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17. September 2013, 15:57 Konzert Music

Bryan Adams kam, sang und berührte

Dominique Rais - Bryan Adams hat geschafft, wovon viele Musiker träumen. Seit über drei Jahrzehnten begeistert er weltweit. Seine Songs sind über die Jahre zu Hymnen herangereift und längst generationenübergreifend. Mit „The Bare Bones“ sorgte Adams vergangenen Montag im Volkshaus für kollektive Glückseligkeit.

Ein schwarzer Flügel. Ein vereinsamter Mikrofonständer. Darüber prangert ein übergrosser Totenkopf mit Zylinder. Nur mit Gitarre und Mundharmonika bewaffnet, in Jeans und schwarzem Hemd betrat Bryan Adams die Bühne. Mit „Run To You“ eröffnete er seinen Auftritt im Volkshaus. Für die Unplugged-Tour hat er seine sonst vierköpfige Band auf das Nötigste reduziert – lediglich Pianist Gary Breit geleitet ihn.

Schon mit dem ersten Song hatte sich Bryan Adams in die Herzen der Konzertbesucher gesungen und sorgte für Standing Ovations, wobei die Sitzplätze kurzerhand zur Alibiübung wurden. „Here I am“ hallte durch den Saal und riss das Publikum abermals mit. Für Gänsehaut sorgte Adams mit „I Finally Found Someone“ – zwar ohne Barbra Streisand – doch nicht minder berührend.

Plötzlich wird es hell im Saal. Die Scheinwerfer sind ins Publikum gerichtet. Bryan Adams ist auf der Suche: „I’m looking for one crazy woman!“ Er ist auf der Suche nach der einen Frau, der er das nächste Lied „If Ya Wanna Be Bad (Ya Gotta Be Good)“ widmen kann. Erst zaghaft, dann stürmisch erntete er Zurufe vom weiblichen Publikum. Eine junge Frau mit langen schwarzen Haaren wird zu seiner Auserwählte des Abends.

Kein Konzert von Bryan Adams ohne „Summer Of 69“. Der Saal bebte als die ersten Takte erklangen, dann hielt es keinen mehr auf den Plätzen, stattdessen wurde lautstark mitgesungen. Ein kleiner Bruch markierte die Ballade „Everything I Do (I Do It For You)“ - Kuschel-Rock vom Feinsten. Adams sang mit seiner typtisch-kratzigen Stimme und liess die Konzertbesucher die letzten Worte „I Do It For You“ hauchen.

Adams hat den Dreh raus: melancholisch und sentimental aber nicht kitschig, rockig aber trotzdem gefühlvoll, so schafft er den Spagat zwischen Herzschmerz und Rock, wie kaum ein anderer. Nach knapp zwei Stunden zog Bryan Adams den Zylinder vor der Limmatstadt und bedankte sich bei einem elektrisierten und zugleich berührten Publikum. Um Sekunden später für eine Zugabe wieder auf der Bühne zu stehen und das Publikum mit „You’ve Been A Friend To Me“ in einen absoluten Ausnahmezustand zu versetzen. Das Volkshaus tobte - Jubel- und Applauszurufe schienen längst den messbaren Dezibelbereich überschritten zu haben.

"This is the prettiest song I wrote for a movie.", liess Adams das Publikum wissen, das mit einem herzlichen Lachen antwortete. Denn unterdessen stellte man sich (durchaus berechtigt) die Frage, welcher seiner Songs es denn nicht schon in einen Film geschafft hatte. Doch damit nicht verteilte Mr. Sunshine persönlich auch noch Beziehungstipps: „When you fuck up with your girl... Play this song!“ Und selbstverständlich kam, was kommen musste: „Have You Ever Really Loved A Woman“. „Straight From The Heart“ liess Bryan Adams mit den Konzertbesuchern auf Tuchfühlung gehen und krönte einen atemberaubenden Abend voller kollektiver Glückseligkeit.

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