Im Winter ein Jahr
Rainer Felder - Regisseurin Caroline Link wurde für ihren letzten Film „Nirgendwo in Afrika“ mit dem Oscar ausgezeichnet. Mehr als fünf Jahre sind seitdem vergangen, bis sie nun mit „Im Winter ein Jahr“ endlich ihr neuestes Werk vorstellt. Darin geht es wieder einmal um eine Familie u...
Regisseurin Caroline Link wurde für ihren letzten Film „Nirgendwo in Afrika“ mit dem Oscar ausgezeichnet. Mehr als fünf Jahre sind seitdem vergangen, bis sie nun mit „Im Winter ein Jahr“ endlich ihr neuestes Werk vorstellt. Darin geht es wieder einmal um eine Familie und ihre Probleme.
Die gut situierte Eliane Richter (Corinna Harfouch) gibt beim Maler Max Hollander (Josef Bierbichler) ein Portrait ihrer beiden Kinder in Auftrag. Der Haken daran: Der 19-Jährige Alexander hat sich vor einem Jahr das Leben genommen. Zudem ist ihre Tochter Lilli (Karoline Herfurth), 22, nicht sehr begeistert von dieser Idee, da sie nicht will, dass ihre Mutter Alexander „als Dekoration“ an die Wand hängt. Trotz ihrer abweisenden Haltung, erklärt sich Lilli damit einverstanden den Maler zu treffen, damit dieser Skizzen von ihr anfertigen kann. Während dieser Treffen entwickelt sich langsam eine Freundschaft zwischen den beiden.
Dieser Film lebt nicht von seiner Handlung als vielmehr von den Charakteren und den Schauspielern, die diese verkörpern. Besonders gefallen können die beiden Hauptdarsteller Herfurth und Bierbichler im Zusammenspiel. Ihre beiden Figuren, die junge Lilli, die verzweifelt nach Zuneigung sucht, und der resignierende zuweilen zynische Maler Max ergänzen sich optimal. Leider werden zu viele Charaktere eingeführt, wodurch einige Beziehungen zu schnell, oder nicht schlüssig abgehandelt werden. Daraus folgen unplausibel wirkende Szenen, wie jene, bei der Lilli mit ihrem Vater Thomas (Hanns Zischler) zu Mittag isst. Es wäre wohl sinnvoll gewesen, sich auf weniger Handlungsstränge zu konzentrieren und denen dafür mehr Zeit einzuräumen. Sehr gut gelungen sind dafür die Kameraführung und die Musik. Die Regisseurin schafft es das Tempo zu verlangsamen, wodurch der Film völlig unaufgeregt wirkt. Dadurch kann man sich noch besser auf die vielschichtigen Figuren konzentrieren. Fazit: Wer in einem Film mehr auf die Stimmung als auf die Handlung achtet, der sollte „Im Winter ein Jahr“ sehen.
Bewertung: 3.5 von 5
• Titel: Im Winter ein Jahr
• Land: D
• Dauer: 128 Min.
• Regie: Caroline Link
• Darsteller: Karoline Herfurth, Josef Bierbichler, Corinna Harfouch, Hanns Zischler
• Verleih: Pathé Films
• Filmstart: 13. November
• http://www.imwintereinjahr.film.de
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