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Liebesleben

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// STOP MURDER MUSIC - PROTEST GEGEN CAPLETON-KONZERT IN DER KASERNE BASEL

23.10.2008 um 22:52


... + auch sonst nirgendwo ...
djane mithras - rubinia djanes | 1. DJ-schule für frauen
[ www.rubinia-djanes.ch | www.myspace.com/rubinia_djanes ]

[Konzertdatum 06.11.2008)

1. Offener Brief der HABS - Homosexuellen Arbeitsgruppen Basel [ www.habs.ch ] | PDF >
www.rubinia-djanes.ch/PDF/SMM080922_CapletonNO_offBrief_habs.pdf
2. Artikel aus der BAZ - vom 23.09.2008 [Andreas Schneitter] | PDF >
www.rubinia-djanes.ch/PDF/SMM080923_BAZ-CapletonKaserneHomophobie.pdf

_zum Begriff MURDER MUSIC / HASSMUSIK > [ http://de.wikipedia.org/wiki/Murder_music ]
_zum Begriff BATTYMAN-TUNE > [ http://de.wikipedia.org/wiki/Battyman-Tune ]
_MURDER INNA DANCEHALL - SOULREBELS > [ www.soulrebels.org/dancehall.htm ]
_JAMAIKA AUF WIKI > [ http://de.wikipedia.org/wiki/Jamaika ]

Capleton (22 Battyman-Tunes) ist, wie eine Reihe anderer Dancehall / Reggae / Roots-Interpreten, wie beispielsweise Sizzla, Bounty Killa, Buju Banton, T.O.K., Elephant Man, Beanie Man, Junior Reid, Vybz Kartel uvm., bekannt für seine homophobe, homosexistische Haltung + seine homo- + bisexuellen verhetzende Texte. Trotzdem bucht die Kaserne diesen "Künstler" + lobt ihn unkritisch über den grünen Klee + wird letztlich mit ihm Geld verdienen.

Diese Texte, bezeichnet als BATTYMAN-TUNES, haben in den letzten Jahren weltweit massgeblich zu einer Verschärfung homofeindlicher Attacken beigetragen + tragen weiterhin dazu bei. "In kaum einem Land Lateinamerikas oder der Karibik herrscht ein so schwulenfeindliches Klima wie in Jamaika. Angeheizt wurde das in den letzten Jahren noch durch junge Dancehall-Reggaemusiker wie Beenie Man, Buju Banton, T.O.K., die in ihren Songs offen zum gay bashing (Schwulenklatschen) und gar zur Tötung schwuler Männer aufrufen." schreibt Klaus Jetz, der Bundesgeschäftsführer des Lesben- und Schwulenverband in Deutschland - LSVD [ www.lsvd.de ].


STOP MURDER MUSIC ist aus der Initiative der englischen Lesben/Schwulen-Rechtsorganisation OutRage!, der jamaikanischen Menschenrechts-organisation J-FLAG - jamaica forum for lesbians, all-sexuals & gays [ www.jflag.org ] + der BLACK GAY MEN ADVISORY GROUP, der Vereinungung schwuler + bisexueller Männer mit afrikanischer Abstammung entstanden. Diese Initiative beinhaltet das Abkommen REGGAE COMPASSIONATE ACT, eine Grundsatzerklärung mit deren Unterzeichnung die betreffenden KünstlerInnen sich verbindlich zeigen sollten, keine homoverhetzende Propaganda zu verbreiten.

Auch Sizzla, Capleton + Konsorten haben diese unterschrieben, da der öffentliche Druck immer grösser wird + die Protagonisten wohl, mit schlechtem Image, befürchten müssen, dass ihre Verkaufszahlen einbrechen - genutzt hat es offensichtlich nichts. Irgendwie kommt einem dieses Gebaren bekannt vor, von grossen globalen Multis, die für die weisse Weste Umweltchartas unterzeichnen, sich mit dem Label schmücken, oder grad selber welche erfinden aber nach wie vor erd- + menschenschädigend weiterproduzieren. Manche dieser Interpreten, (zb. Bounty Killer, Sizzla) wurden infolge ihrer Mordaufrufe gegen Homosexuelle im Schengener Informationssystem zur Abweisung an den Grenzen ausgeschrieben.

In den Battyman-Tunes geht es nicht um nebensächliche Äusserungen, sondern um klare + gezielte Aufforderung zum Lesben/Schwulenhass, bis hin zur Aufforderung jene umzubringen. In diesem Zusammenhang hat es schon diverse Opfer gegeben, die aus homosexistischen Motiven heraus verfolgt + umgebracht wurden. Wie auch den Fussnoten des offenen Briefes der HABS | 22.09.2008 zu entnehmen ist, ist auch bei uns handgreifliche Gewalt gegenüber Homosexuellen Realität [siehe oben | PDF]


traditionalistisches Auftreten von Capleton der sich selbst als Prophet betitelt

  • CAPLETON - battymansong Muo faia
Muo faia ...
Shuda nuo se Kiepltan bon batiman
Di siem ting a aplai to di lezbian
Dem shuda nuo se Kiepltan bon batiman
An mi bon out dem kanfiujan.
... Faia fi a man ef a nex man him saada ...
Se mi bon evriting fram mi nuo se dem gie.
Wen mi a chrad dong Mandivil
Lait op di faia aia, dem naa uon skil
Aal bugaman an sadamait fi get kil.

Mehr Feuer...
Die sollten wissen, dass Capleton schwule Männer niederbrennt
das gleiche gilt für Lesben
Sie sollten wissen, dass Capleton schwule Männer niederbrennt
und ich brenne ihnen ihre Verirrungen aus
Feuer über einen Mann, der einen anderen Mann bumst
ich sage dir, ich verbrenne alle, sobald ich weiss, dass sie schwul sind
Wenn ich Mandeville hinunter schreite,
mach die Feuer grösser, die sind nicht gebildet
alle Arschficker + Sodomisten sollten getötet werden
...


SIZZLA battymansong - pump up:
Step up inna front line
fire fi di man dem weh go ride man behind
Shot battybwoy, my big gun boom”

...stellt euch in einer Linie auf
verbrennt die Männer, welche andere Männer von hinten reiten
erschiesst Queers, meine grosse Pistole macht bumm


Die Organisatorinnen des FRAUENRAUM der REITHALLE BERN haben die 1. schweizer STOP MURDER MUSIC-Plattform gegründet + sich vor einigen Monaten bereits mit einem offenen Brief gegen das Sizzla-Konzert in der (alternativen) Roten Fabrik Zürich gewendet. [ www.stopmurdermusic.ch ]

Wir kennen die Diskussion bereits : Bezüglich Bands, die Nazipropaganda vom Stapel lassen, ist die Haltung klar. Die aktuellen Porno-Rapper-Diskussion ist noch am laufen. Auch hier tut man sich schwer - ist ja schliesslich nur Sexsismus, menschenverachtende Pornographie, die sich hauptsächlich gegen Frauen richtet (das ist ja nicht so schlimm, die machen ja auch noch mit...). Das schwache Männer sich mit Gewalt Frauen gegenüber aufspielen, ist ja weltweit ein alltägliches Phänomen, da kann es ja nicht so tragisch sein...

Ein Kulturbetrieb, wie die Kaserne Basel muss eine klare Haltung zu solchen inhaltlichen Angelegenheiten einnehmen. Es würde dem Kasernenteam wohl kaum einfallen, auch wenn es ein haufen Puplikum bringen würde, eine Oi- oder Nazi-Band mit explizit antisemitischen, Ethnien-verhetzenden Texten zu engagieren.

Dass sexistische (Diskriminierung sexueller Präferenzen, betonieren von Geschlechterrollen, Einsatz von Pornographie zu monetären Zwecken) Inhalte ständig verunglimpft werden ist nichts neues, nichts desto trotz ebenso wirksam in der Destruktivität + nichts anderes als letztlich die Öffentlichkeit mit Müll zu zuschütten.

Diese Haltung - Rassismus als eklatanter einzustufen, wie Sexismus - kommt auch im BAZ-Artikel [siehe oben | PDF] in der Aussage von DJ Lukee Lava zum Ausdruck, der dabei, wie mir scheint, Äpfel mit Birnen verwechselt oder den Teufel mit dem Belzebub austreiben will :

BAZ - BaslerZeitung 23.09.2008 - oder online mit O-tone von Axel Schubert - Sprecher der HABS >
www.bazonline.ch/basel/stadt/Vorwurf-der-Homophobie/story/20315859 :

  • ...Nach dem Konzert von Capleton legt der Basler DJ Lukee Lava seine Platten auf. Wyniger (31), seit 15 Jahren als Reggae-DJ aktiv und mehrmals durch Jamaika gereist, verteidigt die Haltung der Kaserne. "Man muss den Kontext betrachten. Wir gebildeten Mittelklasse-Europäer verstehen die Umstände in einem Drittweltland wie Jamaika nicht." Dort grassiere leider Homophobie, das sei richtig, aber deswegen einem jamaikanischen Musiker die Einreise zu verweigern "grenzt an Rassismus", sagt Wyniger. ...

Im Zusammenhang mit Verhetzung von Bevölkerungsgruppen, Genozid, menschenverachtender Propaganda, Menschenrechtsverletzungen gibt es nichts zu verstehen. Auch die Opfer müssen die TäterInnen nicht verstehen!
Es lässt sich zwar irgendwie noch historisch hinbiegen, in welchem Zusammenhang eine homophobe Kultur auf Jamaika entstehen konnte. Sie wird dort vor allem religiös (alt-testamentarisch / christlich konservativ) begründet. Dies ist jedoch auch nicht tatsächlich Ausdruck jamaikanischer Kultur - SchwarzafrikanerInnen sind schliesslich nicht vom Ursprung her christlich orientiert, dies wurde ihnen von ihren Kolonialherren + -damen aufgedrückt. Dies ist lediglich Rastafari Fundamentalismus, der mit alt-testamentarischen Ideologien + Dogmen laboriert - Aufforderung zur Emordung durch christlichen Nächstenhass... Dies ist also noch lange kein Grund, diese Haltungen gut zu heissen.

Aktuell wird im Zusammenhang mit den US-Präsidentschaftswahlen, die verheerende Verquickung von religiös (evangelikalisch) motivierten Bestrebungen mit politischen Absichten kritisch diskutiert + aufgezeigt, dass das Ergebnis davon in aller Regel weltweit gesehen inakzeptable Ergebnisse bringt (zb. Bush-Regierung / Kanditat McCain).
Sollte nicht aus der Geschichte der verschleppten, unterdrückten, vergewaltigten + erniedrigten Sklaven, ein weitreichenderes Verständnis mit anderen Verfolgten dieser Welt resultieren? Homosexuelle wurden, wie auch jüdische Angehörige, Schwarze, Romas, sogenannt entartete KünstlerInnen, Behinderte uvm. im 2. Weltkrieg in den KZs umgebracht.

  • Homosexualität in Jamaika unterliegt weitestgehend gesellschaftlicher Ächtung und homosexuelle Handlungen sind illegal. In Jamaika ist der sexuelle Akt zwischen Männern gesetzlich verboten. Frauen betrifft dieses Gesetz de facto nicht, es wird in keiner Stelle des Gesetzes Bezug darauf genommen. Sex zwischen zwei Männern wird mit bis zu 10 Jahren Haft bestraft.
[QUELLE : http://de.wikipedia.org/wiki/Homosexualit%C3%A4t_in_Jamaika ]

Auch der Papst spricht sich nach wie vor gegen Homosexualität aus. Trotzdem wissen wir, dass die Begründungen dafür hanebüchen sind + letztlich für alle Beteiligten gänzlich destruktive Auswirkungen haben. Gott ist gross + kein Kleingeist!

Bands, wie Capleton nicht zu buchen ist kein Rassismus, sondern Ausdruck einer klaren Haltung! Zudem sind Capleton, Sizzla + Konsorten nicht die einzigen interessanten, groovigen VertreterInnen von Roots + Dancehall. Ich würde sofort ein Konzert von Ce'cile oder von Tanya Stephens besuchen, die sich unlängst im Tracks-Musikmagazin [arte.tv] gegen ihre schwulenfeindlichen Kollegen geäussert hat.

  • ... BAZ | Wyniger weiter : "Es bringt mehr, die Sänger einzuladen und ihnen zu demonstrieren, dass Gesellschaften gerade auch mit der Integration von Homosexuellen lebensfähig sind." ...

Wyniger ist leider nur ein exemplarisches Beispiel für eine indifferente, nicht durchdachte + mitgefühlslose Haltung. Wir als Publikum - Lesben + Schwule sowieso nicht, die Kaserne als Veranstaltungsort - mit Subventionen, die letztlich mitunter aus Steuergeldern der Basler Bevölkerung berappt werden - haben keine pädagogische Aufgabe, VertreterInnen mit solchen Einstellungen gegenüber! Wir müssen uns nicht darum bemühen, solche Menschen 'auf den rechten Weg' zu bringen. Schon gar nicht in dem Rahmen, indem es eine Entlohnung in Form von Gage für solches Auftreten gibt. ...

Peinlich auch die Ankündigung auf der Kasernenwebseite : "The Prophet" bringt seine einmalige Verbindung aus Roots und Dancehall in die Reithalle... Schwulenhetze ist leider (in der Dancehallszene) keine einmalige Verbindung.

_Aus den Richtlinien der Kaserne Basel :

  • ...kurz, als gastfreundlicher und lebendiger Begegnungsort für in- und ausländische Kulturschaffende aus allen drei Kunstbereichen und einem Publikum, das eine vertiefte Auseinandersetzung mit den verschiedenen, aktuellen künstlerischen Erscheinungsformen sucht __und sich nicht allein den modischen Strömungen, dem Mainstream oder der reinen Unterhaltung verpflichtet fühlt.__



Wie geht übrigens ein solches Konzert mit der Tatsache zusammen, dass seit Jahren die ZISCHBAR für Lesben & Schwule in der Kasernen-Bar beheimatet ist. Gibts hier keine Einsicht + verbindlichen Haltungen seitens des Kasernenteams gegenüber dieser BetreiberInnengruppe + der BesucherInnen?

Die Zischbar organisiert im übrigens dazu folgendes :

// Capleton NO !!
Vortrag + Diskussion
mit stopmurdermusic Bern
Donnerstag, 23.10.08 - ab 19:30h
Rest. Hirscheneck | Lindenberg 23 | 4057 basel

[ www.hirscheneck.ch ]

Meinem Empfinden nach redet sich die Kasernenleitung heraus + verpasst es, eine klare Haltung nach Aussen einzunehmen + damit zu signalisieren, dass menschenrechtsverletzendes, sexistisches Gebaren auf den Kasernenbühnen NICHTS verloren hat.

Wir dürfen aber danach wieder mal darüber reden... Das ist bereits in der Roten Fabrik in Zürich nach dem Sizzla-Konzert gehörig in die Hose gegangen. Peinlicherweise bestand die Podiumsgruppe ausschliesslich aus weissen, mitteleuropäischen, Mittelstands-Männern [Musiker + Veranstalter] ... (! die ja angeblich eh nichts von der jamaikanischen Kultur verstehen können). Weder waren die Verfasserinnen des offenen Briefes, noch kritische jamaikanische / afrikanische VertreterInnen eingeladen. Anwesend war auch lediglich ein Vertreter der Homoorganisation PINKCROSS.

Der Titel der Kasernen Podiumsdiskussion 'pop cultur breaking the rules', bzw. das Brechen von Regeln, hat bereits schon wieder einen heldenepischen, romantisierenden Anklang - wer ist schon nicht dafür, hie + da Regeln zu durchbrechen, um in neues gesellschaftliches Gebiet vorzupreschen + wichtige Impulse für dringend notwendige Veränderungen zu setzen?!

Sexismus + Rassimus kann wohl nicht wirklich dazu gezählt werden... Ausserdem geht es in Capletons Texten auch nicht wirklich um Sex, sondern um Gewalt + Macht! :


// Pop Culture Breaking the Rules
POP LAB PRIVAT - PODIUMSDISKUSSION
ÜBER VIOLENCE (JUSTICE «STRESS»), DRUGS (BABYSHAMBLES) UND SEX (CAPLETON)
KASERNE BASEL - Rossstall 1 | Fr 07.11.08 - 18h
Eintritt frei

[ www.kaserne-basel.ch ]



_DARAN KÖNNTE SICH DIE KASERNE EIN BEISPIEL NEHMEN

09. September 2008
Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD)

Elephant Man Konzerte abgesagt


Die für Oktober in Deutschland geplanten Konzerte von Elephant Man (Stuttgart am 8.10., München am 9.10., Hamburg am 18.10. und Dortmund am 19.10.) wurden vom Veranstalter abgesagt. Dies teilt Revelation Concerts auf seiner Homepage mit. Siehe [ www.revelation-concerts.de ] Der Stuttgarter Veranstalter Contour Music liefert auf seiner Homepage eine etwas konfuse Begründung, vermisst eine "konstruktive Lösung" des Problems, spricht von "persönlichen Abneigungen" und sieht "derzeit keine Zukunft für Dancehall / Reggae Künstler in Deutschland und Europa". Siehe [ www.contour-music.de/index.php?elephant_man_2008 ]

Der LSVD hatte bei den Polizeipräsidien und Staatsanwaltschaften der vier oben genannten Städte Anzeige erstattet. In mehreren Songs ruft Elephant Man dazu auf, schwule Männer mit einem Maschinengewehr zu töten. So etwa in den Songs "A Nuh Fi Wi Fault", "We Nuh like Gay" und "Log on". Am 29.08.08 hat die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien auf Initiative des LSVD die CD "Log on" von Elephant Man wegen ihrer schwulenfeindlichen Mordaufrufe indiziert. Zudem hatte Volker Beck die Initiative ergriffen, damit der Interpret kein Einreisevisum für den Schengenraum erhält.

Wir meinen, dass hierzulande kein Interpret auftreten darf, der zu Mordtaten an Schwulen und Lesben aufruft. Deshalb werden wir auch weiterhin schwulenfeindlicher Hassmusik aus Jamaika, Deutschland oder sonstwo entschieden und nachhaltig entgegentreten


__Most wanted since 1982: 75 bekannte "Battyman-Killer"__
(Liste gemäss www.soulrebels.org/dancehall/e_songs.htm )

* Admiral T
* Alozade
* Angel Doolas
* Anthony B
* ARP
* Assasin
* Baby Cham
* Beenie Man
* Bounty Killer
* Buju Banton
* Capleton
* Chicken
* Chuck Fender
* Congo Natty
* Delly Ranks
* Demo Delgado
* Dr. Evil
* Elephant Man
* Filco Ranks
* Frisco Kid
* Gabriel
* Galaxy P
* General B
* General Degree
* General Levy
* Ghetto Max
* Gringo
* Hammer Mouth
* Harry Todler
* Hawkeye
* Hot Shot Crew
* Jigsy King
* Juelz Santana
* Junior Demus
* Junior Reid
* Kevin Evil
* Kiprich
* Krys
* Lady Saw
* Lexxus
* Lovindeer
* Lovy Jam
* Mad Cobra
* Mavado
* Mega Banton
* Mr. Chicken
* Mr. Easy
* Mr. Vegas
* Ninja Ford
* Notch
* Pan Head
* Predator
* Professor Nuts
* Rally Bop
* Ranking Toyan
* Ras Berry
* Red Dragon
* Sayrus
* Scare Dem Crew
* Shabba Ranks
* Singer J
* Sizzla
* Spragga Benz
* Tappa Zukie & Family
* Terror Fabulous
* T.O.K.
* Top Cat
* Twins of Twins
* Virgo Man
* Vybz Kartel
* Ward 21
* Wayne Marshall
* Wickerman
* Yellowman
* YT



|( o )/| | II=II | |( o )/|


___NACHTRAG 24.10.2008 :
__
Die aktuelle Ausgabe des Musikmagazins SOUNDS by RollingStone - Edition zur populären Musik Folge 2 befasst sich mit dem Thema Rebellen / Rebellinnen und mit dem Widerstand über Musik - von Elvis, Pattie Smith, John & Yoko über Sinead O'Connor, Curt Cobain bis zu Lady Bitch Ray.

Im Artikel WE MUST REBEL wird danach gefragt was aus Bob Marleys Erben geworden ist und wo der Geist der Befreiung und des universellen Friedens geblieben ist. Interessant : es wird ein Überblick über die allgemeine soziale / politische und religiös / spirituelle Historie Jamaikas geboten und der musikalischen Entwicklung von Roots, Reggea zu Dancehall und den thematischen Inhalten der Songtexte. Dass es nicht nur das von Weissen geprägtes Christentum gibt, sondern eine lang zurückreichende, an Äthiopien orientierte Linie der Befreiungstheologie, die die Ankunft eines schwarzen Erlösers verkündet.
Irritierend finde ich dabei, wie der Verfasser des Artikels den (europäischen) Widerstand gegen den vertonten Homosexismus mal einfach so in Umkehr zur Hater-Fraktion macht. TäterInnen/Opfer-Verschiebung...

Natürlich fehlt auch ein weiteres Zitat zur Abschwächung der Battyman-Tunes nicht. In dem Fall der Professorin for Cultural Studies Carolyn Cooper, an der University of the West Indies in Kingston, die einerseits den alt-testamentarisch, fundamentalischen Bezug und die wortwörtliche Bibel-Auslebung der Rastafaris bestätigt. Aber im gleichen Atemzug abwinkt und meint die Texte wären "auch wenn noch so brutal und hasserfüllt", doch nur metaphorisch gemeint. (Verbrennung also als Bild der spirituellen Läuterung, die in dem Fall irregeleitete homosexuelle SünderInnen nötig haben sollen). Sie sagt auch Schwulenfeindlichkeit herrsche bloss "ganz abstrakt", dass Schwule und Lesben im jamaikanischen Alltag "zur Kenntnis genommen würden und ihnen niemand das Recht zu Leben abspricht".

Ja danke vielmals - ob das reicht?!! Obwohl die Gesetze Jamaikas Homosexualität nach wie vor verbieten. ... Es fällt mir schwer dies zu glauben.
Solange bestimmte Bevölkerungsgruppierungen nicht eindeutig gesetzlich geschützt und gleichgestellt werden, bleiben sie durch gesellschaftliche und politische Auf- und Abwinde fremdbestimmt und Freiwild. Seien dies nun Gattinnen, die in unserem alten Eherecht, den Mann als Familienoberhaupt zu respektieren und den ehelichen Verpflichtungen nachzukommen hatten, egal wie dieser das auslegte. Oder eben Homosexuelle, die wie auch noch bis vor kurzem nach englischem Recht, ihr sexuelles Begehren nur unter Gefahr der Diskriminierung und der Massregelung durch Öffentlichkeit und Justiz ausleben konnten. Die Gesetze einer Gesellschaft sind Ausdruck eines öffentlichen Konsens, für den Grad ihrer Zivilisierung und eine Leitlinie dessen, was von den Einzelnen an Verhalten gegenüber ihren Mitmenschen geduldet wird.

Für die Opfer von Schwulenhatz sind die Auswirkungen wohl kaum abstrakt... Wie würden wir uns dazu stellen, wenn King Porno behaupten würde, seine pornografisch-gewaltätigen Texte oder eine Naziband behauptete, ihre antisemitischen Texte, wären ja nur so metaphorisch gemeint???... Und was ist mit den ZuhörerInnen, die solche Bands / Texte für ihre Zwecke instrumentalisieren? Oder jene, die die Verflechtungen nicht kennen und ihre MusikheldInnen als Role Model beim Wort nehmen? ...

Auf jeden Fall, als Einstieg in das ganze Thema ist der Artikel lesenswert.
[ www.sounds-rollingstone.de ]

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