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Gepäckstück als Terroranschlag auf der Brücke verdächtigt

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Wohnungsnot: Binz bleibt Binz

20.08.2009 um 17:47

Damit dem Binzareal nicht das gleiche Schicksal geschieht, unterschreibt bitte die Pedition www.binzbleibtbinz.ch.

Die Ursachen der Wohnungsnot liegen im Wandel der Bevölkerungs- und Haushaltsstruktur.Die Zahl der Einpersonenhaushalte erhöhte sich in den letzten dreissig Jahren drastisch. Dafür verantwortlich sind das geringe Interesse für Familiengründungen, hohe Scheidungsraten und der immer frühere Auszug der Jugendlichen. Gleichzeitig gibt es durch die Überalterung immer mehr RentnerInnen. Allgemein sind die Raumansprüche stark gestiegen.

Durch Umnutzung, Immobilienspekulation und die Ausbreitung der Büro-City in die umliegenden Quartiere geht viel Wohnraum verloren.

Wohnfläche pro Person in der Stadt Zürich: 1980: 33 m2, 1990: 37 m2, 2000: 40 m2 Abnahme der durchschnittlichen Zahl von BewohnerInnen der Wohnungen Grafik: Platzbedarf pro Person visualisieren. (Vorschlag: Raum proportional in m2 mit Person im Raum stehend) Grafisch umsetzen!

Die Wohnbauförderung setzt erst dann ein, wenn Wohnungsnot zu einem politischen Thema geworden ist. In Zeiten des Wirtschaftwachstums wird die gesteigerte Nachfrage an Büroflächen im Übermass erfüllt. Der damit ebenfalls erhöhte Wohnungsbedarf wird vernachlässigt. Massnahmen zur Förderung des Wohnungsbaus erfolgen zeitlich verzögert und zeigen entsprechend zu spät ihre Wirkung.

Das grosse kulturelle Angebot, ein breiter Arbeitsmarkt und die Möglichkeit einer individuellen Lebensgestaltung zieht viele, meist junge und gut verdienende Leute nach Zürich. Zum Lebenskonzept dieser Bevölkerungsgruppe gehört ein grosszügiger privater Wohnbereich.

Die Mietpreise sind in den letzten Jahrzehnten gegenüber der Teuerung überdurchschnittlich angestiegen. Dabei profitieren die HauseigentümerInnen von einem knappen Wohnungsangebot. Die MieterInnen sind den Bedingungen am Wohnungsmarkt ausgeliefert. Besonders deutlich wird diese Abhängigkeit bei den Hypothekarzinsen. Sobald diese angehoben werden, steigen die Mietzinsen noch stärker als die allgemeine Teuerung. Sinken die Hypothekarzinsen, werden die Mieten jedoch meist ungenügend angeglichen.

Ursachen der Mietzinsnot liegen in der Bodenknappheit. Der nur begrenzt zur Verfügung stehende Raum im Innenstadtbereich wird mehr und mehr vom Dienstleistungs- und Freizeitsektor besetzt. Gleichzeitig steigen die Mieten in den angrenzenden Quartieren. Insbesondere an zentralen Lagen werden dadurch Wohnungen unbezahlbar.

SpekulantInnen sind teilweise Verursacher, vor allem aber Nutzniesser der Bodenknappheit. Mit dem Bau von Büros erreicht man in Boomphasen eine höhere Rendite als mit Wohnungen. Altbauliegenschaften werden oft vernachlässigt, bis ein Abbruch unausweichlich scheint.

Um einen höheren Mietzins zu erreichen, werden Wohnungen mit immer feudaleren Ausstattungen versehen. Zahlungskräftige MieterInnen nehmen das luxuriöse Angebot gerne an. Leute mit geringeren Ansprüchen und tiefen Einkommen müssen die erhöhten Ausbaustandards wohl oder übel akzeptieren.

Die Baukosten steigen schneller als die allgemeinen Lebenshaltungskosten. Die Arbeitsabläufe im Baugewerbe können nur begrenzt rationalisiert und ausgelagert werden. Hohe Lohn- und Nebenkosten sowie die Tatsache, dass jedes Haus im wesentlichen eine Einzelanfertigung ist, erschweren das Erstellen von günstigem Wohnraum.

Wegen des fehlenden Finanzausgleichs zwischen Zentrum und Agglomeration versuchen Stadtregierungen vermehrt einkommensstarke SteuerzahlerInnen zurück in die Städte zu ziehen. Dies mit breit angelegten «Aufwertungskampagnen» und Programmen, welche attraktiven Wohnraum schaffen sollen.Mit dem Legislaturziel «10'000 Wohnungen in 10 Jahren» des Zürcher Stadtrats vom April 1999 wird der Bau grosser Wohnungen gefördert. Hauptziel des Programms ist es, gute SteuerzahlerInnen nach Zürich zu locken. Der Mietzinsproblematik dagegen mass der Stadtrat bisher nur geringen Wert zu. Gemeinderat Walter Angst von der Alternativen Liste Zürich: «Wenn die Stadt diese Mietzinspolitik so weiterführt, dann hat man in einem Jahrzehnt einen grossen Teil der Finanzprobleme gelöst. Gleichzeitig entsteht in Zürich eine mehr oder weniger neue Population, eine Umschichtung von sehr vielen Leuten in die Agglomeration und Mietzinse in der Stadt, die im Schnitt 300-400 Franken teurer werden.»

Unter diesen Gesichtspunkten ist es nur logisch dass in vielen unbewohnten Häusern BesetzerInnen wohnen. Dass diese auch kulturell die Stadt Zürich aufwerten. Leider wurde das Dada-Haus aufgelöst. Damit dem Binzareal nicht das gleiche Schicksal geschieht, unterschreibt bitte die Pedition www.binzbleibtbinz.ch oder macht einen Besuch und überzeugt euch vom kulturellen Angebot selbst.

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