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Für selbstbestimmte Lebens- und Kulturräume,Internationale Aktionstage für Squats und andere autonome Räume

Für selbstbestimmte Lebens- und Kulturräume,Internationale Aktionstage für Squats und andere autonome Räume

11.04.2008

Für Jahrhunderte haben Menschen in der Stadt und auf dem Land besetzte Häuser und autonome Freiräumen genutzt, um selbstbestimmt zu leben. Sie sind ein Werkzeug, eine Taktik, eine Praxis und ein Weg für Leute, ihre Kämpfe auszutragen. Seit Jahrzehnte... [mehr]
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Für selbstbestimmte Lebens- und Kulturräume,Internationale Aktionstage für Squats und andere autonome Räume

11.04.2008 um 17:21

Für Jahrhunderte haben Menschen in der Stadt und auf dem Land besetzte Häuser und autonome Freiräumen genutzt, um selbstbestimmt zu leben. Sie sind ein Werkzeug, eine Taktik, eine Praxis und ein Weg für Leute, ihre Kämpfe auszutragen. Seit Jahrzehnten haben Squat-Bewegungen in Europa und darüber hinaus die kapitalistische Entwicklung bekämpft und damit an lokalen Kämpfen gegen Zerstörung teilgehabt, Alternativen zu profitorientierter und konsumistischer Kultur bereitgestellt, soziale Zentren aufgebaut und auf Mitbestimmung basierende Aktivitäten außerhalb der etablierten Wirtschaft organisiert. Sie haben die Möglichkeit von Selbstorganisierung ohne Hierarchien gezeigt und internationale Netzwerke des Austauschs und der Solidarität geschaffen. Diese Netzwerke haben das Leben vieler Leute verändert: der Ausbruch aus sozialer Kontrolle, freie Räume, in denen außerhalb der Norm gelebt werden kann.

Aus der Idee heraus, den eigenen Wohn- und Lebensraum herrschaftsfrei und selbstbestimmt zu gestalten und nicht unter dem Druck, ständig eine durch Spekulationen überteuerte Miete bezahlen zu müssen, existieren in der Stadt Bern zur Zeit vier Wagengruppen und zwei besetzte Häuser. Insgesamt ca. 70 junge Menschen haben mit der aktuellen Situation zu kämpfen. Denn im Jahr vor und während der Europameisterschaft ist es in und um die Stadt Bern immer schwieriger geworden, autonome Wohnprojekte zu realisieren. Auch hier fährt die Regierung auf ihrer Sauberkeitsschiene und will die Stadt bis zur EM frei von lästigen BesetzerInnen haben.Die Zukunft der momentan umherziehenden Wagengruppen ist ungewiss, da die Stadt weiter stur darauf beharrt nicht mit den Gruppen über einen Platz zu verhandeln. Wieso sollte die Stadt auch einen nicht rentierenden Platz zur Verfügung stellen, dies würde nicht in die kapitalistische Wohnpolitik der Rot-Grün-Mitte Stadtregierung passen.

Leider ist diese Praxis, worunter viele Leute zu leiden haben, nicht nur hier in unserem „sauberen“ Bern Alltag. Überall in Europa drücken Regierungen repressive Programme durch. Stimmenfänger attackieren lange bestehende autonome Räume, wie das Ungdomshuset in Kopenhagen, Køpi und Rigaer Straße in Berlin, das EKH in Wien und Les Tanneries in Dijon, besetzte Sozialzentren in London und Amsterdam, Ifanet in Thessaloniki, etc. In Frankreich sind nach der Anti-CPE-Bewegung und der Welle von Aktionen und Aufständen während der Präsidentschaftswahlen besetzte Häuser zum Vorzugsziel für die Polizei geworden. In Deutschland wurden im Vorfeld des G8-Gipfels viele autonome Häuser angegriffen und durchsucht. In Genf und Barcelona haben die Behörden mit der Räumung von zwei langjährigen und großen „squatting fortresses“ versucht der Bewegung ein Ende zu setzen.

Uns motivieren die gleichen Leidenschaften, wir empfinden die gleiche Zielstrebigkeit und haben in der Repression den gleichen Feind und teilen über Grenzen hinweg das Verlangen, eine Welt der Gerechtigkeit und Selbstbestimmung zu schaffen. Als unangepasste und unregierbare Inseln unkontrollierter Freiheit werden wir in Solidarität handeln und unsere internationalen Verbindungen stärken, wie viele Kilometer auch zwischen uns liegen.

Freiraum für alle statt Wirtschaftsräume für wenige!

Squat the World!!!

http://april2008.squat.net

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