8. Februar 2012, 17:49 Konzert Music

Die ersten Sekunden von «The Whole Love», dem aktuellen Longplayer von Wilco, knarren und knistern, erschrecken die nach den für Wilco typischen schwelgerischen Americana-Klängen lechzenden Ohren. Doch sobald Sänger Jeff Tweedy einsteigt, ordnet sich das Rauschen, strukturiert sich einer Melodie und schon haben Wilco einen wieder gefangen. Alles ist gut. «Art Of Almost» heisst das gut siebenminütige Openerteil und es steht für die Seite an Wilco, die tief im Indie- und Alternativerock verwurzelt ist. Den «nur» auf melancholischen Slidegitarren durch die weiten, verträumten Landschaften des Americana zu reiten wäre für das Sextett zu wenig.

Wilco sind heute kaum noch klar zu definieren. Verträumter Americana mit gelegentlichen Alternative-Country-Ausbrüchen und einem Quenchten Indie-Rock trifft es vielleicht ganz gut. Wilco haben sich seit ihren Anfängen massiv entwickelt und mit jedem neuen Album wurden sie stilistisch breiter. Spätestens mit dem kompletten Stilbruch auf dem von elektronischen Tönen gestreiften Album «Yankee Hotel Foxtrott» – der Opener des aktuellen Albums könnte gut eine Referenz an die eigene Arbeit jener Zeit sein - wurden die längst zu Kritikerlieblingen mutierten Chicagoer international bekannt.

Und so haben Wilco mit «The Whole Love» konsequenterweise ein stilistisches Best-Of-Album auf den Markt gebracht. Es vereint nämlich, so hat man als Hörer das Gefühl, fast alle wichtigen stilistischen Entwicklungen, welche die Band durchgemacht hat und packt sie in 12 wunderbare Songs. Das macht so richtig viel Spass und steigert die Vorfreude auf das Konzert vom 7. März. Wilco sollten sich niemand entgehen lassen.

Wilco - Born Alone

• Wilco
• 7. März 2012
• Volkshaus, Zürich
• Tickets gibt es beim Ticketcorner

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