Al Pride haben ihr neues Album live vorgestellt
Patrick Holenstein - Am 18. März veröffentlicht die Badener Band Al Pride das neue Album «Hallavara». Im Casino Bremgarten haben sie es in einer Pre-Listening-Session live vorgestellt.
Ellas haben es dann Al Pride tatsächlich nicht leicht gemacht. Mit sphärischen Klängen, irgendwo zwischen Sigur Ros und Björk und mit einem Touch Twin Peaks haben sie ein klares Statement gegeben. Mit ihnen dürfte in Zukunft zu rechnen sein. Das Trio, live zum Quartett erweitert, startete etwas verhalten, wirkt gar ein wenig introvertiert, und benötigte etwas Zeit, bis sich die Menschen im Casino in die Nähe der Bühne trauten. Aber Ellas haben die Brücke zum Publikum bauen können. Kein Wunder, denn nur schon sanfte Stimme der erst 18-jährigen Leadsängerin Jorina Stamm ist eine sicher Bank und so wurde die Show zum Triumph.
Neuer Sound – alte Wurzeln
Für den Konzertabend wurde die Bühne extra vergrössert, wie im Vorfeld zu erfahren war. Vor die reguläre Bühne im Casino Bremgarten wurde eine zweite Bühne gebaut. Wieso? Wahrscheinlich wegen den Bläsern. Denn die fielen sofort auf und sie geben dem Sound von Al Pride eine zusätzliche Ebene. Überhaupt standen Al Pride selbstsicher auf der Bühne. Sie sind offenbar sehr zufrieden mit dem neuen Material und das dürften sie auch. Jedenfalls dürfte so das Credo des Abends sein. Der erste Eindruck vom neuen Material zeigt eine Band, die sich sehr viel Gedanken gemacht hat, hörbar gereift ist und das sowieso schon solide Songwriting noch einmal ausgereift hat. Dabei haben sich sich wohl bewusst nicht neu erfunden, sondern ihre Stärken gesucht, als Fundament genommen und dann von diesem Punkt an geschaut, was für ein Potenzial in der Konstellation steckt. Neben den offensichtlichen Neuerungen, die erwähnen Bläsersätze und etwas weniger Pop, sind die Strukturen der Songs nochmals feiner geschliffen und das Markenzeichen der Band, die drei Front-Stimmen, wirken etwas mehr fokussiert, jedoch ohne die Musik zu vernachlässigen. Diese wurde gegenteilig gar zelebriert und mit knackigen Soli gefeiert.
Entstanden ist das Album in der schwedischen Stadt Hallavara, darum heisst die Platte so. Am 18. März erscheint sie und wenn man von der Pre-Listening-Session ausgeht, kommt da etwas Schönes und Grosses auf die Musiklandschaft zu. Einen Punkt aus der Pressemitteilung zum Konzert kann man aber nicht unkommentiert lassen. «Hallavara» soll ein Album sein, dass die Vergangenheit von Al Pride in den Schatten stellt. Im Gegenteil, die Vergangenheit der Band steht wie eine stämmige Eiche neben den neuen Facetten und zusammen ergibt sich ein etwas reiferer Sound und das ist gut, denn Stillstand ist der Weg in die Belanglosigkeit. Für jede Band. Bei Al Pride besteht da keine Gefahr.
- Für mehr Infos: Die Website von Al Pride.