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12. November 2008, 17:37 CD / Vinyl Music

Dido - Safe Trip Home

Patrick Holenstein - Ihr Song Thank You hat sie über Nacht berühmt gemacht. Erst allerdings nur, weil Eminem den Refrain für seinen Hit Stan verwendete. In Windeseile emanzipierte sich jedoch die britische Sängerin Dido und startete durch. Das erste Album No Angel wurde zum Megaseller und auch Li...

Ihr Song Thank You hat sie über Nacht berühmt gemacht. Erst allerdings nur, weil Eminem den Refrain für seinen Hit Stan verwendete. In Windeseile emanzipierte sich jedoch die britische Sängerin Dido und startete durch. Das erste Album No Angel wurde zum Megaseller und auch Life for rent, welches 2003 folgte, wurde zum weltweiten Erfolg. Safe Trip Home, die dritte Platte, setzt das Werk der sensiblen Britin fort. Dass sie sich viel Zeit dafür nahm und sich von jeglichem Druck freimachte, ist dem Album durchaus anzuhören. Sofort fühlt sich der Hörer wohl. Einigen Songs, Let’s Do The Things We Normally Do zum Beispiel, gelingt es mühelos mit ihren jazzigen Klängen einzulullen.

Erneut war Didos Bruder Rollo, seines Zeichens Mastermind bei Faithless, unterstützend am Album beteiligt. Eines Tages sassen die Beiden in der Küche und entschieden spontan, einige Songs aufzunehmen. Wenn man genau hinhört, kann man auf dem Album hören, wie Didos Nachbarn Löcher Bohren oder wie es draussen regnet. Aber nicht nur Rollo war Teil des Albums. Gleich zwei Träume vereinigen sich für die blonde Sängerin im Song Grafton Street. Mick Fleetwood, der die Drums bei den legendären Fleetwood Mac bediente, spielte mit und als Unterstützung beim Schreiben des Songs bot sich kein Geringerer als der Roxy Music Keyboarder Brian Eno an. Grafton Street – benannt nach Dublins Haupteinkaufsstrasse – ist dann auch der Höhepunkt des Albums. Der traurige, aber leicht kryptische Text steuert seinen Teil dazu bei. Packender ist aber Fleetwods Drumpart und natürlich Didos Stimme. „Dass ich den Leuten meine Texte nicht erkläre, gibt mir die Freiheit, mich in den Songs ohne Grenzen auszudrücken“, wird Dido in der Pressemitteilung zitiert und bei diesem Song wird klar, was sie meint. Wenn dann am Schluss Brian Eno Synthie-Panflöten einstreut, wirkt der Song richtig emotional. Ein zweiter Höhepunkt ist die erste Single Don’t Believe In Love. Ein Ohrwurm, wie man ihn sich von Dido erwartet: Langsam steigert sich die Instrumentalisierung während sie davon singt, wie sie den Glauben an die Liebe verloren hat. Ein Thema, so alt wie die Menschheit.

Manchmal stellt sich die Frage, ob man einer Künstlerin vorwerfen darf, ein zu glattes Produkt auf hohem Niveau geschaffen zu haben. Denn in genau diese „Falle“ ist Dido getappt. Vieles klingt ähnlich, aber als homogenes Ganzes funktioniert die Platte dennoch perfekt. Dazu kommen die vorher erwähnten Höhepunkte. Alles in allem eine wunderschöne Platte, der etwas mehr Ecken und Kanten oder das eine oder andere zusätzliche nachbarschaftlich gebohrte Loch gut gestanden hätten.

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