Friska Viljor - Tour de Hearts
Simon Knopf - Trauernde Männer trinken! Ob diese Aussage nun Klische ist oder nicht, lässt sich lang und breit diskutieren. Tatsache ist aber, dass das Frusttrinker-Phänomen im Fall von Friska Viljor zu einem überaus kreativen und interessanten Musikprojekt geführt hat. 2006 starteten Dan...
2006 starteten Daniel Johansson und Joakim Sveningsson mit ihrem Debüt Bravo!, einer Ansammlung von im oder nach dem Frustsuff entstandener Songs, als Geheimtipp in Europa durch. Welch mitreissende Wirkung ihre süffigen und nicht immer ganz ernst zu nehmenden Lieder haben können, zeigten die Zwei als Friska Viljor unter anderem am Immergut 07, wo sie selbst den etablierten Herren von Tocotronic mächtig die Show stahlen.
Exakt ein Jahr nach ihrem Glanzauftritt in Neustrelitz legen die Stockholmer ihr zweites Album Tour de Hearts vor. Eine erneut sehr leichtfüssige Kollektion von melodiösen Liedern, die dank ihrer Unkompliziertheit und mit einem steten Augenzwinkern überaus sympathisch daher kommen. Einmal mehr steht bei einem Grossteil der elf Songs das Thema Beziehung im Mittelpunkt, welches Friska Viljor musikalisch gekonnt mit Anlehnungen an diverse Musikstile schmücken. So pendelt Tour de Hearts zwischen melancholischem Polka-Folk (Oh No) und lüpfigem Pop mit Ska-Versatzstücken (The Street sonds like). Besonders erwähnenswert ist hier das Lied The Cure, welches so markant nach ebendieser Band klingt, dass man nicht anders als schmunzeln kann.
Wie schon bei Bravo! gelingt Friska Viljor auch auf Tour de Hearts eine Mischung aus nachdenklichen Pop-Perlen und mitreissenden Gassenhauern. Im Herbst sollen die Herren wieder auf Tour sein. Ein Act, den man sich nicht entgehen lassen sollte!