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2. März 2009, 14:54 Music Interview

Interview mit Glasvegas

Silvan Gertsch - Letztes Jahr stritten Glasvegas mit Metallica um den ersten Platz in den britischen Album-Charts - und mussten sich nur knapp geschlagen geben. Students.ch traf die Schlagzeugerin der schottischen Rockband vor ihrem Auftritt im Zürcher Hallenstadion zum Interview.Glasvegas ist w...

Letztes Jahr stritten Glasvegas mit Metallica um den ersten Platz in den britischen Album-Charts - und mussten sich nur knapp geschlagen geben. Students.ch traf die Schlagzeugerin der schottischen Rockband vor ihrem Auftritt im Zürcher Hallenstadion zum Interview.

Glasvegas ist wahrscheinlich die einzige Band, vor der sich Metallica im letzten Jahr gefürchtet haben.

Caroline: Yeah! Das war lustig. Die Leute wetteten sogar darauf, dass sich die Underdog-Band aus Glasgow im Kampf um den ersten Platz in den britischen Charts durchsetzen wird. Wir selber haben keine Sekunde daran gedacht. Seien wir ehrlich, Metallica sind die "Titans of Rock", seit über zwanzig Jahren im Geschäft. Weshalb sollten wir die schlagen können? (lacht)

Ihr spielt gegenwärtig ein paar Shows als Vorband für Oasis und steht dazwischen auch bei euren eigenen Club-Gigs als Headliner auf der Bühne. Was bereitet euch mehr Spass?

Wir hatten erst einen Termin mit Oasis. Deshalb ist es schwierig, da einen Vergleich anstellen zu können. Aber unsere eigenen Shows machen natürlich schon mehr Spass, weil die Leute nur wegen uns da sind und wir auch länger auf der Bühne stehen dürfen. Gleichzeitig ist es aber auch eine Ehre, für eine Band wie Oasis ein Konzert zu eröffnen.

Hast du dir Oasis schon früher angehört?

Natürlich! Sie haben vor allem die Boys bei Glasvegas stark inspiriert und waren ein wichtiger Grund für sie, eine eigene Band zu gründen. Mit Liam und Noel habe ich kurz gesprochen vor unserer ersten Show. Sie wünschten uns viel Glück. Das scheinen nette Jungs zu sein.

Glasvegas existieren seit 2005. Gab es seither einen magischen Zeitpunkt? Ein Moment, der alles geändert hat?

Es gibt viele solcher Momente. Wir haben beispielsweise drei Singles ohne Label im Rücken veröffentlicht, deren Produktion wir selber bezahlen mussten. Darunter war auch "Daddy’s Gone", das jetzt auch auf unserem Debutalbum ist. Damals begannen die Medien wegen uns durchzudrehen. Für mich persönlich war es ausserdem ein grosser Moment, als wir beschlossen, die Drum-Machine loszuwerden. Ich fand mich mit all den Knöpfen nie zurecht. (lacht)

Du spielst seit vier Jahren Schlagzeug und bist ebenso lange bei Glasvegas. Was hat dich dazu bewogen, der Band ohne musikalische Erfahrung beizutreten?

Freundschaft. Ich hing oft mit den Boys ab. Eines Tages sagten sie mir, ich solle der Band beitreten. Ich hab nur gelacht und gefragt: Was soll ich tun? Sie meinten, dass ich ihre neue Drummerin sei. Ich entgegnete, dass ich noch nie in meinem Leben Schlagzeug gespielt habe. Aber James, unser Sänger, war überzeugt, dass sie mir das beibringen könnten. Und es hat geklappt! (lacht)

Ihr markiert zusammen mit den White Lies so etwas wie die Zukunft der britischen Rockmusik.

Ich hoffe, dass jüngere Musiker sich von James inspiriert fühlen. Wir haben gerade eine Tour mit den White Lies hinter uns. Es gibt viele neue, erfolgreiche und junge Bands in England im Moment. Der Weg zum Erfolg ist frei.

Wohin wird dieser Weg noch führen?

Wer weiss. Wo immer die Kreativität uns bringen wird.

James hat sämtliche Songs auf eurem Debut geschrieben und das Album auch Co-produziert. Ist er der Boss bei Glasvegas?

Unbestritten. Es gibt in unserer Band keine Hierarchie im herkömmlichen Sinne. Wir sind vier Freunde. Aber James ist der Architekt, er ist das Talent, er ist für unsere Melodien zuständig. Und darüber sind wir anderen froh.

Für den Song "Stabbed" habt ihr Beethovens Mondschein Sonate verwendet. Inspiriert euch klassische Musik?

James hört viel klassische Musik. Er mag diese Richtung, weil die Musik gross, leidenschaftlich und wild klingen kann. Mit unserer Musik transportieren wir auch ein Stück weit orchestrale Gefühle. Wir haben "Stabbed" in verschiedenen Versionen aufgenommen, waren aber nie glücklich mit den Ergebnissen. Eines Tages hat James die Mondschein Sonate gehört, und er wusste sogleich, wie er das Gedicht, das er geschrieben hatte, musikalisch unterlegen wollte.

Ihr stammt aus Glasgow. Was kannst du uns über das weltberühmte Konzertlokal Barrowland Ballroom erzählen?

Das Barrowland ist eine unglaubliche Lokalität. Dort als heimische Band eine Headliner-Show zu spielen ist etwas vom grössten, überwältigendsten. Und wir wurden unglaublich gut aufgenommen. Das ist wie ein Traum, der wahr wird. Glasgow selber ist eine wunderbare Stadt. Wir sind um die ganze Welt gereist und haben so viele schöne Plätze gesehen und interessante Leute kennen gelernt. Aber wir vermissen die Heimat, die Freunde und Familien.

Kommt ihr im Sommer zurück in die Schweiz?

Da muss ich auf unser Management verweisen. Wir gehen einfach dorthin, wo sie uns hinschicken. (lacht) Ich habe bis jetzt noch keine Ahnung, an welchen Festivals wir im Sommer spielen werden.

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