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8. November 2006, 00:00 Kultur

Review: Cyrano

Sarah Ruediger - In Cyrano (de Bergerac) im Theater Basel, ist das altbekannte Liebesdrama über den romantischen Poeten mit der grossen Nase in die Gegenwart katapultiert worden. Dementsprechend ist Cyrano jetzt Frontmann einer Rockband und der Rest der vornehmen Gesellschaft ist das Partyvolk.D...

In Cyrano (de Bergerac) im Theater Basel, ist das altbekannte Liebesdrama über den romantischen Poeten mit der grossen Nase in die Gegenwart katapultiert worden. Dementsprechend ist Cyrano jetzt Frontmann einer Rockband und der Rest der vornehmen Gesellschaft ist das Partyvolk.

Die einstige Geschichte über die unglückliche Liebe von Cyrano zu der wunderschönen Roxane ist in eine Bar-Rock-Glam-Dauerparty Atmosphäre verfrachtet worden. Cyrano alias Florian Müller-Morungen spielt seine Rolle als Komplex behafteten und todunglücklich verliebten Poeten der Neuzeit leidenschaftlich und mitreissend. Daneben gibt es die kleine, zierliche und verzebrechliche wirkende Roxane die zugleich eine nicht zu unterschätzende Herzensbrechenin ist und den sprachunbegabten Schönling mit der E-Gitarre namens Christian. Ausserdem gibt es eine ganze Truppe von Gruppies bis hin zu den besten Freunden und leider ist genau das anfangs etwas laut und anstregendend bis gewöhnungsbedürftig. Da wird nun Mal laut gelacht, viel gesoffen, gekichert und so weiter und kaum hat man sich daran gewöhnt ist auch schon die Pause angesagt. Da kann es schon sein, dass das Publikum mitgerissen vom Geschehen Mal etwas verdattert in die Pause stolpert.

Zur Story: Schon lange unglücklich in seine Cousine verliebt, leidet Cyrano während all den Dauer-Parties vor den Augen aller Anderen. So scheint jeder zu wissen, wie sehr er Roxane liebt abgesehen von der Herzensdame selbst. Diese verliebt sich auf den ersten Blick in den schönen Christian, der nicht unbedingt ein poetisches Sprachgenie ist und verlässt dafür sogar ihren Verlobten, der doch eigentlich die Geldquelle für den Luxus und das Party machen ist. Als Musikproduzent gründet er ‚The Cadets’ mit Christian als Leadgitaristen und Cyrano als Sänger. Daher kommt es auch, dass Cyrano auf den Tourneen die Liebesbriefe im Namen von Christian an die geliebte Roxane schickt. Und so spitzt sich die Situation weiter zu, begleitet von guter Live-Musik, überzeugenden Hauptdarstellern und einem abwechslungsreichen Bühnenbild.

Mehr soll hier aber nicht verraten werden. Wird Roxane erfahren wer ihr eigentlich Geliebter ist? Und was wird mit der Band geschehen? Gibt es ein Happy End mit Cyrano oder doch mit Christian oder allenfalls weder noch? Für die Antworten lohnt sich ein Theaterbesuch um das sehenswerte Stück in der zeitgenössischen Fassung von Simone Meier im Theater Basel live zu sehen.

Und für alle die nicht genug von der Musik von ‚The Cadets’ bekommen: Der Soundtrack von Cyrano kann demnächst auch als CD-Scheibe im Plattenladen erstanden werden.

Links

Quelle: http://www.theaterbasel.ch
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