The Trews - No Time For Later
Sarah Ruediger - Feinsten Alternative Rock gibt es von den Kanadiern The Trews auf ihrem dritten Album No Time For Later zu hören. Der Sound der 4-köpfigen Band erinnert ein bisschen an die später 60ger und 70ger-Jahre in Sachen Rockmusik und wird durch Elemente aus Country und Punk aufgepeppt...
In ihrer Heimat, ist das Album No Time For Later bereits im Februar erschienen und die Scheibe ist mittlerweile bereits mehrfach mit Gold ausgezeichnet worden.
Neben radiotauglichen Rocksongs und ruhigen Balladen gibt es unter den 13 Tracks auch reichlich energische und harte Sounds im Angebot. Das Album startet mit dem gleichnamigen Song zum Albumtitel No Time For Later. Dieser Song ist eine Mixtur aus potentiell massenkompatiblem und damit hitverdächtigem Pop und Rock. Eingängig und lässig kommt der Sound daher und geht schnell ins Ohr. Etwas bluesrockiger geht es dann mit Dark Highway weiter und es scheint als wird das Album von Track zu Track besser. Bei Song Nummer 3 geht es mit Be Love nun endlich Mal richtig in Sachen Spät 60ger Rock ab.
Als rockiges Antidepressiva gegen das Herbstliche Wetter kann ich die Tracks Paranoid Freak, Gun Control und insbesondere Hold Me In Your Arms empfehlen. Da lebt die E-Gitarre und das Drum Mal so richtig auf und es gibt gut gemachten Rock zu hören wie aus den alten Zeiten.
Zeitweise erinnern The Trews mit ihrem Sound an Creedence Clearwater und liefern mit No Time For Later einen Retrotrip in vergangen geglaubte Zeiten Rockmusik. Die Stimme von Colin MacDonald mit ihrem etwas leidenden Touch liefert einen sehr guten Kontrast zu den meist positiven und fröhlich daherkommenden Songs. In ruhigeren Passagen des Album wie den Balladen Man Of Two Minds , End Of The Line und Will You Wash Away hört man zeitweise Ähnlichkeiten zu Bands wie Live, doch ist das Paket vergleichsweise immernoch sehr positiv gestimmt.
The Trews sind aber längst kein billiger Abklatsch von bekannten Bands sondern überzeugen vielmehr durch ihre stilistische Wandlungsfähigkeit und genau das macht den Funfaktor dieses Albums aus. No Time For Later ist einerseits ein genial arrangiertes und damit durchaus gesellschaftfähiges Werk mit Hitparadenpotential, andererseits überzeugt die Scheibe durch eine gute Portion Individualität mit einem erfreulichen Hang zur Rocknostalgie.
Eindeutig die Rocktherapie der Stunde gegen jegliche Auswüchse einer Herbstdepression. Gute Laune garantiert.