Interview: Fuzzy Index
Silvan Gertsch - Wie wird man Headliner bei der Atticus Fast Forward Tour?Domenico: Die Fast Forward Tour gibt’s seit zwei Jahren – Slimboy hat die ins Leben gerufen. Wir selber haben damals mit zwei Luzerner Bands die Punkrock-Tour gestartet. Dieses Jahr haben wir mit Slimboy abgemacht, dass...
Domenico: Die Fast Forward Tour gibt’s seit zwei Jahren – Slimboy hat die ins Leben gerufen. Wir selber haben damals mit zwei Luzerner Bands die Punkrock-Tour gestartet. Dieses Jahr haben wir mit Slimboy abgemacht, dass wir die Fast Forward Tour von ihm übernehmen. Es ist ein Pool von Bands vorhanden, jeden Abend spielen andere – nur wir sind immer dabei.
Was macht für euch den Reiz aus, dort dabei zu sein?
G.H. Slowfinger: Möglichst viel und an möglichst verschiedenen Orten spielen zu können.Domenico: Wir können in den renommiertesten Clubs auftreten, in denen wir sonst eigentlich nicht auftreten könnten alleine.
Das heisst, die Fast Forward Tour zieht als solche Publikum an?
Domenico: Die Leute wissen, was sie erwartet, sie kriegen ein Package, bei dem es drei Stunden Live-Musik gibt von Schweizer Bands aus dem Punkrock-Bereich auf höchstem Niveau. Die einzelnen Bands gehen nicht unter.
G.H. Slowfinger: Wir treten ja auch in grossen Clubs auf, in denen wir schon mal gespielt haben. Die würden uns nicht mehr buchen, wenn die Tour keinen Erfolg versprechen würde.
Ihr habt auf MySpace in erster Linie jüngere Bands verlinkt. Hört ihr euch auch ältere Punkrockbands an?
G.H. Slowfinger: Jedes Bandmitglied hört andere Sachen an. Aber die Bands, die wir auf MySpace in den Top Friends haben, ist der gemeinsame Nenner von uns. Dort treffen sich unsere Geschmäcker.
Domenico: Im Auto streiten wir auch immer darüber, welche CDs wir hören wollen (lacht).
Domenico ging ein halbes Jahr auf Weltreise – war das ein Härtetest für die Band?
G.H. Slowfinger: Das war eine Chance. Wir hatten eine Pause und konnten danach neu anfangen. Wir haben noch nie so fest Gas gegeben, wie nach seiner Rückkehr. Eine Bandauflösung stand nie zur Debatte. Domenico hat auch viele musikalische Ideen mit gebracht.
Domenico: Ich hatte meine akustische Gitarre dabei und habe viel mit anderen Musikern zusammen neue Sachen ausprobiert.
Auf eurer Homepage habt ihr etwas erwähnt wegen eines Soundtracks.
G.H. Slowfinger: Wir haben einen Videoclip aufgenommen. Und das Team, das den produziert hat, arbeitet an einem Kurzfilm. Sie werden uns ein Thema vorgeben, wir schreiben dazu einen Song, der in verschiedenen Variationen immer wieder auftaucht.
Domenico: Das ist für uns eine völlig neue Situation. Wir spielen auch Strassenmusiker im Film, deshalb lassen wir uns momentan alle einen Bart wachsen (lacht).
Eine völlig neue Situation sind auch die Dropcards, die ihr verteilt. Domenico: Genau, das hat es in der Schweiz bisher noch nie gegeben. Die werden in diversen Medien und Läden verteilt und erlauben es, drei Songs und ein Video von uns runterzuladen. Das ist ein neuer Trend, der aus den USA kommt. G.H. Slowfinger: Es ist eine Win-Win-Situation – die Leute kriegen gratis Songs von uns, wir erreichen im Gegenzug mehr Leute.
Domenico: Wir verteilen 20′000 Dropcards. Vermutlich kriegen wir dafür eine Platin-Dropcard-Auszeichnung (lacht).
Zum Schluss noch eine Frage, die auf den Soundtrack Bezug nimmt. Wenn euer Debut „Insecure“ ein Film gewesen wäre – welchem Genre hätte er angehört?
G.H. Slowfinger: Ein Porno (lacht).
Domenico: Der Film wäre wahrscheinlich ähnlich wie das CD-Cover: Es geht um Frauen, Beziehungen, Gesellschaft und um die Rivalität in der Gesellschaft. Hinter dem CD-Cover steckt mehr, als man auf den ersten Blick denkt. Und es hätte auch Platz für nackte Haut...