Defiance
Regisseur Edward Zwick lieferte mit "Blood Diamond" eine spannende Mischung aus Action und moralischer Bewusstseinsbildung. Auch "Defiance" scheint ein aufklärerisches Anliegen vorausgegangen zu sein, mit den Bielski-Partisanen als Symbol für den wenig beachteten jüdischen Widerstand zur Nazi-Zeit. Ganz dem historischen Ansatz folgend, beginnt der Film mit quasi-dokumentarischen Schwarz-Weiss-Bildern, die allmählich in gewohnte Hollywood-Technicolor hinüberwechseln. Ein ähnliches Schicksal ist leider auch dem Film als Ganzes beschert: Zu viele Standard-Szenen von Bruderzwist und Rettung in letzter Minute verwässern die eigentlich starke Geschichte.
Daran kann auch die überzeugende Leistung der Schauspieler nichts ändern: Liev Schreiber spielt den unberechenbaren Zweitältesten grandios, und Jamie Bell verleiht "Defiance" zusammen mit Film-Liebe Mia Wasikowska das dringend nötige emotionale Herzblut. Doch sie alle haben dazu nur wenig Gelegenheit neben all den Explosionen und Kampfszenen.
Schlecht ist der Film deswegen noch lange nicht. Die Bilder des tiefverschneiten, sonnendurchfluteten Waldes sind märchenhaft (im positiven Sinne), und die ursprüngliche Geschichte beeindruckt selbst in ihrer Hollywood-Version noch stark. Was ist noch zu sagen? Ach ja, Daniel Craig ist auch mit von der Partie. Der arme Kerl kann schauspielern, so sehr er will – das Image vom Agenten im edlen Smoking wird er einfach nicht los.
Bewertung: 4 von 5
Originaltitel: Defiance
Land: USA
Genre: Drama/Kriegsfilm
Dauer: 137 Minuten
Regie: Edward Zwick
Darsteller: Daniel Craig, Liev Schreiber, Jamie Bell
Verleih: Ascot-Elite
Kinostart: 26.02.2009
Links: http://www.defiancemovie.co.uk (Englisch)