Hilfe ich bin eine Frau!
05.08.2010 um 17:37
(Und kann nichts dafür!)
Bin heute Morgen mit furchterregenden Augenringen aufgewacht, so gross wie meine 2 Urlaubskoffern. Als ob das nicht alles wäre, habe ich zudem über Nacht Pickel und einen Damenbart bekommen. Es ist 5 Uhr in der Früh, genügend Zeit um die Fassade zu sanieren. Eine Augenmaske ist nicht zur Hand, also müssen zwei Steaks aus der Gefriertruhe her. Danach kommt eine erste Spachtel-Schicht Gesichtscreme auf die Haut, eine Ladung Make-Up rüber um auch den Waschbäraugen den Rest zu geben und zum Schluss noch eine Dose loser Puder. Danach werden Haare gemacht, leichtes Rouge aufgelegt, ein passender Lidschatten ausgesucht und die Wimpern getuscht. Die Lippen werden passend dem Outfit angepasst und dann ist auch schon 7en! Und für was das alles? Für Klaus-Arsch aus dem Büro, der sowieso nichts von mir will. Bevor der Gang aus dem Haus erfolgt, wird das Bürotenue noch mal im Ganzkörperspiegel betrachtet. Fazit - es sieht scheisse aus. Nochmals umziehen. Danach wird zum Reformhaus gelatscht um sich ein gesundes Birchermüsli zu besorgen, obwohl der Magen nach Schokigipfel ruft. Der Blick in jedes Schaufenster ist Pflicht im Programm. Toll ich bin fett! Um 8 bin ich im Büro und Gerd der alte Spanner guckt mir sofort auf den Busen. Den Büroalltag meistere ich mehr schlecht als recht, da ich die ganze Zeit aufs Klo gehen muss. Mutter Natur hat mir die Tage geschenkt. Zu Mittag hole ich mir was salatiges beim Italiener. Gegessen wird im Büro, da ich mit der Arbeit noch total hinten anstehe. Am Abend steht noch ein Meeting an. Ich kann da nur früher raus, wenn ich mit dem Chef rumflirte. Kurz vor dem Umfallen renne ich noch ins Fitnesscenter um meinen ganzen Pfunden den Kampf anzusagen. Nach 3 Stunden Workout hüpfe ich auf die Waage, toll ich habe zugenommen! Zur entspannung treffe ich mich mit meinen Freundinnen in der Bar gleich um die Ecke. Ein lästiger Bursche guckt mir...ja wohin denn wohl...auf den Busen. Nach drei Drinks stehe ich auf und geige ihm die Meinung. Erst dann merke ich, dass er die kleine hinter mir angeschaut hat. Zuhause creme ich mich mit Antifaltenzeug ein und lege mich ins Bett. Die Welt ist schön, ich schlafe ein.
Bild: wegener.at