{de}Review – Kavinsky rockt das Wasserwerk!

Zürich ist schon lange nicht mehr die Ausgangshochburg der Schweiz. Doch immer mehr schaffen es Clubs in anderen Städten Zürich auch in Sachen Innovativität und Musikqualität den Rang abzulaufen – dieses Mal das Wasserwerk in Bern. Der kürzlich renovierte Club kommt in mit einem Hauch von Underground daher und besitzt eigentlich genau die richtige Grösse für das dortige Publikum. Am 28.09. war mit Kavinsky (Record Makers, F) ein Headliner am Start, den wahrscheinlich nur die wenigsten in der Schweiz kannten. Doch Freude jenen, die an diesem Abend sich den Schweiss aus den Poren tanzen durften. Der Sound kam in der typischen „Fuck all and just party“ Manier daher – pumpend, hart, dreckig. Für die Francophilen unter euch Nachtschwärmer war dies wahrscheinlich der beste Ausgang des letzten Jahres in der Confoederatio Helvetica. Daft Punk, Justice, Uffie, Chromeo, Busy P – es war ein Feuerwerk des 'French Touch 2.0.' Doch nicht nur: Als „echter“ Frenchy hinter den Decks gilt man erst dann, wenn man auch die Tracks von anderen Musikgenren in den Abend erschallen lässt – in jener Nacht beispielsweise Rage Against The Machines 'Killing In The Name Of' oder Jermaine Jackson & Pia Zadora’s 'And When The Rain Begins To Fall'. Doch ihr stellt euch sicher die Frage: „Who the fuck is Kavinsky?“

Kavinsky in action...

Anfangs 2006 erschien der Pariser Vincent Belorgay unter dem Künstlernamen Kavinsky mit seinem Erstling „Teddy Boy EP“ wie aus dem Nichts. Mit seiner einmaligen Mischung aus alten „Gore“-Filmen der 80er und modernen Elektro-beats wuchs sein Bekanntheitsgrad innerhalb kürzester Zeit. Die erfundene Geschichte und visuelle Gestaltung um sein Künstler-Ich Kavinsky sorgte zudem für weitere Anhänger in der stetig wachsenden Fangemeinde des Franzosen. Bei Record Makers (F) unter Vertrag, bei dem auch Sebastien Tellier oder Sex In Dallas dabei sind, tourt Kavinsky u.a. mit Daft Punk und Konsorten rund um den Globus und verbreitet das Evangelium des 'French Touch 2.0'.

Kavinsky's 'Testarossa Autodrive'

Und wahrhaftig – ich habe an diesem Abend die Macht der Botschaft in den eigenen Beinen gespürt, wie auch andere Mittäter auf der Tanzfläche. Es geht um das unentdeckte Land, neue Sounds, neue Beats – und nicht die gleichen austauschbaren DJs, die von Weekend zu Weekend durch die Clubs der schweizerischen Grossstädte rotiert werden um dem träg gewordenen Publikum das zu bieten, was sie schon in und auswendig kennen. Deshalb appliere ich an alle schlafenden Clubmanager und Partypromoter dort draussen – it’s time to wake up and smell the coffee!

Links

• www.myspace.com/kavinsky
• www.wasserwerkclub.ch/