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27. März 2011, 13:29 Music Festivals Interview

Alvin Zealot am m4music: «Wir haben keine Feinde»

Patrick Holenstein - Wenige Stunden vor ihrem Gig am m4music traf students.ch Benjamin und Jeremy von Alvin Zealot im Backstagebereich, tief im Bauch des Schiffbau. Wir erfuhren, wie sich ihr Leben verändert hat, wie sie das m4music sehen und wann ihr neues Album geplant ist.

Students.ch: Ihr seid im letzten Jahr richtig durchgestartet. Wie hat sich euer Leben seither verändert?

Benjamin Bucher: Natürlich hat sich unser Leben in dem Sinn geändert, dass wir sehr viele Konzerte geben und oft im Proberaum oder Studio sind. Allgemein haben wir mehr mit Musik zu tun, als noch vor zwei Jahren.

Wie habt ihr in der Zeit die Schweizer Musikszene kennengelernt? Wie gut funktionieren die Netzwerke?

Es gibt ja unterschiedliche Szenen. Da ist dir regionale, rund um Luzern. Ich glaube, dort haben wir schon gute Unterstützung und kennen viele Leute, mit denen wir guten Kontakt haben. Die Luzerner Szene ist eh schön, so klein und übersichtlich. In der grossen Szene haben wir bis jetzt einige Kontakte geschaffen und vereinzelt Freundschaften geschlossen. Es läuft ziemlich easy, aber natürlich ist nach oben hin alles offen. Ich glaube, wir haben keine grossen Feinde.

Das m4music will die Schweizer Musik fördern, die deutsch- und die französischsprachigen Regionen verbinden und besonders den Nachwuchs fokussieren. Wie wichtig schätzt ihr dieses Engagement ein?

Kürzlich kam jemand zu mir und meinte: „Gell, ihr spielt am m4music? Das ist schon ein ziemlicher Ritterschlag.“ Irgendwie ist das schon so. Wir fühlen uns jedenfalls geehrt, dass wir hier spielen können, weil das m4music immer ein ausgewähltes Programm hat. Aber auch als Plattform ist es super. Wir haben doch schon einige Leute getroffen, die wir auch sonst ab und zu bei Konzerten sehen. Auf diesen Auftritt haben wir uns jedenfalls sehr gefreut.

Wie erlebt ihr als junge Band die Situation in der Schweiz? Tretet ihr auch in der Westschweiz auf? Werdet ihr über finanzielle Mittel gefördert?

Jeremy Sigrist: In der Westschweiz haben wir Anfang Jahr circa zehn Auftritte gehabt. Unterstützung erhalten wir vom Kanton und von den Gemeinden selbst, aber das bewegt sich im kleineren Rahmen.

Die Anerkennung ist da. Ihr wart kürzlich für den Swiss Music Award als Best Talent nominiert. Wie fühlt sich das an?

Benjamin Bucher: Es ist natürlich cool. Wir haben dadurch sehr viel Radio-Airplay bekommen und sind von Leuten, die sonst wenig mit uns zu tun haben, angesprochen worden, weil sie uns gut finden. Ja, wie fühlt sich das an? Es geht halt immer weiter, Schritt für Schritt, und dass uns das mit der Nomination passiert ist, freut uns. Natürlich würden wir sowieso weitermachen, egal, ob solche Sachen passieren. Aber es ist natürlich schön, wenn man von offizieller Seite ein Stück Anerkennung bekommt. So weiss man, dass das, was man macht, nicht ganz schlecht ist und neues Selbstbewusstsein schöpft man so natürlich auch.

Ihr habt eben The Wolf veröffentlicht. Wieso nur als Vinylsingle?

Wir haben ja das Album im letzten Mai herausgegeben und wir wollten einfach wieder einmal etwas bringen. Man möchte nicht immer auf den gleichen Stücken herumreiten, die man schon vor zwei Jahren geschrieben, aufgenommen und veröffentlicht hat. Bei uns ist es zumindest so, dass wir einen Output haben möchten. Vinyl zeigt halt noch deutlicher, in welche Richtung wir gehen möchten. Uns ist nicht wichtig, dass eine CD möglichst viele Leute erreicht, darum haben wir The Wolf auf Vinyl veröffentlicht, quasi als Liebhaberstück, als etwas Emotionales. Es ist für uns als Musiker auch noch einmal etwas völlig anderes, wenn unser Sound ab Vinyl kommt.

Wie weit seid ihr mit den Arbeiten zum zweiten Album?

Wir sind mitten in der Planung. Das heisst, dass wir uns ein paar Mal für vier Tage in ein Haus zurückziehen und abgeschottet Songs schreiben. Das werden etwas vier bis fünf solcher Päckchen werden, meist sind das verlängerte Wochenenden, und danach wird das Album im Sommer, wahrscheinlich im August, aufgenommen. Erscheinen sollte es voraussichtlich im November.

Wie geht ihr an ein Album? Schreibt ihr die Songs im Kollektiv?

Meist ist es so, dass eine Idee da ist, diese durch den Fleischwolf, also die Band, gerasselt wird und so ein Song entsteht. Aber es können auch aus einem Jam heraus Songs entstehen. Das ist ganz unterschiedlich.

Wie sieht euer Sommer aus? Seid ihr auf Festivals zu sehen?

Die grossen Festivals sind dabei, zu schliessen. Bis jetzt sind wir sicher am Open Air St. Gallen dabei. Die kleineren Festivals beenden das Booking wahrscheinlich in den nächsten zwei Monaten, daher wissen wir noch nicht ganz alle Termine. Aber Festivals finde ich sehr geil zum Spielen und das wollen wir auch in diesem Jahr.

Für mehr Infos, Tourdaten, Bilder oder Videos surft ihr am besten zur bandeigenen Webseite.

Students am m4music:

Der Freitag:

- M für Musik-Marathon
- Interview mit Ebony Bones

Bilder: Pressebilder

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