And yet somehow…..
08.08.2011 um 12:48
Warum ist alles so verdammt relativ ?! Vor zwei Tagen war ich mir sicher in T so was wie "the perfect boyfriend material" gefunden zu haben. Als ich kürzlich mit T die Berliner Strassen unsicher machte, landeten wir irgendwann gen 2pm in so nem typisch herrlichen Prenzlerberg Café - alte Möbelstücke waren aus trostlosen Brockenhäuser gerettet und in nem kleinen 50er- Jahre Altbau nett zusammengewürfelt worden. T sass neben mir, nippte ab und an an seinem (hässlichen) Kindl, als im Hintergrund dieses durchdringend traurige Lied gespielt wurde. "Ich liebe diesen Song, weiss nur nicht wie er heisst.", plauderte ich in melancholischer Stimmung aus. "Aaah, von Prince! Der Name fällt mir aber grad auch nich ein.", erwiderte mein lieber T. Als langsam alle Bar's und Kneipen unhöflich ihre Pforten hinter uns schlossen hat es uns schliesslich zu ihm nach Hause gezogen. Am nächsten Morgen gab's Frühstück und den Song Sometimes it snows in April von Prince. T hatte die Platte aus seiner alten Sammlung hervorgekramt als ich noch am schlafen war, um mich am Morgen damit zu überraschen! Mir war also klar ich wollte T - ja, so richtig als "der Freund"- Label intented. Dass ich in ein paar Tagen das Land für mehrere Wochen verlassen würde, passte mir nun so gar nicht in Kram & als ich schlussendlich Richtung Frankreich zog und unser Status nicht nur noch offen sondern auch nebelhaft diffus war, löste dies dann endgültig die obligaten Selbstzweifel in mir aus. Ich fragte mich ratlos, ob er denn auch so ein bisschen das Gleiche möchte wie ich und noch emsiger fragte ich mich, wie man denn nun aus "the perfect boyfriend material" den "actual boyfriend" zaubert. Verdammte Mathematik- alles Taktik und Kalkulation ! Nun ja, dass ich in Frankreich einen kleinen Narr in Laurent gefressen habe, änderte nicht's an meiner absoluten Sicherheit völlig verliebt zu sein in T, schliesslich galt noch immer: Appetit kann man sich holen, essen muss man zu Hause. Lückenlos dieser Regel folgend, schrieb ich auf der Fahrt Italien-Schweiz "Hong Kong" ne SMS. "Hong Kong" heisst eigentlich Marc, hat mir das Leben durch unerwiderte Gefühle für eine kurze (14 verfluchte Monate !!) aber intensive Zeit, schwer gemacht und würde nun bald nach Hong Kong ziehen- for good- daher die schlagfertige Namensgebung. Hong Kong und ich planten nun seit Monaten ein Wiedersehen & da die Zeit uns langsam aber sicher abzulaufen drohte, ignorierte ich meine Müdigkeit nach der 12-stündigen Autofahrt auf italienischen Strassen und schweizer Autobahnen und die gefühlte lebenslange Fahrt auf der Gefühls-Achterbahn, und begab mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge an die Zürcher Langstrasse ( Home sweet Home, Baby! ). Marc sah bezaubernd aus, wie immer. Er lachte sein entwaffnendes Lächeln, wie immer. Und nach einigen Bierchen und angeregten Gesprächen landeten wir bei ihm zu Hause, wie immer. Nein - wir haben es nicht getan! Und dennoch, als ich dort so lag in seinem grossen runden Bett (ja, immer wieder dieses grosse runde Bett), Hong Kong mich wiedermal in seine Welt entführte und mein Herz für einige Sekunden still hielt als sein Arm mich zufälligerweise berührte, da fragte ich mich wieso alles so verwünscht flüchtig sein muss, so irdisch, so nicht von Bestand. Ich möchte meine absolute Sicherheit in T verliebt zu sein & ich möchte meine absolute Sicherheit, dass er mich verdammt noch mal auch will.