Review: Mañana
Eray Müller - Die Basler Indierockband Mañana stellte ihre neuen Songs erstmals in der Region Zürich vor.Um kurz nach halb elf Uhr bestieg die Band um Sänger Manuel Bürkli die Bühne des Scala. Zuvor hatten The Bianca Story, ebenfalls aus Basel, dem Publikum eingeheizt. Der nicht gerade au...
Um kurz nach halb elf Uhr bestieg die Band um Sänger Manuel Bürkli die Bühne des Scala. Zuvor hatten The Bianca Story, ebenfalls aus Basel, dem Publikum eingeheizt. Der nicht gerade ausverkaufte Saal des ehrwürdigen Scala war gespannt auf die neuen Songs. Mañana spielten bereits im Mai 2006 ein Konzert, das sehr gut angekommen war und die Messlatte hoch steckte. Einiges hat sich getan seit dem letzten Mal. Die Basler veröffentlichten ihr seit langem erwartetes Debutalbum „Interruptions“ im August 2008 und auch die Besetzung wurde leicht angepasst. Mit Jennifer Jans an den Tasten und an den Backing Vocals feierte die Band ihre Rückkehr nach Wetzikon.
Die neuen Songs tönen live noch breiter als auf dem Album, es ist dem Mischer zu verdanken, dass diese jedoch immer noch transparent klingen und nicht zu einem Brei verkommen. Mañanas Musik ist sphärisch, sie schaffen es gekonnt, dichte Soundwände aufzubauen und wieder zusammenstürzen zu lassen. Das Intro zu „Miss Evening“ ist eines der Beispiele, an welchem die unglaublich präzise wie auch dynamische Spielweise der Band zum Vorschein kommt. Leider wurde dann „Miss Evening“ vielleicht etwas zu enthusiastisch gespielt. Das Publikum bedankte sich jeweils nach jedem Song, der Funke schien rasch übergesprungen zu sein, obwohl aufgrund der wenigen Leuten nie eine Bombenstimmung herrschte. Vielleicht ist das aber auch gut so. Bei Mañana muss man sich treiben lassen. Man darf die Augen schliessen und sich wie ein Fels in der Brandung von den Wellen schaukeln lassen. Hie und da reisst man wieder die Augen auf und wippt mit, so beispielsweise bei „Make A Tiger“ oder „Broken Solid Side“. Mañana tönen wie ein Sturm, wild und ungezähmt, aber auch sanft und freundlich, was der weichen Stimme von Manuel Bürkli zu verdanken ist.
Nach rund 60 Minuten verliess die Band die Bühne. Dank dem tosenden Applaus des Publikums entschieden sich Mañana dennoch für zwei Zugaben, welche nicht geplant waren. „Fast Days“ und „Some Kid“ rundeten den zumindest musikalisch gelungenen Abend ab. Es hätten jedoch noch mehr Leute im Saal Platz gehabt.
Mit Mañana hat die Schweiz eine Indieband, die den Vergleich mit den Indiehochburgen Grossbritannien und Skandinavien nicht scheuen muss. Sowohl auf Platte als auch live vermögen die fünf Musiker zu überzeugen.