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26. September 2007, 00:00 Konzert

Review: John Butler Trio @ Maag Event Hall, 24.09.

Dominik Mösching - Prädikat solid: Das John Butler Trio war sehr sympathisch, bot aber wenig musikalische Höhepunkte. Die hatten es aber dann immerhin in sich. John Butler. (Bild: www.johnbutlertrio.com)„In the name of peace and love“. Noch bevor er seine akustische Gitarre anfasste, rief Joh...

Prädikat solid: Das John Butler Trio war sehr sympathisch, bot aber wenig musikalische Höhepunkte. Die hatten es aber dann immerhin in sich.

John Butler. (Bild: www.johnbutlertrio.com)

„In the name of peace and love“. Noch bevor er seine akustische Gitarre anfasste, rief John Butler das Motto aus, unter dem die folgenden eineinhalb Stunden in der gut gefüllten Maag Event Hall zu stehen hatten. Unüberhörbar also gleich zu Beginn, was ihn und seine beiden Mitstreiter antreibt: Es ist das Engagement für eine bessere Welt. Der kämpferischen Botschaft entspricht die ungeschliffene Musik der Aussies bestens. Für eine allzu chillige Folkrock-Reggae-Party an diesem Montag- und wohl letzten Spätsommerabend würde der Sound aber zuweilen zu kantig und zu experimentell sein. Dachte man sich vor dem Konzert - und behielt streckenweise recht.

Denn das John Butler Trio franst seine melancholischen Gitarrenballaden und eingängigen Rock-Songs schon auf den Studio-Tonträgern gerne jam-session-artig aus. Live ist das natürlich nicht anders. Da wechseln sich wilde Perkussions-Parts mit adretten Banjo-Miniaturen ab, und wie John Butler seiner Klampfe die wildesten Töne entlockt – rasendes Gitarrenspiel und ein paar potente Effektpedale sei Dank – ist schon spektakulär. So gehörte eine zehnminütige Solo-Klangmalerei definitiv zu den Höhepunkten des Konzertes. Doch auch Shannon Birchall am E- und Kontrabass und Michael Barker hinter dem voluminösen Schlagzeug brillierten mit ihren Soli.

Doch natürlich lässt sich ein Konzert nicht ausschliesslich mit Soli und Jam-Parts bestreiten. Besonders, wenn man mit einem solch eindrücklichen Rucksack wie das John Butler Trio anreist. 2004 toppte das Album Sunrise Over Sea die australischen Charts und gewann mit 350’000 verkauften Exemplaren Fünffachplatin. Die grossen Hits waren denn auch in Zürich da – der Mitsing-Knüller Zebra, das schöne Peaches & Cream oder die aktuelle Single Better Than. Dennoch: Zwischen den instrumentalen Höhepunkten tönte das Trio fast ein wenig beliebig. Zu monoton war der Stakkato-Gesang von John Butler über weite Strecken, dann doch zu austauschbar waren die Standard-Rock-Beats und, auch ein wenig, die Songs an sich.

Insofern brachten die Jungs aus Down Under die musikalische Vielfalt der Tonträger nicht ganz überzeugend auf die Bühne. So resultierte kein legendäres Konzert wie 2005 am Open Air St. Gallen, das zum Glück auf CD und DVD verewigt wurde, sondern „nur“ eine solide Rock-Show mit sporadischen Kreativausbrüchen. Aber immerhin: Das ist schon viel mehr, als andere erfolgsverwöhnte Bands bieten. Und dass das John Butler Trio die ihm eigene Kauzigkeit nicht zugunsten des Mainstream-Publikums glättet, sagt viel über die Attitüde der Drei aus. Höchstnoten deshalb – wenn schon nicht für den musikalischen Part – für den sympathischen und absolut allürefreien Auftritt.

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