Review: The killer in me is the killer in you my love
Sarah Ruediger - Wo hat es euch das erste Mal die Liebe so richtig erwischt? Vielleicht in der grossen Pause auf dem Schulhof oder doch im Musikorchester? Das Jugend-Theater erzählt in 'The killer in me is the killer in you my love' die Geschichte einer ersten Liebe und alles dreht sich rund um ...
Das Stück aus der Feder des Schaffhauser Autors Andri Beyeler ist jung und frisch, wohl weil der Autor auch erst seit dem Jahre 1976 auf unserem Planeten verweilt. Die Erinnerung an die erste Liebe ist somit noch nicht in all zu grosse Ferne abgedriftet. Das Stück dreht sich um die typische Vorstadt bis Dorfjugend im Alter der ersten Liebeleien. Da gibt es den Gerber und den Surbeck, die hübsche Hanna und die etwas zu pummelige Lena.
Wie es sich gehört vebringen alle den Sommer in der Badi. Und natürlich gibt es dort allerhand aufregendes zu erleben. Die Jungs die heimlich in die Frauenumziehkabine schielen, die Girls die sich um den Ping-Pong Tische mit dem neusten Bikini
Horten bis hin zum sich verstohlen Blicke zu werfen etc. Das Ganze Teenie-Programm also… Nun ja, was soll alle postpubertären Menschen denn an einer derartig Dejavue Geschichte interessieren? Es ist ganz einfach die Einfachheit der Story und der Basler Jugendjargon der wirklich punktgenau getroffen wird.
Und als Tipp für alle mit chronischem Geldmangel: Schüler/Lehrlinge/Studenten bis zum 30. Altersjahr haben rund 50% Ermässigung bei allen Vorstellungen (ausgenommen Gastspiele, Silvester- und Sondervorstellungen).
Last-minute-Angebot: Ermässigte Karten 15 Minuten vor Vorstellungsbeginn an der Abendkasse. Gegen Vorlage des Ausweises. Fr. 19.- (bis Preisstufe 4), Fr. 26.- (Preisstufe 5-8).
Zur Story: Die zwei Freunde Surbeck und Gerber stehen beide auf das gleiche Mädchen namens Hannah. Hingegen steht leider niemand auf die Lena. Diese hat nächtliche Fressattacken und futtert ihr geheimes Schokoladendepot regelmässig leer. Hannah entscheidet sich schliesslich für den Gerber was natürlich der Freundschaft der zwei Jungs nicht wirklich entgegenkommt. Von da an trifft sich das Paar täglich beim Milchhüsli und jedes Mal wenn der Surbeck aus der Badi kommt, entsteht prompt eine peinliche Stimmung. Am Ende aber hat Hannah einen neuen im Auge. So verlässt sie Gerber und wechselt zum Moser. Neben den all den Liebeleien gibt es einiges sonstiges mitzuerleben wie die ersten Sex-Heftchen auf dem Klo und die erste Zigarette bis hin zum Sprungakrobatik-Frauen-Beeindruck-Einsatz vom Dreimeterbrett.
Alles in allem ist das Schauspiel ein richtiger Spass und erinnert ein bisschen an die Zeiten des Schülertheater kurz vor der Matur. Die jungen Schauspieler spielen ihre Rollen frisch und unverbraucht, dass es Spass macht der doch eigentlich banalen Geschichte zuzukucken.
Doch das ist noch nicht Alles. Der Regisseur Martin Frank aber hat mit einer zweiten Sektion von älteren Schauspielern der Geschichte eine weitere Ebene verliehen. Somit hat die Story einen doppelten Boden: Die Älteren, die stets den Text der Jungen wiederholen, scheinen den eigentlichen Jetztzustand zu sein und sich an ihre Jugend zu erinnern. Leider ist zwar die Idee sicherlich ein origineller Ansatz, doch geht das schliesslich Personentechnisch auf der Bühne nicht wirklich auf. Anstatt gleichviele Junge und Alte Egos auf der Bühne zu haben und so jedem seine junges und sein altes Ich zu geben ist die Anzahl der Älteren mehr als die der Jungen und es scheint kein Zuordnung zu geben. Das verwirrt den Zuschauer oftmals mehr als das es beeindruckt. Eigentlich Schade, denn den Schauspielern in diesem Stück zuzusehen macht ansonsten wirklich Spass und was das mit The killer... zu tun hat sei hier Mal in den Raum gestellt.