tage wie dieser
03.09.2010 à 13:40
An guten Tagen merke ich, dass ich alles kann. Dass können nur ein Wort ist. Tun, eine Handlung.
An jenen Tagen bin ich glücklich.
An schlechten Tagen denke ich, dass ich verloren bin. Dass meine Zeit abgelaufen, meine Zukunft bereits an mir vorübergezogen ist. Ich fühle mich machtlos, sag mir, dass ich gar nichts mehr kann und weiss, dass träumen nur den Kindern und Verantwortungslosen vorbehalten ist.
An diesen Tagen möchte ich wieder ein Kind sein, kann ich nicht. Aber verantwortungslos kann ich sein. Ich bleib dann den ganzen Tag im Bett liegen, fühle mich zu nichts und niemandem gegenüber verpflichtet. Ich verfluche meine Mutter dafür, auf der Welt zu sein, meinen Vater dafür, mein Vater zu sein, mich dafür so schlecht zu sein und das Schlechte dafür vorhanden zu sein. Ich sehe Löcher, wo eigentlich Antworten sein müssten und verspüre Sehnsüchte, wo eigentlich Menschen sein sollten. Ich bin mir selber nicht genug und denke ich bin einsam.
Dann schäm ich mich. Schäm mich dafür, so undankbar zu sein, schäm mich dafür andere zu verfluchen. Ich versuche dann einzuschlafen und klammere mich ganz fest an das Morgen. An das Morgen und die Hoffnung darauf, dass Morgen einer jener Tage sein wird.