The Namesake

Für die lieben Verwandten in Indien: Familienfoto mit dem kleinen Gogol im tristen New York.

Ashoke (Irrfan Khan) und Ashima Ganguli (Tabu) sind ein bengalisches Ehepaar, das kurz nach seiner arrangierten Hochzeit Kalkutta verlässt, um fortan in New York zu leben.

Als sie für ihren neugeborenen Sohn einen Namen finden müssen, entscheidet sich Ashoke spontan für 'Gogol', den Namen des berühmten russischen Schriftstellers. Der Name soll ein Bindeglied zwischen einer geheimen Vergangenheit und einer besseren Zukunft sein. Doch das Leben gestaltet sich für Gogol (Kal Penn) nicht so einfach: Er lebt das Leben amerikanischer Teenager und ist zu Hause doch immer wieder mit seiner bengalischen, traditionellen Familie und deren Werten konfrontiert.

Mit der Beziehung zu der jungen Amerikanerin Maxine (Jacinda Barrett) scheint Gogol endgültig mit den Familientraditionen zu brechen, doch als sein Vater überraschend stirbt, entscheidet er sich für seine bengalische Identität und trennt sich von seiner Freundin. Die Trauer bringt ihm die Familie näher und kurz darauf heiratet er Moushumi (Zuleikha Robinson), die wie er aus Indien stammt. Doch bald muss Gogol erkennen, dass gemeinsame Wurzeln allein nicht als Basis für eine Liebesbeziehung ausreichen.

) vor allem von den Schuhen des Unbekannten begeistert.

Mira Nair, verantwortlich für Regie und Produktion, stammt ursprünglich aus Indien und begann ihre Filmkarriere zunächst als Schauspielerin, bevor sie schliesslich hinter die Kamera wechselte. Bereits ihr erster Spielfilm SALAAM BOMBAY! (1987) wurde als Bester nicht-englischsprachiger Film für den Oscar nominiert und gewann in Cannes gleich zwei Auszeichnungen sowie 25 weitere internationale Preise. Ihr bis anhin bekanntester Film dürfte wohl Monsoon Wedding aus dem Jahr 2001 sein, der nicht nur von den Kritikern viel gelobt wurde, sondern sich auch zu einem kommerziellen Welterfolg entwickelte.

Tabu, eine der beliebtesten und vielseitigsten indischen Schauspielerinnen spielt in The Namesake die Rolle der Ashima. Der Bollywood-Star gibt mit dieser Darbietung ihr Hollywood-Debüt und weiss zu überzeugen. Glaubhaft vermag sie die Entwicklung Ashimas von einer sorglosen 23-Jährigen zu einer reifen, würdevollen und vor allem starken 48-jährigen Frau darzustellen.

Während ihrem Aufenthalt in Indien macht die ganze Familie eine Reise zum berühmten Taj Mahal.

Eines der zentralen Themen des Films ist die Familie. Wie schwierig es ist diese zerbrechliche Einheit in einer fremden Umgebung zusammenzuhalten, zeigt sich am Beispiel der Gangulis eindrücklich. Da sind es vor allem die gemeinsamen Erlebnisse, ob erfreuliche oder traurige, die schlussendlich zu einem stärkeren Zusammenhalt führen und einen die Familie erst richtig schätzen lassen.

Eine wichtige Rolle spielen auch die beiden Metropolen New York und Kalkutta, die Mira Nair uns mit einem sicheren Gespür für deren Unterschiede, aber auch deren Gemeinsamkeiten näher bringt. So dominieren in der amerikanischen Metropole beim Design vor allem kühle Elemente wie Beton, Chrom und Stahl, in der indischen hingegen natürliche Materialien wie Stein, Holz oder Leder. Gemeinsam ist New York und Kalkutta eine grosse kreative Energie und natürlich das geschäftige Treiben der beiden Städte, was im Film gut zum Ausdruck kommt.

The Namesake (Der Namensvetter) ist ein gefühlvoll erzähltes Familien-Drama, das von Generationen- und Kulturkonflikten, von Liebe, Tod und Identitätssuche oder kurz gesagt vom Leben mit all seinen Höhen und Tiefen berichtet. Bewegend inszeniert von Mira Nair (Monsoon Wedding) nach einem Bestseller-Roman der Pulitzer-Preisträgerin Jhumpa Lahiri.

Bewertung: 4 von 5

).

Originaltitel: The Namesake

Land: USA, Indien

Genre: Drama

Dauer: 122 Minuten

Regie: Mira Nair

Darsteller: Irrfan Khan, Tabu, Kal Penn, Jacinda Barrett, Zuleikha Robinson

Verleih: Fox-Warner

Kinostart: 7.6.2007

Links

• www.thenamesake.ch
• www.fox.ch