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Ist der Mensch stehen geblieben...?

Ist der Mensch stehen geblieben...?

11.09.2012

Kürzlich bin ich über einige Zeilen von Nietzsche zur Entstehung der Moral gestolpert. Dabei wurde mir einmal mehr bewusst, dass die Moral eine Erfindung des Menschen ist. Doch davor war mir die Tragweite dieser Tatsache gar nicht wirklich bewusst...... [mehr]
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Verkümmert students.ch zu einer Selbstdarstellungsplattform?

04.02.2012 um 20:30

Als ich mich vor fast einem Jahr hier auf students angemeldet habe, dachte ich noch: wow! Hier gibts bestimmt viele grosse Denker, kritische Stimmen, Rebellen, Querdenker, Belesene, Neugierige, Diskussionswütige...? Doch sind sie wirklich hier? Oder ist es vielleicht viel eher eine hundsgewöhnliche Plattform mehr, unter unzähligen? Ist wirklich nicht mehr zu finden als einige Job- und Wohnungsinserate? Ein Contest über Campus Girls und Uni Boys, wo die meisten Bewerber und Bewerberinnen sowieso nur scharf auf das Preisgeld sind? Eine Hot or Not Funktion, zum Ego pushen? Creditjunkies, welche Comments, Nachrichten und Blogs verfassen, um die zunehmende Mangelware an Creditaktionen zu ergattern? Blogs die vollgespamt werden mit Werbung oder Selbstdarstellung? Unzählige Blogs, Comments und Nachrichten, die unkommentiert oder unbeantwortet bleiben, oder gar gelöscht werden? Ist das alles, was students und seine Mitglieder zu bieten haben?

Kommentare
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chillout 25.02.2012 um 11:25
@A-la-vie, gut ich hatte mich wohl nicht verständlich genug ausgedrückt... :-o

@fos_leti, bist du dir da ganz sicher? ist die Veränderung wirklich konstant und wird es auch bleiben? Angenommen sie wäre konstant, dann wäre doch auch die Veränderung der Veränderung unterworfen und würde im selben Atemzug, sowohl konstant, als auch inkonstant sein...?
chillout 24.02.2012 um 12:27
@fot_leti, sieht so aus... was verändern? vielleicht verändern wir ja gerade in diesem Moment etwas...? vielleicht ist die Auseinandersetzung der erste Schritt zur Veränderung
chillout 24.02.2012 um 00:16
@fos_leti, haha, witzig! ich dachte immer, Orchideen zum Blühen zu bringen wäre schwierig und bei Kaketeen könne man nicht viel falsch machen...

@A-la-vie, haha, Chaos pur! Ich sehe schon, die Begrifflichkeiten scheinen hier etwas verwirrend. Trinkst du manchmal Weisswein zu rotem Fleisch? oder trinkst du Weisswein, wenn alle anderen Rotwein trinken?
Ich vermute eher nein. Ich glaube die meisten Menschen haben eine gewisse Vorstellung was "passt" und was nicht. Sei es jetzt nun auf darauf bezogen, dass Rotwein vermutlich wirklich besser zu rotem Fleisch passt, oder dass es passender wäre, auch mit Rotwein anzustossen, wenn alle andere dies so tun.
Angenommen ich habe Rotwein nicht speziell gerne, es ist okay, aber nichts besonderes, hingegen Weisswein schmeckt mir sehr gut. Trotz dieser Tatsache habe ich mich jetzt in dieser Situation für Rotwein entschieden, sei es aus irgend einer Vorstellung, oder weil mir vielleicht Rotwein zu rotem Fleisch sogar tatsächlich besser schmeckt, als Weisswein zu rotem Fleisch, obwohl ich Rotwein gar nicht so gern habe. Wäre es hier nicht konsequent gewesen, wenn ich in jedem Fall den Weisswein, dem Rotwein vergezogen hätte? Schliesslich habe ich ja den Weisswein viel lieber.
Ich möchte damit sagen, dass unsere Wahl von Situation zu Situation unterschiedlich sein kann. Damit meine ich, dass wir nicht immer konsequent handeln, sondern durch viele Dinge beeinflusst werden. Wir sind kein Fels in der Brandung, sondern werden beeinflusst durch Umstände, Personen, und andere Dinge.
Ein anderes Beispiel. Angenommen ich habe jetzt Lust auf ein Vanille Eis und laufe zum einzigen Supermarkt, den es weit und breit gibt. Ich hatte schon ewig kein Vanille Eis mehr und freue mich riesig darauf. Im Supermarkt angekommen muss ich feststellen, dass sie kein Vanille Eis mehr haben. Die Verkäuferin meint jedoch, ich könne es ja im anderen Supermarkt, 30 Minuten davon entfernt, probieren, die hätten bestimmt noch, da es eine viel grössere Filiale ist. Nun, wenn ich jetzt wirklich konsequent handeln würde und mir dieses Vanille Eis besorgen wollte, dann müsste ich jetzt diese 30 Minuten in Kauf nehmen... es ist aber saumässig heiss draussen und dann noch so lange laufen in dieser Hitze...? werde ich das wirklich machen? oder nehme ich vielleicht nicht lieber, wohl oder übel, eine andere Eissorte?
Je nach dem, wie die Umstände sind, verändern wir unser Verhalten. Wir passen uns, bis zu einem gewissen Punkt, an der jeweiligen Situation an. Das ist ja absolut nicht verwerflich, es "scheint" halt einfach sehr willkürlich. Ich bin mir durchaus bewusst, dass alles irgendwo seinen Grund, seine Logik hat. Nichtsdestotrotz scheint unser Verhalten von sehr vielen Faktoren beeinflussbar zu sein und so handeln wir mal so und mal anders.
Haha, vielleicht ist die Wissenschaft der Irrtum schlechthin?
chillout 23.02.2012 um 17:11
@fos_leti, *schmunzel* immerhin ein "vielleicht" aber mal ganz im Ernst, Kakteen können doch wirklich lange ohne Wasser überleben, oder nicht...? hat die arme Stachelpflanze soooo lange keine Flüssigkeit bekommen?
chillout 22.02.2012 um 21:09
@fos_leti, hm..., klingt ernüchternd..., oder aber nach einer Herausforderung...? würdest du es wieder probieren, wenn das qualvolle Ende einer hilfsbedürftigen Pflanze nah wäre...?

@A-la-vie, woher ich das weiss? naja, einerseits vom Studium her, anderseits durch Beobachtung (verrückt, wie sehr wir uns alles zurecht legen... wir merken es oft gar nicht... ) Ein kleines Beispiel, angenommen ich mag grundsätzlich Weisswein lieber als Rotwein, werde ich dann an einem festlichen Anlass wirklich zwingend Weisswein zum Abendessen trinken? Es gibt ein feines Fleischmenu (rotes Fleisch). Alle anderen trinken, passend zum Menu, Rotwein und es wird, wie es sich gehört, natürlich auch angestossen. Nehme ich keinen Wein? Oder etwa Weissein? das wäre ja ein affront! Wenn wir wirklich so konsequente Wesen wären, würden wir bei jeder Gelegenheit unsere Präferenz wählen, aber das tun wir in der Realität wohl eher selten... wir handeln wirklich so, wie es uns gerade beliebt.
Hehe, ja bestimmt! Wir sind soziale Wesen und möchten nicht ausgegrenzt werden, da ist es sehr naheliegend, dass wir so einiges bereit sind zu machen, um akzeptiert zu werden. Es ist verrückt, wie extrem ausgeprägt dieses Bedürfnis nach Anerkennung, nach Kontakt, nach Akzeptanz, nach Zugehörigkeit ist. Es wurden mal Experimente bei Kindern gemacht um herauszufinden, wie bereits Kinder auf den sozialen Einfluss reagieren. Man fand heraus, dass sich sogar Kinder der Meinung anderer anschlossen, als es darum ging zu sagen, ob es sich um die eigene Mutter oder einen Bären handeln würde, schlossen sich die meisten Kinder der Meinung anderer Kinder an. Sie verleugneten/verheimlichten die Tatsache, dass es sich eigentlich um ihre Mutter handelte, obwohl es eigentlich absolut offensichtlich war Es wurden auch andere Experimente mit Erwachsenen gemacht und das Ergebnis war das selbe
Da bin ich einer Meinung mit dir. Es besteht durch aus eine gewisse Logik, dahinter, nur ist diese alles andere als konsistent. Sie ist vermutlich so beständig wie ein Blatt im Wind...
Hahaha, ich glaube auch, dass es sich in Unwissenheit besser lebt... wo wäre denn da noch der "Zauber"...?
chillout 18.02.2012 um 12:56
@fos_leti, ehrlich gesagt noch nie, aber vielleicht ist das auch gut, so bin ich nicht mit Erfahrungen vorbelastet hast du es schon Mal probiert? wie ist es gelaufen?

@A-la-vie, Interessante Worte, denen kann ich nur beipflichten
Mhm, traurig aber wahr, durch selektives Wahrnehmen, durch Selbsterfüllende Prophezeiung und durch viele andere Dinge fallen wir immer wieder in solche Stereotypisierungen zurück. Ich glaube, wenn man sich fragt, warum die Welt heute, trotz vieler Errungenschaften, noch nicht weiter entwickelt ist, so liegt die Antwort vermutlich genau in solchen Phänomenen. Das Bedürfnis nach Ordnung und Struktur bewirkt all das. Es hängt so unglaublich viel damit zusammen, so wie wir über uns selber denken und und sehen (Identität), aber auch so wie wir andere sehen. Ein komplexes Zusammenspiel...
Doch eine Hoffnung besteht immer, wie bereits angesprochen, hier im Reflektieren und in der Auseinandersetzung mit sich selbst, aber auch anderen.

Hehe, versteh mich nicht falsch, ich fand deinen Satz nicht "unrecht", ganz im Gegenteil. Mich persönlich beschäftigt (auch) die Frage, worin sich Menschen unterscheiden und was die Gründe für ihr Handeln sind. Deshalb finde ich den Ansatz, dass nur wenige Menschen wirklich die Konsequenzen abschätzen können interessant. Die Versuchung diese Annahme als wahr zu sehen, ist auch bei mir sehr gross, doch wäre ich dann womöglich nicht einer Selbsttäuschung auf den Leim gegangen? hier zeigt sich gerade wundervoll der Wunsch nach Klarheit, nach Antworten, womöglich der Anfang zukünftiger Stereotypisierung
Ich finde diese Tatsachen nicht schlecht oder verwerflich, da sie eine gewisse Notwendigkeit darzustellen scheinen, doch bin ich der Meinung, dass nur eine wirklich kritische Auseinandersetzung den Horizont erweitert. Alles andere fällt dann in den Bereich, ach, weiss ich doch alles schon, hätte ich doch gewusst, hab ich mir gedacht und ja, das regt nicht wirklich zu einer Veränderung, einer Entwicklung an...

Guter Punkt. Theoretisch gesehen würden gewisse Modelle unter Umständen sogar Dinge erklären können, wenn wir alle Faktoren und deren Veränderung wüssten, was in der Realität eben auch nie wirklich der Fall ist. Ja, den Menschen mit seiner Fehlbarkeit als Chance und Teil des Ganzen zu sehen finde ich persönlich gut und ist vielleicht die einzige Möglichkeit dieser Komplexität entgegen zu wirken. Nichtsdestotrotz habe ich den Eindruck, dass der Mensch wie ein spielsüchtiger vor einem einarmigen Banditen steht und davon überzeugt ist, das Ganze zu durchschauen und zu prognostizieren, dass er selbst erfolgreich sein wird.
Deinen Ansatz, Entscheidungen rational durch Abwägen zu treffen, finde ich persönlich sehr interessant, doch ich befürchte, dass hier bereits der "Faktor" Mensch mit seiner Fehlbarkeit oder treffender, mit seiner unglaublich irrationalen Seite dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung macht... wir handeln so selten wirklich konsequent und, von Aussen betrachtet, rational. Viel eher entscheiden wir in jeder Situation so, wie es uns gerade beliebt. Und diese Beliebigkeit ist oft sehr limitiert, weil wir Bedürfnisse befriedigen wollen und eigentlich gar nicht wirklich so ein grosses Interesse haben, irgend einer Logik zu entsprechen
Ja, vermutlich suchen wir in dieser Schnelllebigkeit und Diffusität noch viel mehr nach Anhaltspunkten, wobei wir wieder bei Struktur und Ordnung wären.

Achso, okay. Ja, vermutlich sind es die Bezugspersonen, die einem "formen" schliesslich sind wir besonders ihnen gegenüber empfänglich für Kritik und Veränderung
thermometer 18.02.2012 um 00:23
@A-la-vie
Zum Glück nur ein Zitat von Ferdinand Merz.........
Was wenn Gott bestimmt, ob wir männlich oder weiblich sind???????
Kommt ja immer drauf an, woran der Mensch glaubt......
chillout 17.02.2012 um 01:14
@fos_leti, falls dem so ist, könnte es neu erblühen?

@A-la-vie, was verstehst du unter "Inszenierung"? Verhalten?
Tatsächlich sind die Unterschiede zwischen den Geschlechtern wesentlich kleiner, als wir den Eindruck haben. Was die Reflexion des eigenen Selbstbildes und des Fremdbildes angeht, so ist dies sicherlich sehr herausfordernd, da, wie wir bereits angesprochen haben, das Umfeld einen sehr grossen Einfluss darauf ausübt. Ich vermute gerade aus diesem Grund sind Veränderungen oft nur sehr langsam möglich, da sich das Umfeld auch weiterentwickeln "muss". Als Ganzes betrachtet ist die Gesellschaft ein grosses Umfeld, das sich nur sehr langsam verändert.
Nichtsdestotrotz ist das Hinterfragen nach "angeboren" und "anerzogen" der erste Schritt zu einer möglichen Veränderung.
Ich persönlich habe das Potential bewusst nicht genauer beschrieben, weil es für mich sehr viel umfasst. Für mich ist das Potential alles, was zwischen dem, was wir jetzt (oder meistens) nutzen und dem, was wir maixmal nutzen könnten, liegt. Oder in anderen Worten, die Nutzung von all unserer Fähigkeiten.
Ja, mit dem Beispiel der Wirtschaft hatte ich in Richtung Innovationen gezielt. Diese kreativen Leistungen sind nur möglich, wenn man nicht nur einfach dahinvegetiert und seine Fähigkeiten nicht einsetzt. Ich sehe deinen Gesichtspunkt und muss ehrlich sagen, dass ich dabei den sozialen Aspekt nicht annäherend berücksichtig hatte. Mir persönlich wird gerade bewusst, dass du diese Thematik mehr ganzheitlich betrachtest, unter der Berücksichtigung diverser Aspekte. Ich persönlich habe Moral und Ethik jetzt nicht als einen zwingenden Teil gesehen, wenn es um die Nutzung von Potential geht. Ich kann dir jedoch nur zu stimmen, wenn man diese Aspekte mit berücksichten will, denn dann rückt es die Nutzung von Potential in ein anderes Licht, da nur der wirtschaftliche Aspekt berücksichtig wird und andere dabei vernächlässigt werden.
Ich habe gerade den Eindruck, dass es oft einen Zielkonflikt zwischen verschiedenen Bereichen gibt. Wenn das eine maximiert wird, geht es unter Umständen auf Kosten eines anderen. Ich möchte an dieser Stelle einen Link zurück schlagen und einen Satz von dir aufgreifen:
"Ich glaube fast, dass nur eine Minderheit über ein Gehirn verfügt, welches in der Lage ist das Ausmass und die Konsequenzen der uns zur Verfügung stehenden Wahlmöglichkeiten erfassen und verstehen zu können."
Sind wir einmal ganz ehrlich, wer kann denn diese Konsequenzen wirklich abschätzen? Wer hat einen Überblick über das alles? Ist es nicht eher so, dass es so komplex und vernetzt geworden ist, dass eigentlich niemand wirklich die Gesamheit erfassen kann? Wie kann man Konsequenzen und deren Ausmasse abschätzen, wenn es keine "Erfahrungswerte" gibt? wie können wir voraussagen, was auf Grund einer Handlung wirklich passieren wird? Wenn ich mich beispielsweise an die einfachen Modelle in der Betriebswirtschaft erinnere, wird mir bewusst, dass wir eigentlich schrecklich hilflos alle dem gegenüber stehen! Wir entwickeln Modelle, die in der Situation x unter den Bedingungen y eintreten würden, wenn das auch der Fall wäre. Die Realität ist doch so, dass sie so unglaublich komplex ist, dass wir wohl nur Bruchstücke wahrnehmen und glauben zu wissen, was welche Konsequenzen haben könnte.
Ein Beispiel: Die Kleider Spende Aktionen für Afrika. Ziel dabei war / ist es, gebrauchte Kleider zu reinigen und armen Menschen zu geben, damit sie sich für wenig Geld oder gratis auch Kleider leisten können. Fazit? Die gesamte Textilindustrie in diesen Teilen Afrika's ist zusammengebrochen. Unzählige Menschen wurden arbeitslos. Klar, im Nachhinein kann man sagen: war ja logisch! hätte man ja vorher wissen können, wenn man nur einen Moment überlegt hätte! wirklich? hätte man das? hätte es nicht ganz anders kommen können? wir wissen es nicht! Tatsache ist, es ist passiert.
Ich möchte damit nur aufzeigen, dass es zwar sehr wünschenswert ist, wenn wir als Menschen möglichst viele Aspekte berücksichtigen und vorasuschauend denken und handeln, aber trotz aller Bemühungen, bleibt der Mensch Mensch, mit all seiner Fehlbarkeit.

Wer ist deiner Meinung nach in der Lage diese Kapitale massgebend zu beeinflussen?
Ja, vermutlich haben sich die Sinne vervielfältigt. Sehr wahrscheinlich ist es dadurch auch viel schwieriger geworden "seinen" Sinn zu finden. Wer die Wahl hat, hat bekanntlich auch die Qual.
Haha, auf jeden Fall! Und es ist ein willkommener Ausgleich zum kopflastigen Gegenstück
chillout 15.02.2012 um 13:55
@Bullit, danke für den Tipp!

@A-la-vie, haha, Dinge, die die Welt bewegen! ich weiss nicht, es wirklich DAS Thema ist, aber es ist sicherlich ein Thema, das vermutlich immer aktuell sein wird, sonst würden wir irgendwann vermutlich aussterben (wobei selbst dafür die heutige Wissenschaft in Form von künstlicher Befruchtung bereits eine Lösung hätte).
Da geb ich dir Recht, nebst der Fähigkeit braucht es auch eine Motivation. Ich werde die Fähigkeit wohl nur dann anwenden, wenn ich auch wirklich einen Sinn, einen Zweck darin sehe. Hinsichtlich Umfeld kann ich dir auch nur beipflichten, da es unser Denken, Handeln und Fühlen in vielerlei Aspekten sehr prägt.
Angenommen ich würde auf Grund von Tatsachen, wie z.B. "Sex sells" versuchen auf die Einstellung, die Ansicht unserer Gesellschaft zu schliessen, würde sich mir ein sehr ernüchterndes Bild zeigen. Ein Bild, das nicht darauf hindeutet, dass wir wirklich dieses Potential zu nutzen scheinen, sondern entweder dieses Potential, auf Grund von Faktoren, wie z.B. dem Umfeld, gar nicht nutzen, oder es gar nicht vorhanden ist.
Nun, nichtsdestotrotz wäre es wohl sehr naiv zu glauben, dass eine solche 1+1 Rechnung der Komplexität unserer Gesellschaft gerecht werden könnte. Schliesslich steht z.B. die Schweiz in Sachen Wettbewerb (wirtschaftlich gesehen) im internationalen Vergleich gar nicht so schlecht da. Dies lässt doch irgendwo auch einen Hoffnungsschimmer übrig, denn ohne die Nutzung dieses Potentials, wäre dies wohl kaum möglich.
Ist es vielleicht nicht viel eher so, dass es meistens gar keinen Grund, keine Motivation gibt, dieses Potential zu nutzen? dass es vielleicht nicht erwünscht wäre, oder mehr Aufwand bedeuten würde oder unangenehmer wäre? Uns geht es schliesslich "allen" gut, wir können uns mit voll gefressenem Bauch sonnen.
Trotz alle dem, möchte ich noch einmal kurz auf den von dir angesprochenen Punkt des emotionalen, sozialen und kulturellen Kapitals eingehen. Angenommen wir Nutzen unser Potential wirklich nicht so oft und angenommen viele von uns hätten auch wirklich die Fähigkeit zur Nutzung dieses Potentials, dann würde sich mir trotzdem irgendwo einige Fragen stellen. Ist bei uns dieses emotionale, soziale und kulturelle Kapital wirklich so ausgeprägt ist? Ist es ausgeprägt und es zeigt sich einfach nicht so offensichtlich? oder hat es vielleicht gar nicht so einen grossen Einfluss?
Bezüglich Intelligenz und "Sex", nein, das eine schliesst das andere nicht aus. Ich glaube es geht viel mehr darum, dass mit Intelligenz gewisse Werte verbunden werden, welche bei zu viel nackter Haut nicht mehr erfüllt werden und somit oft davon ausgegengen wird, dass diese Person nicht sonderlich intelligent sein soll, wobei weder das eine, noch das andere wirklich zwingend etwas miteinander zu tun haben müssen. Deshalb stellt sich gerade da die Frage, warum Menschen noch zusätzlich ihre Oberflächlichkeiten (das Äussere), und nur ihre Oberflächlichkeiten unterstreichen und dann auch so wahrgenommen werden. Wie sundanceratmidnight erwähnt hat, die Kalender werden wohl kaum gekauft mit dem Gedanken, wow! diese Frau ist wirklich eine intelligente oder reife Person, sondern viel eher *sabber* *sabber*. Hier wird der Aspekt der Kurzsichtigkeit einem Mangel an Intelligenz gleichgesetzt und die Frage gestellt, warum macht man denn so etwas, wenn man doch erwarten könnte, dass Personen, die studieren, etwas "intelligenter" sein sollten. Was ist, wenn das gar nichts mit Intelligenz zu tun hat? was ist, wenn es mir vollkommen egal ist, was andere für ein verkortes Bild von einer intelligenten Person haben? was wenn ich einfach und schnell Geld verdienen möchte? Setzen wir nicht immer irgendwo Prioritäten, je nach Situation so, wie es uns gerade richtig erscheint?
Bullit
Bullit 14.02.2012 um 23:33
Wenns dir nur um hitzige, kritische Diskussionen ohne das ganze Flirt-/Dating Zeug geht, dann musst du wohl oder übel aufs uniboard.ch umsteigen...
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