Review: Fotos (D) im Mascotte

Es ist immer eine Mischung aus Vorfreude und Bangen, wenn man sich eine neue Band, respektive einen neuen Künstler zum ersten Mal live ansieht. Denn der erste Bühnen-Eindruck fungiert sozusagen als Feuerprobe und kann schon mal darüber entscheiden, ob man sich diese Musik auch nachher noch mit der gleichen Sympathie und Lust anhört. Der Lackmustest des ersten Live-Auftritts fällt besonders ins Gewicht, wenn die betreffende Gruppe – wie in diesem Falle Fotos - dann noch beinahe explosionsartig und mit einem Knüller von Album am Horizont der deutschsprachigen Musik aufgetaucht ist.

Sagen wir es mal so: über das Bestehen dieser Prüfung kamen am Freitagabend im Mascotte gar nie erst Zweifel auf. Als die vier Jungs von Fotos die kleine Bühne betraten und zum Opener Wiederhole deinen Rhythmus mit einer Klatscheinlage im Offbeat loslegten, taten sie dies mit einer Souveränität und Ausstrahlung, von der sich mancher Nachwuchs-Act eine dicke Scheibe abschneiden könnte. „Hallo, wir sind Fotos aus Hamburg, Köln und … Wuppertal.“ Noch bevor das Quartett ihren ersten Hit Komm zurück anstimmten, hatten sie das volle Mascotte bereits in die Umlaufbahn ihrer mitreissenden Beats gezogen.

Wiederhole deinen Rhythmus! (bild: sk)

Während einem kurzen, aber starken Konzert stellten Fotos aus den nur zehn Liedern ihres Debut-Albums ein erstaunlich abwechslungsreiches Set zusammen. Dabei legten die vier jungen Musiker eine für ihr Alter ungewöhnliche Trittsicherheit an den Tag. Die Zweitstimmen waren präzis und satt, die Linien der Lead-Gitarre glasklar und das Auftreten von Sänger Tom erinnerte in seiner Gangart an die Sicherheit eines alt gedienten Jan Plewkas. Beim pulsierenden Du löst dich auf tanzte das Publikum und beim atmosphärischen Giganten sang es mit voller Kehle mit.

Mit den Worten: „Wir sind eigentlich fertig, aber ihr könnt was dagegen tun!“ überbrückte Tom dann auch gekonnt das übliche Zugaben-Schema, um noch einmal in den Schluss-Refrain von Giganten einzusteigen. Wie ungern die Band das Konzert beenden wollte, merkte man ohne Zweifel daran, dass sie zum Schluss noch einmal Komm zurück mit vollem Saft spielten. Die abgeänderte Linie „Komm Zürich, Komm Zürich, komm zurück zu mir“ im letzten Chorus war dann auch der perfekte Abschluss für ein gelungenes Konzert.

Diese Fotos sollte man sich merken!

Links

• www.mascotte.ch
• www.fotosmusik.de