Man modelliere einen Lendenwirbel
18.03.2013 um 17:20
Ja, nicht gerade das naheliegendste, aber weshalb denn nicht? Angefangen habe ich etwas klassischer.
Töpern, das wollte ich schon immer. Als ich klein war im Rahmen des Ferienpasses, heute in einem Kurs für Erwachsene. Ein idealer Ausgleich zur Kopfarbeit, total entspannend. Die ganze Energie fliesst ins formen, in die Berührung mit dem weichen Ton, ins zerstreichen, drehen, und zurecht drücken. Es ist sinnliche Arbeit, welche, möchte man ein gelungenes Resultat, auch einiges an Konzentration abverlangt.
Angefangen habe ich wohl ganz typisch, mit einem Krug. Ein wenig halbpatzig glasiert, ist er doch bestens geeignet um Tees und andere mundende Getränke zu servieren. Zudem ein ideales Gefäss um den Umgang mit der Drehscheibe, und das formen einer regelmässigen Gestalt, sowie das Glasieren (welchem ich nicht genügend Aufmerksamkeit widmete) auszuprobieren.
Was danach? Ein zweites Projekt wollte angegangen werden. Ein Modell eines menschlichen Wirbels also! Die Wirbelsäule, speziell die Lendenwirbelsäule bildet das Hauptinteresse meiner zukünftigen Arbeit. Menschliche Knochen, kann (will?!) man ja nicht so einfach zuhause aufstellen. Aber einen Tonwirbel!Auch ein Schädel hätte mir gut gepasst, allerdings war ich mir nicht sicher, ob ich ein solches 'Grossprojekt' bereits in Angriff nehmen sollte (Übrigens, Modellieren, das ist noch viel sinnlicher wie Töpfern!). Wobei, dass ein Lendenwirbel wohl gar nicht so viel einfacher zu realisieren ist wie ein Schädel..das musste ich relativ bald feststellen.
Der erste Schritt, die ungefähre Gestalt aus einem Block Ton herauszuarbeiten, gelang erstaunlich gut. Dann aber die genauen Proportionen, Winkelungen und Ansatzstellen der Quer-, Dorsal- und Gelenksfortsätze, DAS ist tricky! Und daran arbeite ich noch immer und mit einigem Spass!
Für alle auf der Suche nach einem Atelier mit Töpfer- und Modellierkursen, ganz in der Nähe der Uni/ETH:
http://www.toepfer-kurse.ch/
ich kann es nur empfehlen!