Lake Tahoe
Sonja Stucki - Der junge Juan fährt mit seinem Auto auf einer leeren mexikanischen Landstrasse. Plötzlich scheint er die Kontrolle über den Wagen zu verlieren und prallt in einen Strassenpfosten. Von diesem Moment an beginnt für Juan in der nahe gelegenen Ortschaft eine Odyssee. Auf der Suc...
Die Machart des Films mutet geradezu puristisch an; die statischen Kameraaufnahmen scheinen dem Zuschauer einen möglichst grossen Überblick über das Geschehen und die Umgebung geben zu wollen. Dadurch scheint der Hauptdarsteller Juan umso verlorener und verletzlicher, was sehr gut mit der Geschichte vereinbar ist. An diese Art der Kameraführung wird sich mancher Zuschauer wohl erst gewöhnen müssen, genauso wie an die Stille des Films. Vögel zwitschern, Autos rattern, doch oftmals spricht lange Zeit niemand. Dies vermittelt stets den Eindruck einer sich real abspielenden Szene.
Die Story betreffend wird der Zuschauer lange im Leeren stehen gelassen. Ohne die Information des Todes des Vaters scheint Juans Odyssee anfangs etwas bedeutungslos. Wahrscheinlich war dies aber durchaus die Absicht des Regisseurs. Lake Tahoe ist alles in allem ein leiser, schlicht gestalteter Film, dessen Aussagekraft in vielen kleinen Details steckt.
Bewertung: 3 von 5
Regie: Fernando Eimbcke
Hauptdarsteller: Diego Cataño (Juan), Héctor Herrera(Don Heber), Daniela Valentine (Lucía)
Dauer: 81 Minuten
Land: Mexiko