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Freelancing als Studenten- oder Nebenjob – Alles, was du wissen musst

Freelancing als Studenten- oder Nebenjob – Alles, was du wissen musst

10.12.2019

Neben dem Studium oder einer Festanstellung als Freiberufler zu arbeiten, ist eine hervorragende Option. In diesem Artikel zeige ich dir, warum Freelancing der perfekte Nebenjob ist und erkläre die wichtigsten Dinge, du man dabei beachten sollte. Vor... [mehr]
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Freelancing als Studenten- oder Nebenjob – Alles, was du wissen musst

10.12.2019 um 20:55

Neben dem Studium oder einer Festanstellung als Freiberufler zu arbeiten, ist eine hervorragende Option. In diesem Artikel zeige ich dir, warum Freelancing der perfekte Nebenjob ist und erkläre die wichtigsten Dinge, du man dabei beachten sollte. Vor meinem Einstieg in meine vollberufliche Freelancer-Karriere war ich selber über sieben Jahre lang Student und zwei Jahre lang Angestellter. Ich spreche also aus eigener Erfahrung.

Es gibt viel, was dafür spricht, nebenberuflich als Freelancer zu arbeiten: Freelancing bietet grosse Flexibilität und ein hohes Einkommenspotenzial. Zudem kann man in seine Fähigkeiten und berufliche Zukunft investieren. Zu beachten gibt es besonders den Unterschied zwischen freiberuflicher und gewerblicher Tätigkeit als Freelancer. Später zeige ich dir, was es als Freiberufler neben Ausbildung oder Vollzeitjob zu beachten gibt (du kannst auch direkt dorthin springen) und meine Erfahrungen als Student und Freelancer. Doch kommen wir zuerst zu den Argumenten, die für Freelancing als Nebenerwerb sprechen:

8 Gründe, warum sich Freelancing neben Studium oder Angestelltenverhältnis lohnt

1. Maximale Flexibilität und Eigenbestimmung

Eine der wichtigsten Anforderungen an einen guten Studenten- oder Nebenjob ist – neben einem akzeptablen Stundenlohn – eine grosse zeitliche Flexibilität. Schliesslich haben Studenten meistens Präsenzzeit und müssen Vorlesungen und Seminare besuchen. Spätestens in der Prüfungsphase braucht jeder Student genügend Zeit neben der Arbeit.

Das Gleiche gilt für Angestellte oder andersweitig Tätige, für die Freelancing ein Nebenverdienst ist. Auch sie haben die Anforderung an einen Nebenjob, dass er gut zwischen andere Verpflichtungen passt, sei es ein Vollzeitjob oder eine Teilzeitstelle.

Viele Nebenjobs sind aber bezüglich Flexibilität stark beschränkt: Es sind in der Regel die Vorgaben des Unternehmens zu beachten, das können zum Beispiel Schichtpläne im Kino oder Kurierdienst oder andere Vorschriften sein.

Freelancing ist anders. Das einzige was zählt, ist, dass du deine Arbeit rechtzeitig fertig hast und deinem Kunden abgibst. Wie du dahin kommst, ist meist einerlei. Wenn du also ein Freelancing-Projekt bearbeitest, dann kannst du in der Regel selber entscheiden, wann, wo und wie lange du arbeitest.

Wenn die Semesterferien anstehen, kannst du flexibel zusätzliche Aufträge annehmen und so dein Einkommen erhöhen. Und stehen wichtige Prüfungen an, sorgst du dafür, dass deine Freelancing-Tätigkeit für einige Tage oder Wochen ruht. Dank Freelancing ist diese Flexibilität möglich.

Als Freelancer bestimmst du selber, an welchen Projekten du arbeitest (wenn du den Einstieg einmal geschafft hast). Du hast also ein viel grössere Mass an Selbstbestimmung als bei den meisten anderen Nebenjobs, wo du häufig auf der untersten Hierarchiestufe eines Unternehmens stehst.

2. Tiefe Einstiegshürden

Der zweite grosse Vorteil ist, dass es für Freelancing praktisch keine Einstiegshürden gibt. Fast alle Fähigkeiten und Skills kann man für eine erfolgreiche Freelancer-Tätigkeit nutzen – sei es Schreiben, Design, Programmieren oder andere kreative und analytische Fähigkeiten. Um als Freiberufler zu starten, brauchst du weder Kapital – wie das bei einer Unternehmensgründung notwendig ist – noch brauchst du teures Equipment oder Infrastruktur (abgesehen von spezifischer Hard- und Software bei einigen Tätigkeiten, z.B. Video-Editing).

Bei den meisten Freelance-Tätigkeiten kannst du einfach loslegen und brauchst nicht mehr als Skills und einen Computer mit Internetanschluss. Falls du dich dafür interessiert, wie Freelancer eigentlich ihren Beruf lernen, empfehle ich dir diesen Artikel.

3. Hohes Einkommenspotenzial

Als Student dachte ich immer, dass ich erst viel verdienen kann, wenn ich mein Studium beendet und eine gute Stelle gefunden habe. Denn die meisten Nebenjobs sind nicht gerade gut bezahlt. Die Stundenlöhne bei klassischen Studentenjobs wie Kellnern und Zeitung Austragen sind in der Regel nicht weit vom Mindestlohn entfernt… Freelancing bietet weit mehr: Mit ein bisschen Erfahrung, Skills und einem guten Portfolio kann man schnell einmal gegen 50 Euro die Stunde verdienen. Ich weiss das aus eigener Erfahrung. Nachdem ich mit 20 Euro pro Stunde begonnen habe, konnte ich nach nur zwei Monaten schon über 50 Euro verlangen – und das ohne relevante Berufserfahrung oder sonstige Qualifikationen (abgesehen von einem fachfremden Studiumsabschluss in Geografie).

Die Möglichkeit, nicht knapp über Mindestlohn zu verdienen, sondern sein Einkommen von seinem Einsatz und Talent abhängig zu machen, ist eine der grössten Vorzüge einer freiberuflichen Tätigkeit.

4. Erwerb von Skills und relevanter Praxiserfahrung

Ein weiterer grosser Pluspunkt von Freelancing ist, dass man dadurch in sich und seine Fähigkeiten investiert. Während sich viele Nebenjobs wie verlorene Zeit anfühlen und nicht viel mehr bringen als ein bisschen Geld auf dem Konto, bietet Freelancing viel mehr: Mit einer Tätigkeit als Freelancer wächst nicht nur das Einkommen, sondern auch die eigenen Skills und Fähigkeiten.

Denn jedes Projekt und jeder Kunde sind anders und stellen neue Herausforderungen dar. Dadurch lernt man als Freelancer ständig dazu und bildet sich weiter. Dazu gehören neben wichtigen praktischen Erfahrungen und dem Lernen «on-the-job» auch Kurse und Weiterbildungen, die für eine Freelance-Tätigkeit direkt relevant und hilfreich sind.

Neben tätigkeitsbezogenen Skills zum Beispiel in den Bereichen Web-Design, Copywriting oder CAD lernt man als Freelancer aber auch viele Fähigkeiten, die einem in Beruf und Studium weiterhelfen (und die sich gut in jedem Lebenslauf machen):

  • Selbständige und eigenverantwortliche Arbeitsweise
  • Zeit- und Projektmanagement
  • Durchsetzungs- und Konfliktlösungsfähigkeit
  • Marketing-Skills und vieles mehr

5. Für sich selber und nicht (nur) für andere arbeiten

Das hat mich an meinen Nebenjobs am meisten gestört: Das Gefühl für andere zu arbeiten und als billige Arbeitskraft benutzt zu werden. Egal ob am Flughafen, im Kino oder im Café, man fühlt sich oft wie das “unterste Glied in der Nahrungskette” und muss einer Arbeit nachgehen, für die man keinerlei Leidenschaft empfindet (es gibt natürlich auch Ausnahmen und tolle Nebenjobs). Und alles nur, um am Ende des Monats ein wenig Geld dafür zu bekommen…

Als Freelancer hast du viel mehr das Gefühl, für dich selber zu arbeiten – auch wenn man natürlich für verschiedene Kunden tätig ist. Doch anders als Angestellte sind Freelancer gegenüber ihren Auftraggebern nicht weisungsgebunden – das heisst keine vorgeschriebenen Arbeitszeiten und sonstige Anweisungen. Das einzige, was zählt, ist das Endergebnis, wie du dahin kommst, ist egal.

Zudem können sich Freelancer mit ein bisschen Erfahrung und Reputation ihre Kunden in den meisten Fällen selber aussuchen. Wenn ein Kunde mühsam ist, kann man einfach das Projekt abschliessen und ein neues suchen. Bei einem normalen Nebenjob ist das nicht ganz so einfach: Wenn du einen stressigen Boss hast, kannst du entweder stillhalten oder aber dir eine neue Stelle suchen.

Klar, Angebot und Nachfrage spielen auch im Freelancing eine Rolle und wenn man in einem Bereich mit grossem Angebot arbeitet – zum Beispiel als Web-Designer – dann kann es gerade zu Beginn schwierig sein, an attraktive Aufträge zu kommen (siehe dazu den Artikel Als Freelancer Aufträge bekommen – so geht’s).

Doch wenn du dich einmal als Freelancer etabliert hast (und das kann schon nach einigen Wochen der Fall sein), dann bist du meist ziemlich frei in der Wahl deiner Arbeit.

Du kannst dich auch von einer Tätigkeit zu einer anderen verlagern oder dich spezialisieren. So habe das auch ich gemacht: Nachdem ich zuerst ganz breit als Texter begonnen habe, spezialisierte ich mich nach einiger Zeit auf Brand Copywriting – erstens, weil es mir besser gefällt und zweitens, weil mir dieser Aufgabenbereich liegt und für mich ein hohes Einkommenspotenzial hat.

6. Ortsunabhängigkeit

Diesen Punkt hätte ich vielleicht auch schon früher nennen können. Denn für viele Freelancer ist Ortsunabhängigkeit das Argument schlechthin, warum sie diesen Lebensstil gewählt haben.

Wie bereits erwähnt, bist du als Online-Freelancer an keinen Ort gebunden, du arbeitest, wo und wann du willst. In meinem Fall sind dies vor allem Cafés und von Zuhause aus. Andere bevorzugen ein eigenes Büro, einen Coworking-Space oder den Strand (das klassische Bild eines digitalen Nomaden… Aber auch digitale Nomaden arbeiten nur selten am Strand und bevorzugen eine gute Arbeitsumgebung).

Was sind also die grössten Vorteile von ortsunabhängigem Arbeiten? Im spektakulärsten Fall ermöglicht es dir, ein Zwischenjahr oder eine Auszeit in einem fernen Land zu machen. In diesem Artikel habe ich darüber berichtet, warum es sich lohnt, als Student zumindest für eine gewisse Zeit als digitaler Nomade zu leben – sei dies in einem Zwischenjahr oder vor dem Studium. Du kannst aber auch leichter ein Austausch- oder Erasmussemester machen, da du deine Arbeit ja überall hin “mitnehmen” kannst. So bist du finanziell besser abgesichert.

Weit wichtiger, wenn auch weniger spektakulär, ist aber der Vorteil, als Freelancer flexibel und von überall aus arbeiten zu können. Das bedeutet, dass man auch an der Uni oder an sonst einem Ort an seinen Freelance-Projekten arbeiten kann.

Anstatt wie bei den meisten Nebenjobs wertvolle Zeit fürs Pendeln zu verlieren, können Freelancer direkt ihren Laptop aufklappen und mit der Arbeit loslegen. Das spart nicht nur Zeit, sondern ist auch sehr angenehm. So kannst du nämlich deine Arbeit viel besser nach deinem Leben ausrichten und nicht umgekehrt. Es ist so auch viel einfacher, seine Work-Life-Balance im Griff zu haben. Denn als Freelancer kannst du deine Arbeit jederzeit unterbrechen – sei es, um dir die Beine zu vertreten oder ins Fitnessstudio zu gehen. Als Freelancer bleibt viel Platz für Spontaneität und Flexibilität.

7. Neue Kulturen kennenlernen und den eigenen Horizont erweitern

Als Online-Freelancer kommst du mit Menschen aus der ganzen Welt in Kontakt. Besonders wenn du nicht nur mit deutschen Kunden zu tun hast, wird sich dein kultureller Horizont schnell erweitern.

Es ist äusserst bereichernd, mit Kunden aus verschiedenen Ländern – ja sogar Kontinenten – zu tun zu haben. Ein Skype-Call mit einem Kunden aus Texas, der aber in Lettland lebt und für eine Firma in Österreich arbeitet – ich hoffe du konntest folgen – öffnet einem schnell die Augen für Dinge ausserhalb der eigenen kleinen Welt.

Auch das Leben als digitaler Nomade in fremden Ländern ist eine einzigartige Möglichkeit, mit anderen Menschen und Kulturen in Kontakt zu treten. Es ist etwas komplett anderes, für einige Monate in einem Land zu leben und zu arbeiten, als nur als Tourist auf Reisen zu sein. Denn man lernst so ein Land viel intensiver und “von innen” kennen.

Egal ob man als ortsunabhängiger Freelancer zu Hause arbeitet oder als digitaler Nomade in Bali am Strand liegt – als Freelancer erweiterst du deinen persönlichen und beruflichen Horizont.

8. Deine Karriere beginnt jetzt und nicht erst nach dem Studium

Als Student hat man häufig das Gefühl, auf ein fernes Ziel in der Zukunft hinzuarbeiten: Die nächsten Prüfungen, den Bachelor- oder Masterabschluss und schliesslich den ersten “richtigen” Job.

Dieses Gefühl kann frustrierend sein, denn man kann sich gewisse Dinge nicht leisten und das Gefühl haben, kein freies Leben führen zu können. Und Leute, die ein Studium nicht aufgrund einer Passion oder zumindest aufgrund ihrer Interessen gewählt haben, werden mit fehlender Motivation und einem Gefühl der Sinnlosigkeit zu kämpfen haben.

Ein “sinnloser” Nebenjob kann dieses Gefühl noch verstärken – man vergeudet seine Zeit also nicht nur für Vorlesungen, die einem näher zu einem fernen Ziel bringen, sondern muss auch noch Zeit mit einem uninspirierenden Nebenjob verbringen.

Eine Tätigkeit als Freelancer kann für Motivation und Antrieb sorgen. Denn nun hat man endlich das Gefühl, für sich selber zu arbeiten (siehe oben) und in seine Zukunft zu investieren – und das ohne auf den Studiumsabschluss warten zu müssen.

Das Gefühl, sich ein Freelance-Business aufzubauen, das dich finanziell und persönlich weiterbringt, kann das Leben eines Menschen drastisch verändern (so ist es zumindest mir passiert). Während die Einen Freelancing als willkommenen Nebenjob ansehen, kann sich für andere daraus mehr entwickeln: Ein lukratives Freelance-Business, ein wertvolles berufliches Netzwerk und viele wichtige unternehmerische Fähigkeiten. Freelancing kann dich auf dem Weg zu beruflichem Erfolg entscheidend unterstützen.

Mein Weg vom Studenten zum Freelancer

Prägende Erfahrungen

Ich habe nicht mitgezählt, wie viele verschiedene Nebenjobs ich schon hinter mir habe: Ich habe im Hotel, Café, Kino, Callcenter, am Flughafen, als Nachhilfelehrer, Kamera-Assistent, Filmkritiker, Tauchlehrerassistent, Aushilfslogistiker und Aufnahmeleiter einer Fernsehsendung gearbeitet. Ich habe so ziemlich alles ausprobiert, was mir in den Weg kam.

Ich habe viel gelernt in dieser Zeit. Unter anderem auch, was es heisst, hart und für wenig Geld zu arbeiten. Ich habe in andere Lebens- und Arbeitswelten gesehen und Menschen kennengelernt, die ihr Leben lang nichts anderes tun, als in Niedriglohnjobs zu arbeiten.

Einige Nebenjobs haben mehr Spass gemacht als andere. Nach jedem Job, der mich unglücklich machte, suchte ich etwas anderes – was immer mit emotionalem und finanziellem Druck verbunden war. So habe ich während meiner Studienzeit Flugzeuge beladen, Mini-Bars in Hotels aufgefüllt, Fernsehprominenz die Hand geschüttelt und Probebohrungen für die Endlagerung von radioaktiven Abfällen (ich bin nicht stolz darauf) begleitet.

Neben wirklich einzigartigen Erfahrungen mit tollen Menschen musste ich auch viel «unten durch». Erst nachdem ich einen Job gekündigt hatte, bei dem ich für 7 Euro die Stunde bei -5 Grad von morgens bis abends arbeitete, fasste ich einen Beschluss: Nie mehr wollte ich von einem Arbeitgeber derart “ausgebeutet” werden.

Ein starker Antrieb, Freelancer zu werden

Seither wuchs in mir ein derart starker Wunsch, ein erfolgreiches und selbstbestimmtes Leben zu führen, dass ich meine ganze Motivation in mein Studium steckte. Ich wollte es «einfach schaffen» und einen Abschluss machen, sodass ich einmal einen hoch-qualifizierten Beruf haben könnte. Mein Antrieb war so gross, dass ich mehrere Semester gleichzeitig abschloss (was vor mir an dieser Uni noch nie jemand gemacht hatte und was viel bürokratischen Aufwand mit sich brachte) und schon bald meinen Master in Geografie und Stadtplanung in der Tasche hatte.

Endlich «qualifizierte» Arbeit…

Ich hatte es also geschafft und nach zwei Praktika fand ich schon bald meine erste «richtige» Stelle als Angestellter. Ich war derart stolz und froh darüber, nie mehr einen Tieflohnjob annehmen zu müssen. Ich trat meine Stelle an und war in den ersten Monaten meiner beruflichen Tätigkeit sehr zufrieden – auch über die neugewonnene finanzielle Eigenständigkeit.

Doch nach gerade einmal einem halben Jahr hatte ich gekündigt und meinen sicheren Job an den Nagel gehängt, was war passiert?

…und dann kam Freelancing

Nun, in der Zwischenzeit war ich mit Freelancing in Kontakt gekommen und war von diesem Konzept so fasziniert, dass ich mich kurzer Hand entschlossen hatte, selber Erfahrungen als Freelancer sammeln zu wollen.

Und das klappte auch: Nur knapp zwei Monate nach meinem ersten Tag als Freelancer verdiente ich schon mehr als bei meiner damaligen Stelle als Raumplaner. Ich konnte also kündigen und mich von nun an Vollzeit-Freelancer nennen.

Du siehst also, ich hatte in meiner Zeit als Student nie die Chance gehabt, als Freelancer zu arbeiten. Stattdessen arbeitete ich in über 20 verschiedenen, meist schlecht bezahlten Studentenjobs und sammelte dort prägende Erfahrungen. Hätte ich früher von Freelancing gewusst, hätte ich wohl viel früher damit begonnen und mir einige Erfahrungen sparen können.

Ich wünschte, mir hätte früher jemand von den Möglichkeiten erzählt, die Freelancing bietet. Die Freiheit und Unabhängigkeit, die man dadurch gewinnt, sind einfach genial – egal ob als hauptberuflicher Freelancer oder neben einer Ausbildung oder Stelle.

Wenn dich meine Erfahrungen als Freelancer und wie ich vom Angestellten zum Freelancer wurde, interessieren, dann kannst du hier meinen Erfahrungsbericht nachlesen.

Was es als Freelancer neben Studium oder Vollzeitjob zu beachten gibt

Den Einstieg finden

Das Schwierigste ist es, überhaupt den Einstieg als Freelancer zu schaffen. Die grössten Hürden dabei sind:

Die Möglichkeiten nicht zu kennen, die Freelancing bietet und nicht daran zu glauben, weil es zu gut klingt, um wahr zu sein.An sich und seinen Fähigkeiten als Freelancer zu zweifeln und es deshalb gar nicht zu probieren oder zu früh aufzugeben.Niemanden zu haben, der einem hilft und Bestätigung gibt.Nicht zu wissen, wie anfangen und seinen ersten Auftrag an Land zu ziehen. Es gibt noch weitere Probleme und Hürden, die jeder Freelancer überspringen muss (ich habe einen eigenen Artikel dazu geschrieben), doch ich möchte keine Zeit darauf verschwenden, warum du es nicht schaffen solltest. Ich möchte dir viel mehr sagen: Du kannst es schaffen Freelancer, zu werden, wenn du nur genug hartnäckig bist und nicht aufgibst. Das Ziel dieses Blogs ist es, angehenden Freelancern zu helfen. Ich habe sogar eine eigene Seite mit Ressourcen, die Freelancer auf ihrem Weg unterstützen sollen.

Deine Fähigkeiten als Freelancer verkaufen

Vielleicht bist du gut im Schreiben oder Zeichnen, vielleicht hast du sogar Programmier- oder Designerfahrung. Damit hast du die Grundlage, um als Freelancer erfolgreich zu werden.

Die Kunst ist es nun, diese Skills in eine Freelance-Tätigkeit umzumünzen und Kunden von dir und deinen Fähigkeiten zu überzeugen. Wie das geht, erkläre ich im Artikel Als Freelancer Aufträge bekommen – so geht’s.

Wenn du auf YouTube nach Videos über Freelancing suchst, dann wirst du früher oder später auf die Freelancer-Plattform Upwork stossen. Upwork ist die grösste Online-Plattform für Freelancer und es tummeln sich Millionen von potenziellen Kunden auf diesem digitalen Marktplatz – auch deutschsprachige. Es gibt dabei verschiedene Kategorien von Tätigkeiten, die auf Upwork gesucht werden:

  • Web-, Mobile- & Software-Entwicklung
  • IT
  • Data Science & Analytics
  • Ingenieurwesen & Architektur
  • Design & Kreatives
  • Schreiben & Übersetzung
  • Recht
Ich bin mir fast sicher, dass mindestens eine der Kategorien zu deinen Interessen und Fähigkeiten passt. Zumindest Schreiben sollte doch jeder Student können…

Nur weil für mich Upwork den Sprung ins Freelancer-Leben ermöglicht hat (hier findest du meinen Upwork-Erfahrungsbericht mit allen Vor- und Nachteilen der Plattform), heisst das nicht, dass es nicht auch andere Wege gibt. Es gibt unzählige Freelancer-Plattformen, teilweise sogar spezialisiert auf den deutschsprachigen Raum oder gewisse Bereiche wie zum Beispiel Journalismus oder Ingenieurwesen. Zudem gibt es die Möglichkeit, Kunden durch Kaltakquise oder Netzwerke wie LinkedIn zu finden.

Falls du trotz den Vorzügen von ortsunabhängigem Arbeiten eine “Offline” Freelance-Tätigkeit vorziehst, gibt es natürlich viele Möglichkeiten: So fallen klassische Studentenjobs wie Nachhilfe Geben oder Tutoring unter die Kategorie Freelancing.

Rechtlich alles Im Griff haben

Als Freelancer muss man, je nachdem, woher du kommst, unterschiedliche rechtliche Rahmenbedingungen beachten. Während Deutsche und Österreicher mit der Unterscheidung zwischen Freiberuflern und Gewerbetreibenden zu kämpfen haben (siehe diesen Artikel hierzu), haben es Schweizer einfacher, denn Freelancer gelten ganz einfach als Selbständige. Leider verbreiten viele Blogs und Webseiten Unwahrheiten und suggerieren, dass Freelancer und Freiberufler dasselbe sind. Doch das ist leider falsch.

Als Freelancer musst dich einerseits richtig anmelden (in Deutschland innert vier Wochen beim Finanzamt) und alle nötigen Versicherungen abschliessen und andererseits die Einnahmen aus deiner freiberuflichen (oder gewerblichen) Tätigkeit richtig versteuern.

Übrigens: Falls du familien- oder freiwillig versichert, respektive Mitglied einer studentischen Pflegeversicherung bist, darfst du nicht mehr als 20 Stunden pro Woche arbeiten (Quelle). Dies gilt allerdings nicht für die Semesterferien, wo du auch mehr arbeiten darfst. Ach ja, Kindergeld bei unter 25-Jährigen erhält man auch als Freelancer weiterhin. Und: Bafög-Empfänger dürfen pro Jahr nicht mehr als 5’400 Euro verdienen, alles darüber wird von den Beiträgen gekürzt.

Ich rate, dir keinen zu grossen Kopf über die rechtlichen und steuerlichen Aspekte zu machen und dich voll auf dein Freelance-Business zu konzentrieren. Das mit dem Rechtlichen solltest du “im Vorbeigehen” managen und dich nicht davon stressen lassen.

Die Doppelbelastung im Griff haben

Einen wichtigen Aspekt, den du beachten solltest, wenn du dich für Freelancing als Nebenjob interessierst, ist die Doppelbelastung, die zwangsläufig entsteht. Klar, die hast du natürlich bei jedem anderen Nebenjob auch.

Doch Freelancing ist etwas speziell: Obwohl du prinzipiell arbeiten kannst, wann und wie viel du willst, tendieren viele Freelancer dazu, eher mehr als weniger in ihre Arbeit zu investieren – sei es, um schneller vorwärtszukommen oder die Anforderungen von Kunden oder sich selber zufriedenzustellen.

Als Freelancer läuft man deshalb Gefahr, sich zu überlasten und es braucht schon sehr viel Selbstwahrnehmung, um sein mentales und physisches Gleichgewicht zu halten. Gerade am Anfang ist es leicht, sich in der Arbeit zu “verlieren” und sich von Projekten und Abgabeterminen stressen zu lassen.

Man sollte also versuchen, das Ganze mit einer gewissen Gelassenheit und strategischen Weitsicht anzugehen. Denn sich ein erfolgreiches Freelancing-Business aufzubauen passiert nicht von heute auf morgen. Es ist zielführender, regelmässig und konstant zu arbeiten, als sich innert weniger Tage zu überarbeiten.

Fazit

Lohnt sich also Freelancing für Studenten oder Erwerbstätige als Nebenjob. Die Antwort ist klar: ja. Die Vorzüge von eigenbestimmter und flexibler Arbeit kombiniert mit dem grossen Einkommenspotenzial und dem Erweitern von Skills und persönlichem Horizont sind gute Argumente dafür.

Falls du mehr zum Thema Freelancing und ortsunabhängigem Arbeiten willst, wirst du auf dieser Website fündig. Im Freelancer Guide findest du alle wichtigen Infos sowie Inspiration. Auf dieser Seite findest du von mir selbst getestete und erprobte Tools und Ressourcen – sowohl für Anfänger als auch Profis.

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