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5. April 2018, 11:34 students.ch

Stalking an der Uni

students Redaktion - Wenn Studierende sich in ihre Dozenten und Dozentinnen verlieben.

An einer Uni in Freiburg (DE) ist ein Dozent sowie eine Dozentin zum Opfer von Studentinnen geworden. Nora* und Johannes*, die beide Anonym bleiben möchten, unterrichten an dieser Uni.

Nora hatte eine Studentin, die sich in sie verliebt hat. Am Anfang fand sie Marie* einfach nur anhänglich. Zu Beginn gehörte sie zu einer Gruppe von Studierenden die ihr nach dem Unterricht noch Fragen stellten. Jedoch hatte Marie nicht nur Interesse am Lernstoff, sondern hat sich gleich in Nora verliebt. Fünf Mal die Woche sass Nora in der Bibliothek direkt am Nachbartisch von Marie. Die Kommunikation verlief mehrheitlich über E-Mail. Jeden zweiten Tag schrieb Marie E-Mails. Sie gestand Nora ihre Liebe und erzählte persönliche Dinge. Nora nahm an, dass Marie dachte, sie würde auf die gleiche Weise empfinden. Dies war aber nicht der Fall, den ihre Gespräche waren immer rein fachlich gewesen. «Ich wollte einfach das es aufhört» sagte Nora. Spätestens als die E-Mails überaus bedrohlich wurden. Marie drohte sich umzubringen, wenn Nora nicht auch ihre Liebe gesteht. Einmal war sie sogar vor ihrem Haus und hat Steine an ihr Fenster geworfen, um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen. Wie Nora sagte: «Sie war plötzlich überall, wo ich war»

Auch Johannes fiel einer Studentin zum Opfer. Er bekam nach einigen Tutorien von einer Studentin namens Carla* private Mails, Gedichte, Fotos und einen handgeschriebenen Brief. «Wir kannten uns überhaupt nicht, das war absurd» sagte Johannes. Über ein halbes Jahr hat er kaum auf die Anspielungen reagiert und wenn, dann sehr diplomatisch.

Nora haben die drohenden E-Mails hart getroffen. Sie wusste nicht, wo sie sich Hilfe holen sollte. Auch nach einem Gespräch mit einer vertrauten Person fühlte sie sich alleine gelassen. Am Ende suchte sie nach dem Unterricht das Gespräch. «Das gab noch mal einen großen Eklat und viel Geschrei.» sagte Nora. Nach diesem Gespräch belegte Marie keine Kurse mehr bei ihr. Das war eine grosse Erleichterung. Sie erhalte zwar immer noch E-Mails, aber nicht mehr so viele und auch weniger bedrohlich.

Dieses Erlebnis hat bei beiden Spuren hinterlassen. Beide seien viel distanzierter geworden. Nora wünscht sich, dass es verpflichtende Beratungskurse gibt. Das Thema prägt den Alltag der Dozenten und Dozentinnen. Trotzdem wird untereinander kaum darüber geredet.

* Name geändert

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