Foo Fighters - Skin And Bones

Album: Skin And Bones

Release: 17.11.2006

Label/Vertrieb: RCA/SonyBMG

Genau sechs Minuten dauert es, bis es auf Skin And Bones zum ersten Wutanfall kommt. Für Foo-Fighters-Verhältnisse an und für sich eine verdammt lange Zeit. Allerdings sind wir uns spätestens seit dem letzten Studioalbum In Your Honor gewohnt, dass die Foo Fighters nicht nur dank den musikalischen Gewaltausbrüchen am Thron sämtlicher grosser Rockbands sagen, sondern dass sich Dave Grohl und Co. auch dann nicht verstecken müssen, wenn sie sich von ihrer ruhigeren Seite präsentieren. Skin And Bones ist eine Ansammlung ruhiger Momente mit vereinzelten, aber dafür umso heftigeren Energieanfällen. Skin And Bones ist ein Acoustic-Live-Album mit 15 der grössten Foo-Fighters-Songs. Und Skin And Bones ist ein Album, das Dave Grohl auf der Liste der grössten Rockmusiker aller Zeiten endgültig in die Chefetage heben wird.

In der aktuellen Ausgabe der renommierten britsischen Musikzeitschrift Q wird auf elf Seiten die Erfolgsgeschichte von Nirvana aufgezeigt: 'In 672 days they changed the world', heisst der Artikel. Die Schlüsselaussage daraus lautet, dass alles zu dem Zeitpunkt begonnen habe, als Dave Grohl ein Mitglied von Nirvana wurde. Zusammen mit Kurt Cobain und Krist Novoselic hat er 1994 schon ein erstes Mal akustische Bühnenluft geschnuppert. Jetzt wiederholte er diesen Schritt zusammen mit den Foo Fighters. Gleichzeitig erscheint auch eine Live-DVD vom Konzert, welches im August dieses Jahres im Pantage Theater in Hollywood aufgenommen worden ist. Erfreulich ist insbesondere der Blick auf die Liste der Musiker. Nebst der aktuellen Foo-Fighters-Formation ist auch ein gewisser Pat Smear als Gitarrist aufgeführt. Er stieg vor neun Jahren bei den Foo Fighters aus.

Musikalisch begibt sich die Band auf eine Reise durch ihre bekanntesten Songs. Razor und Over And Out kennen wir seit dem letzten Studioalbum bereits im akustischen Gewand. Andere Stücke wie My Hero, welches Grohl für den verstorbenen Cobain geschrieben hat, Times Like These oder Everlong kennen wir von früheren akustischen Aufnahmen her. Richtig interessant wirds allerdings, wenn sich Grohl und Band an die Umsetzung des Haudegens Best Of You wagen. Die Atmosphäre, die Grohl einzig und alleine mit seiner kraftvollen Stimme schafft, ist einmalig. Erstaunlich ist auch die Tatsache, dass Marigold den Weg aufs Album geschafft hat - ein Song, den Grohl bereits zu Nirvana-Zeiten geschrieben hat.

Der absolute Höhepunkt ist allerdings die Version von Next Year, das im Original auf There Is Nothing Left To Lose zu finden ist. Spätestens beim Refrain, wenn die Mundharmonika einsetzt und sich der Vergleich mit einem Bruce-Springsteen-Song aufdrängt, spätestens in diesem Moment wird einem bewusst, dass wir die Foo Fighters vermissen werden, wenn sie in der nächsten Zeit ihre kreative Pause einschalten.

Dennoch müssen wir nicht ganz auf Dave Grohl verzichten. Nächstes Jahr läuft The Pick Of Destiny in den Schweizer Kinos an. In der Hauptrolle gibt es die beiden Komiker Jack Black und Kyle Gass zu betrachten. Der Teufel wiederum wird von keinem geringeren als Dave Grohl höchstpersönlich verkörpert. Jetzt wissen wir auch endlich, woher er seine schier grenzenlose Energie nimmt...

Links

• www.foofighters.com
• www.sonybmg.ch