Can't hold them: Macklemore & Ryan Lewis
Ramon Göldi - Endlich mal ein richtig geiles Konzert im Zürcher Hexenkessel. Im restlos ausverkauften Hallenstadion sprang der Funke über - und zwar von der vordersten Front bis in die Cüpli-Reihen.
Fangen wir aber, wie immer, vorne an. Als wir uns um ca. 19.30 Uhr langsam dem Hallenstadion näherten, glich die Atmosphäre auf dem Vorplatz derjenigen eines Volksfests, eines Volksfests mit vielen tätowierten Besuchern in Tanktops natürlich. Einmal die Eingangskontrolle, die schiere Menge an Besuchern und den grauenhaften Vor-Rapper überwunden, waren wir um ca. 21.00 Uhr endlich bereit für den Rapper aus Seattle.
Licht aus, Bass hoch und Vorhang runter. Da standen sie, Ben Haggerty (Macklemore) und Ryan Lewis, in ihrer ganzen Herrlichkeit und drehten gleich bei 'Ten Thousand Hours' voll auf. Eine unbeschreibliche Stimmung herrschte im ganzen Stadion, von Anfang an.
Bei der Vorgeschichte zu seinem grössten Hit 'Thrift Shop' ging Macklemore dann aber vollends in die Charme-Offensive und erzählte dem Publikum eine Geschichte, wie er am Nachmittag nackt auf einer alten Frau über die Quaibrücke geritten sei. Oder wie sein Tagesablauf während seiner langjährigen Drogenabhängigkeit vor allem aus Joints, GTA 2, Masturbation und Schlaf bestanden hätten. Ein Künstler zum anfassen halt, man mag ihn.
Und man mag vor allem das, was seine Musik mit den Zuhörern anstellt. Das nachfolgende Video kann nur ein vages Bild davon zeichnen, wie es sich inmitten von 13'000 Leuten angefühlt hat:
Im Verlauf der 90 Minuten, die Macklemore und Ryan Lewis ungefähr gespielt haben, explodierten mehrere Male Konfetti-Bomben, schossen Papierschlangen von der Decke oder Rauchmaschinen nebelten die vorderen Ränge ein. Entertainment also und eine verdammt gute Party mit verdammt guter Musik.
Zum Glück wurde das Konzert vom Komplex ins Hallenstadion verlegt. Wären nicht 13'000 Leute gekommen und hätte Macklemore selbst das nicht auch so unglaublich gut gefunden (sein bisher grösstes Konzert in Europa), der Abend wäre nicht derselbe gewesen. Herzlichen Dank, es war schlicht genial!
Titelbild: Facebook Macklemore