrist Hugh über die neue CD und …, den 1.April! Und, hat schon jemand einen April-Scherz mit dir getrieben? Oh shit! Heute ist 1.April? … Nein, mich hat ...
Und, hat schon jemand einen April-Scherz mit dir getrieben?
Oh shit! Heute ist 1.April? … Nein, mich hat noch niemand verarscht heute. (lacht). Shit, ich muss mir was für unseren Manager überlegen… Hast du eine Idee?
Ihr könnt ja sagen, dass ihr die Gruppe auflösen wollt. Hat ne schweizer Band gemacht… oder besser gesagt, ihr Label (The Delilahs, Red).
Stimmt, das könnten wir auch machen. Oder wenn der Typ von EMI wieder reinkommt, könnte ich einfach am Boden liegen, bewusstlos… der funktioniert immer! (lacht). Well, happy april fool’s day to you anyway! Das heisst, ich kann dieses Interview voll versauen. (lacht)
Tja, jetzt hab ich mir ja was eingebrockt…
Oh ja (lacht)
Aber nun zu eurem neuen Album. Hört sich an, als ob ihr Spass gehabt hättet beim musizieren.
Definitiv! Hatten einen riesen Spass während dem ganzen Entstehungsprozess. Aber hey, das ist einfach um was es uns primär geht: Musik machen muss Spass machen! Die Aufnahme-Session war jetzt auch nicht das grosse Ding. Im Grunde genommen hatten wir schon seit geraumer Zeit eine Lise von möglichen Songs, es war nur noch eine Frage der Wahl.
Ist nicht gerade dieser Teil, wenn’s ums auswählen geht, genau der schwierigste? Ich meine, ich hab schon von Bands gehört, die beinahe daran zerbrochen wären…
Es kann tatsächlich sehr schwierig sein, das stimmt. Aber wir haben jetzt die Erfahrung gemacht, dass man irgendwie einfach weiss, spürt, welches die Songs sind, die funktionieren, und welches jene, die nicht dazupassen. Logischerweise sind auch wir uns nicht immer gleich einig, und logischerweise endet das manchmal in einem Streit. Doch ich bin der Meinung, dass so was von Zeit zu Zeit nur gesund ist…, es bedeutet, dass alle voll hinter dem stehen, was sie tun.
Man hört schon mal von Musikern, die 16 Stunden und mehr im Studio verbringen. Das hat dann aber auch wieder etwas den Beigeschmack von einem Job am Förderband, nicht?
Gut, man muss schon sehen, die Zeit im Studio ist tatsächlich nicht nur Fun. Es ist zu einem gewissen Grade nun mal auch Arbeit. Ich sag da einfach immer: wenn du eine faule Person bist, dann ist so oder so alles „Arbeit“, im negativen Sinn. Dann ist auch das Aufstehen am Morgen „Arbeit“… Aber die Kooks lieben was sie tun, und dann siehst du über diesen Arbeits-Teil hinweg.
The Feeling haben ihr neues Album in einem alten Herrenhaus aufgenommen. Wäre das auch was für The Kooks gewesen?
Nein, wir wollten auf keinen Fall an irgendeinen extravaganten Ort gehen. Für uns war es wichtig, möglichst bei unseren Wurzeln zu bleiben. Deshalb sind wir auch wieder ins Konk-Studio, wo schon unser Debüt entstanden ist. Und ich glaube auch, dass wir davon profitiert haben. Uns ging es darum, Kontinuität in unser Schaffen zu bringen, eine Verbindung zwischen dem ersten Album und „Konk“. In diesem Studio hatten wir einfach die vertrauten Parameter, die Studioräumlichkeiten und der Produzent, und so konnten wir uns voll auf uns, und auf den Sound konzentrieren. Und ich denke, dass uns das gelungen ist. „Konk“ ist das Resultat von zwei Jahren auf Tour, und so sollte es auch klingen… ich glaube es hört sich etwas grösser an, als unser erstes Album.
Denkst du denn, dass diese Idee von Aufnahme-Sessions oder Konzerten an speziellen Orten ĂĽberbewertet ist?
Nein, ich kann mir durchaus vorstellen, dass sowas extrem Spass macht. Aber du musst als Band bereit sein für sowas. Unser erstes Album war sehr erfolgreich. Dies hat jetzt für uns aber nicht bedeutet, dass wir gleich nach Südfrankreich tingeln müssen um die zweite Scheibe in einem Herrenhaus in der Pampa aufzunehmen. Ich glaub wir wären alle durchgeknallt. (lacht). Weißt du was? Schlussendlich kommt es doch gar nicht drauf an, wo du Songs schreibst und aufnimmst. Es geht um die Vibes zwischen den Musikern. Vier Leute in einem Raum, darum geht es uns, so soll unsere Musik klingen.
Bei „Konk“ hatte ich das Gefühl, dass ihr dieselbe Kraft und Frische wie bei „Inside In, Inside Out“ hingekriegt habt. Würdest du dies also auch auf eure Arbeitsweise zurückführen?
In den grossen Studios schicken sie einfach Einen nach dem Anderen in diese kleine Box und es entsteht keinerlei Interaktion zwischen den Musikern. Wir haben unsere Songs immer als Gruppe, zu viert aufgenommen, eben aus dem Grund, dass es nur so zu dieser natürlichen Kommunikation zwischen den Musikern kommen kann. So entsteht eine Atmosphäre, so entstehen Vibes. Und ja, die hatten wir auch bei „Konk“ wieder…
Was denkst du heute, nach ein paar Jahren ĂĽber euer erstes Album?
Oh, das ist schwierig… Ich habe es mir kürzlich mal wieder angehört, und da ist mir vor Allem der Sound aufgefallen. Schwer zu beschreiben, was ich meine. Ich hatte das Gefühl, der Sound ist irgendwie nasaler, dumpfer. (lacht). Ach, ich weiss nicht! Ich hör nicht wirklich meine eigene Musik. Im Schlafzimmer, vor dem Spiegel mit der Haarbürste (lacht)!
Luftgitarre spielend…
Haha, genau! Und auf den Schreibtisch nen grossen Haufen Kokain… (macht ein Schnupfgeräusch und brüllt dann laut).
Haha, das war aufschlussreich! Danke fĂĽrs Interview.
(lacht) Hey, danke dir fĂĽrs Interesse!
Rezension von Konk