Bern lässt Studierende im Regen stehen
Tamara Deluigi - //Der neue Hochschulcampus am Stadtrand von Bern wird 2013 der neue Studienort für 4000 Studis. Doch nach einem politischen Entscheid werden sie alle zu Fuss zur Uni gehen müssen.// Tamara Deluigi, students.ch (via 20min.ch - Campus) Auf dem Von-Roll-Areal am Rand der Hauptsta...
Tamara Deluigi, students.ch (via 20min.ch - Campus)
Auf dem Von-Roll-Areal am Rand der Hauptstadt entsteht zurzeit ein mächtiger Hochschulkomplex. Dieser wird ab 2013 4000 Studierenden und 500 Mitarbeitenden der Universität und der Pädagogischen Hochschule Bern Platz bieten. Um die grosse Menge an Personen transportieren zu können, müssten die Verkehrsbetriebe der Stadt Bern die Buslinie 11, die zum Areal führt, verstärken. Doch nach einem politischen Beschluss ist nun das Gegenteil der Fall. Die Buslinie soll direkt in das Inselspital-Areal umgeleitet werden, damit dieses besser erschlossen ist. Zum neuen Hochschulcampus gäbe es somit keine direkte Busverbindung mehr.
Was ist mit den Studierenden?
«Was soll denn das? Da verlocht der Kanton Millionen in das Campus-Projekt und dann gibt es nicht einmal eine direkte Buslinie zum Areal? Das ist doch ein Witz!», regt sich PH-Student Simu Jaggi auf. Auch den Lösungsansatz der Entscheidungsträger, dass die vorbeiführende Postautolinie verstärkt wird und so als Zubringerbus genutzt werden kann, wird von allen Seiten als unrealistisch und unbefriedigend bezeichnet. «Soll ich etwa durch die ganze Stadt fahren, durch den Bahnhof zur Postautoplattform rauf? Da können die ja gleich sagen, wir sollen den ganzen Weg zu Fuss gehen», nervt sich Studentin Cornelia Fischer, die schon jetzt für einige Vorlesungen ins Von Roll-Areal fahren muss.
Rückhalt aus der Politik
Nicht nur die Studis empfinden die geplante Linienänderung als untragbar. Von vielen Parteien und Vereinen hagelt es Kritik am Entscheid. Und auch Lösungsansätze gäbe es genug. So will sich unter anderem die SP der Stadt Bern für verschiedene Alternativen stark machen. Eine Möglichkeit wäre die Linienänderung auf einen Ringbus, der neben dem Campus auch andere schlecht erreichbare Einrichtungen wie das Neufeldgymnasium oder das Lindenhofspital erschliessen würde. Doch der Druck auf die Gegner der geplanten Umleitung steigt, da das Konzept bereits 2011 umgesetzt werden soll.
(Bild: Keystone)