Nach den Ereignissen von Freitagnachmittag ist in Europa ein heftige Diskussion ausgebrochen und kaum jemand schweigt zu diesem Thema. Auch ich möchte diese schrecklichen Ereignisse als Anlass nehmen, um mal wieder etwas expliziter über die Welt nach...
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Die Ereignisse in Tucson beschäftigen die Medien. Zum einen jagt eine Meldung über den Zustand von Gabrielle Giffords die nächste; zum anderen diskutiert man über den polarisierten Politikdiskurs in den USA; und zuletzt geht es natürlich auch um Waffenbesitz.
Mittwoch fand eine Gedenkfeier zum Amoklauf von Tucson statt, an der Präsident Obama eine Rede hielt.
Nun ist es eine Rede, wie man sie von Amerikanern kennt; und auch wie man sie von Obama kennt. Es geht um Patriotismus, Glaube, Hoffnung und dem Wunsch nach einem besseren Amerika, welches aber doch jetzt schon ein schönes Amerika ist. Neu ist jedoch, gerade in diesen Tagen, der überraschend sanfte Ton. Keine Schuldzuweisungen, keine politische Diskussion über die mögliche Aufhetzung durch die Rechtskonservativen. Zu allen Verstorbenen erzählt Obama deren kleine Lebensgeschichte. Stilisiert sie... zu Helden, liebenden Ehepartnern oder eben einem Kind mit einem Traum von Amerika. Es klingt furchtbar schnulzig, aber: es wirkt. Obamas Wunsch: Dem Bild von Amerika gerecht zu werden, dass das verstorbene Mädchen wohl gehabt haben könnte; ein Mädchen geboren 9/11 und zu einem Symbol stilisiert, dass parteiübergreifend funktioniert.
Wie gesagt: es ist eine typisch amerikanische Rede. Vielen ist dieser Stil, diese Wortwahl sicher zuwider oder zu kitschig und einfach nur... Gaukelei für das "dumme" amerikanische Publikum. Dennoch: Hut ab! Rhetorisch war das eine klasse Leistung! Wie schon lange nicht mehr fesselt diese Obama-Rede. Schaut es euch an... freue mich über eine Diskussion :)
Es geht mir nicht darum, die Diskussion "reger" zu gestalten. Ausserdem halte Christoph Blocher für keinen passenden Vergleich. Mel Gibson passt da schon besser rein. Offensichtlich scheinen aber viele Menschen der selben Meinung wie ich zu sein...
Jetzt aber mal zum Satz "Man mag ja über Amerikas Politik lästern und unken, aber neben deren Präsidenten sehen unsere Bundesräte doch wie Runkelrüben aus.": Wenn ich so sehe, wie prominent unsere Bundesräte in den Medien sind und wie die Bevölkerung darauf reagiert, bin ich mir nicht sicher, ob wir so eine "amerikanisierte" Art überhaupt haben wollen. Wollen wir Hollywood im wahren Leben? Oder ist Mel Gibson einfach verdammt nah an der Realität?