Trail of Dead - So Divided

Album: So Divided

Release: 17.11.2006

Label/Vertrieb: Interscope/Universal

Man könnte meinen, man hätte hier ein Computerspiel vor sich liegen: So mystisch und geheimnisvoll, verschnörkelt und fantasiereich präsentiert sich das Artwork des aktuellen Albums von Trail of Dead. Aber das ist ja eigentlich nichts Neues, Trail of Dead haben nun einmal diesen Hang zum Dramatisieren. So erzählt auch ihr neues Drama in zwölf Akten eine Geschichte vom Untergang, der Vereinsamung und Abgrenzung. Die Musik dazu wird unter anderem mit Piano, Violine und gesanglich mit Chören fesselnd in Szene gesetzt – ein Hörspektakel das breiter kaum sein könnte.

Nach nur eineinhalb Jahren veröffentlichen die texanischen Klang-Titanen den Nachfolger von Worlds Apart, der seinem Vorgänger in Intensität und Schwülstigkeit in keinster Weise nachsteht. Und wieder einmal stellen die einzelnen Liedstücke zusammen ein theatralisches Gesamtwerk dar, welches erst in seiner Einheit vollends aufblüht. So harmonieren die einzelnen Stücke musikalisch als auch textlich miteinander, wodurch es schwer fällt einzelne Teile aus der Masse hervorzuheben. Höhepunkte sind sie alle, sowohl Life, das mit seiner düsteren, barocken Klangmanier das Schaudern lehrt, als auch das ruhige und gitarreske Witch’s Web.

So Divided soll eine wahre Geschichte sein, im Gegensatz zu all seinen Vorgängern und den Mythen um den Bandnamen, der angeblich auf eine Gesetzessammlung der Maya verweist. Alles aufgebundene Bären! Trail of Dead selbst sagen, dass sie sich diesbezüglich keiner Schuld bewusst sind. Es war schliesslich ihre Aufgabe als Entertainer die Masse zu unterhalten. Da waren weder Musiker noch Dichter am Werk, doch mit der neuen Platte scheint die Lügenmaschinerie Trail of Dead ein Ende genommen zu haben. Conrad Keely hat sich mit der Ehrlichkeit verbündet, und was dabei herausgekommen ist, ist düster – düsterer und besser denn je.

Links

• www.universalmusic.ch
• www.trailofdead.com