Noah & The Whale feiern The First Days Of Spring
Patrick Holenstein - Fünf Jungs aus England, in adretten Anzügen, die durch ihre überaus unkomplizierte Art und durch ausgesprochen feine Folksongs den Weg in die Herzen finden. Das sind Noah & The Whale. Im Abart haben sie überzeugt.
Das lag nicht zuletzt daran, dass sich die fünf Musiker sehr aufrichtig zeigten, anfangs fast etwas scheu agierten und zusehends auftauten. Dazu kommt, dass sie innerhalb des Sets die Instrumentierung variierten. Mal mit Akustikgitarre, polyphonem Gesang und Violine. Beim nächsten Song wieder mit viel Keyboard- und Synthieklängen. Spannend am Sound von Noah & The Whale waren ausserdem die vermeintlichen Referenzen an andere Musiker. Wie gewollt sie sind, müsste man die Band selbst fragen. Ob der Keyboardlauf bei Tonight’s The Kind Of Night absichtlich an Joy Divison erinnern soll oder der Elektrobeat bei The Line Assoziationen zu Depeche Mode erzeugen muss; Spass gemacht haben beide Songs. Gegen Schluss wurde L.I.F.E.G.O.E.S.O.N. – hier waren The Kinks deutlich als Einfluss zu erkennen – zur heimlichen Hymne des Abends. The First Days Of Spring zelebrierten Noah & The Whale leidenschaftlich, kosteten die letzen Momente der Show aus, und beendeten damit ein überaus charmantes Konzert.
Wer Noah & The Whale verpasst hat, kann sie am Gurtenfestival noch einmal sehen.