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15. März 2009, 23:49 Music Interview

Interview mit Silbermond

Patrick Holenstein - Silbermond starten wieder voll durch. Das neue Album steht bald in den Regalen und eine Tour ist auch geplant. Im Interview stellten sich Sängerin Stefanie Kloss und Gitarrist Thomas Stolle unseren Fragen.Bei der Vorbereitung bin ich im Zusammenhang mit eurer Musik auf den Vorwu...

Silbermond starten wieder voll durch. Das neue Album steht bald in den Regalen und eine Tour ist auch geplant. Im Interview stellten sich Sängerin Stefanie Kloss und Gitarrist Thomas Stolle unseren Fragen.

Bei der Vorbereitung bin ich im Zusammenhang mit eurer Musik auf den Vorwurf gestossen, ihr wärt nur Kommerz. Jemand schrieb, eure Zielgruppe sei „unter 20-jährige, partnerlose Nichtstudenten“. Was sagt ihr dazu?

Stefanie: (lacht) Geil! Musik ist ja immer Geschmackssache und jeder empfindet das anders. Wenn jemand so etwas sagt, ist das völlig ok. Wir schreiben nicht vor, wer unsere Musik hören muss und wer nicht. Wir finden es immer schade, wenn Bands sagen: „Unsere Zielgruppe ist irgendwas.“ Deswegen sagen wir das nicht. Bei uns im Publikum stehen sowohl 15-, 16-jährige Jungs und Mädels als auch 40- und 50-Jährige sowie Pärchen. Ich glaube, bei uns kann man alles beobachten und ich persönlich finde schön, dass diese Musik so viele verschiedene Menschen anspricht. Uns macht es total viel Spass, auf den Konzerten diese Vielseitigkeit im Publikum zu sehen. Ich glaube, das ist das Beste, was einer Band passieren kann.

Thomas: Genau. Zum Thema Kommerz muss man sagen, dass wir als Band von Anfang an nie irgendwas gemacht haben, wovon wir dachten, dass müssten wir so machen, weil es sich besser verkauft. Wir haben immer das gemacht, worauf wir gerade Bock hatten, haben die Lieder geschrieben, die uns gerade eingefallen sind, und die Emotionen aufgeschrieben, die wir gerade durchlebt haben, oder die Situationen in Texte gepackt, welche wir beobachtet haben. Aber da war nie Kalkül dabei und das kann ich mit Gewissheit behaupten. Von daher ist in dem Sinne Kommerz eine Sache, auf die wir keinen Einfluss haben, weil wir nichts forcieren. Deshalb würde ich das gar nicht so als Vorwurf sehen. Derjenige, der das geschrieben hat, war wahrscheinlich noch nie auf einem unserer Konzerte, sonst hätte er nämlich gesehen, dass dort nicht nur „20-jährige, partnerlose Nichtstudenten“ stehen. (Beide lachen)

Dass der Vorwurf haltlos ist, macht eurer Projekt „Fans helfen“ deutlich. Könnt ihr etwas darüber sagen?

Stefanie: „Fans helfen“ ist eine Aktion, die wir schon vor einer ganzen Weile ins Leben gerufen haben – mit unseren Fans zusammen, wie man ja auch schon raushören kann. Und zwar haben wir irgendwann gemerkt, dass wir mit zunehmendem Unterwegssein und mit den Jahren, in denen die Leute uns durch unsere Musik besser gekannt haben, immer mehr Anfragen bekommen haben: Die Leute baten uns da und dort zu helfen oder unseren Namen für die eine oder andere gute Sache zu geben. Sicher waren da immer gute Aktionen dabei, aber wir haben uns gedacht: Lieber unsere Energie und unsere Kraft in wenige Projekte stecken und dafür aber umso mehr und umso intensiver, anstatt ganz viele kleine Projekte machen, wozu wir keinen Bezug haben. Da bewirkt man ja auch viel weniger und so haben wir mit unseren Fans zusammen „Fans helfen“ ins Leben gerufen. Dabei helfen unsere Fans aktiv mit, Geld für bestimmte Projekte zu sammeln, die wir vorher ausgesucht haben. Wer sich da genauer informieren möchte, findet Infos unter Fans helfen. Wir haben zum Beispiel die letzten zwei Jahre Geld für eine Frauenschule in Kamerun gesammelt, weil es in Kamerun noch immer so ist, dass die Gleichberechtigung von Mann und Frau eigentlich nicht existiert. Die Frauen haben da nicht wirklich eine Chance auf eine Ausbildung oder ein eigenes, selbst bestimmtes Leben. So haben wir Geld gesammelt für eine Schule, wo nur Mädchen unterrichtet werden und wo ihnen beigebracht wird, wie sie ihr Leben in die eigenen Hände nehmen können und vor allem, wie sie ihr Leben selber finanzieren können, ohne von Männern abhängig zu sein. Thomas und ich waren letztes Jahr da. Die Schule wurde eröffnet, nach zwei Jahren Geld sammeln, und es war unglaublich schön zu sehen, was die Fans dafür getan haben. Da wurde in der Schule Geld gesammelt, sie haben ihre Eltern angepumpt, Kuchenbasare wurden organisiert, sie haben Sachen von uns bei Ebay versteigert etc. und so kamen tatsächlich zwischen 60'000 und 70'000 Euro zusammen, um diese Schule zu bauen. Deswegen finden wir es grossartig, diese Aktion zu haben und es ist für uns selber ein Zeichen, dass man mit jedem noch so kleinen Beitrag etwas erreichen kann. Als wir vor dieser Schule standen dachten wir: „Wow, das waren die letzen zwei Jahre!“ Dafür lohnt es sich tausend Mal.

Ihr wart letztes Jahr in Kuba, um Symphonie für den Sampler Rhythm del Mundo – Cubano Aleman aufzunehmen. Viele der beteiligten deutschen Künstler haben Songs nach Kuba geschickt, um die neuen Versionen zu basteln. Ihr seid persönlich nach Kuba gereist. Könnt ihr etwas darüber erzählen?

Thomas: Das war eine ziemlich spontane Sache. Als wir für diesen Sampler angefragt wurden, haben wir uns erst einmal vorgestellt, wie das wohl klingen mag. Wir waren uns eigentlich einig, dass das nicht geht. Die wollten ja Symphonie machen und wir haben uns das lange ausgemalt und irgendwann spontan entschieden, dass wir es doch probieren. Dann sind wir hingeflogen, weil wir nicht nur den Gesang schicken wollten, das hätte man auch machen können. Wir sind aber immer Freund davon, etwas vor Ort einzusingen. Gerade in dem Fall, weil so eine kubanische Version eine ganz andere Emotion hat als die Version, die wir im Studio eingespielt haben und deswegen hätte es irgendwie nicht gepasst. Jetzt, mit dem Wissen, wie es am Ende war, bin ich davon sogar noch überzeugter. So sind wir halt nach Havanna geflogen und hatten dort sehr intensive vier Tage, die einfach eine extrem schöne Erfahrung waren. Kubaner sind sehr nette und herzliche Menschen, das Wetter war auch nicht so schlecht, um nicht zu sagen traumhaft, und die Erfahrung im Studio war grossartig. Wir haben uns dann erst einmal für 17 Uhr im Studio verabredet, was eine ziemlich ungewohnte Zeit war, denn um 17 Uhr im Studio anzufangen ist schon relativ spät. Gut, wir beginnen auch nicht sehr zeitig, aber bei uns ist 9 oder 10 schon spät. Also war 17 Uhr die Ansage. So standen wir pünktlich da – und waren natürlich die Einzigen. Dann kamen langsam die ersten Musiker, um Symphonie einzuspielen und wir dachten, ok, jetzt geht’s los. Aber das Erste, was gemacht wurde: sich an der Bar einen Rum bestellen. Wir mussten dann einen Rum mittrinken, weil das sonst unhöflich gewesen wäre. Das führte dazu, dass wir relativ schnell müde wurden und die Aufnahmen zogen sich dann bis in die Nacht hinein. Das war wirklich eine tolle Erfahrung und hat unseren Horizont unglaublich erweitert. Ich kann jedem nur empfehlen, nach Kuba zu reisen – es lohnt sich definitiv.

Wie entstehen denn eigentlich Silbermond-Songs? Schreibt ihr die Lieder gemeinsam im Proberaum, jammt und schaut, was dabei rauskommt?

Stefanie: Wir sind im Grunde genommen eine sehr, sehr klassische Band. Wir treffen uns im Proberaum und dann wird einfach losgespielt und gejammt. Thomas ist bei uns als Gitarrist so etwas wie der kreative Kopf, weil er die meisten Song- und Melodie-Ideen hat. Oft hat er auch schon eine Zeile oder Vorschläge, worum es im Song gehen könnte. Dann hat man diese vielen Ansätze, die wir meist festhalten, und dann meint oft einer: „Hey, zu der Melodie habe ich eine Idee.“ Dann nimmt derjenige das Material mit nach Hause, schaut es sich an und kommt dann mit dem Ergebnis wieder. Dann setzen wir uns zusammen und sagen: „Ja, so könnte es gehen.“ Den Endspurt machen wir oft zusammen. Die Grundideen kommen immer von Einzelnen. Aber es macht auch unheimlich Spass, die Songs so zusammen zu erarbeiten. Manchmal ist da so ein Moment, der entsteht. Das muss auch nicht zwingend im Proberaum sein, sondern kann überall vorkommen. Manchmal fahren wir im Auto und Thomas ruft plötzlich: „Mach mal das Radio aus, ich hab da eine Idee. Hast du Stift und Zettel?“ Und ich so: „Hey, ich fahre gerade, ich hab keinen Stift!“ Das kann auch manchmal so gehen, wenn man gerade einen Einfall hat und das spontan festhält. Mal so und mal so, aber im Grunde ist das Songwriting bei Silbermond schon eine Gemeinschaftssache.

Lasst uns noch auf das neue Album eingehen. Nichts passiert ist eine deutliche Ansage gegen die korrupte Welt und doch vermeidet ihr es, konkrete Gruppen anzusprechen. Wahrscheinlich denkt ihr dabei an Politiker, aber es könnte auch jeder gemeint sein. War das eure Idee?

Thomas: Wir sind immer Freund davon, dem Lied die Luft zum Interpretieren zu lassen, deswegen haben wir keine konkreten Leute angesprochen. Ich denke, dass jeder in seinem persönlichen Umfeld und natürlich im wirtschaftlichen und politischen Bereich Menschen kennt, von denen er sagen würde, sie reden ständig, aber nichts passiert. So geht’s uns natürlich auch. Aber es ist kein Song, der den Zeigefinger heben soll, sondern er soll feststellen. Ich weiss nicht, wie es in der Schweiz ist, aber in Deutschland sieht man oft – um bei den Politikern zu bleiben – wie sie im Fernsehen viel erzählen, viel versprechen und wenn sie dann ins Amt gewählt wurden, sieht man sie ganz wenig davon halten oder nur Floskeln runterbeten. Ich finde, dass Politiker einfach mehr Rückgrat zeigen und auch Fehler eingestehen sollten. Das haben sie absolut nicht raus und darum brauchen sie sich nicht zu wundern, wenn die Glaubwürdigkeit immer mehr in den Keller sinkt und die Wahlbeteiligung natürlich auch. Ich finde, dass sie daran arbeiten müssen. Aber das ist nur eine Möglichkeit, den Song zu interpretieren.

Krieger des Lichts hat mich an das Buch Handbuch für Krieger des Lichts von Paulo Coelho erinnert. Wie sehr ist der Text davon beeinflusst?

Stefanie: Es ist das allererste Mal, dass ein Song von einem Buch inspiriert wurde. Es ist tatsächlich so, dass ich ein totaler Paulo-Coelho-Fan bin und die Bücher sehr gerne lese. Irgendwann kam Thomas mit dieser Zeile, Krieger des Lichts, und ich sage: „Das ist ja cool, lass uns das nehmen.“ Und er meinte, es sei aus einem Buch von Coelho, ich müsse es mal lesen. Ich habe mir dann das Buch gekauft und durchgelesen, wollte aber schon nach den ersten Seiten aufhören, weil es kein typisches Buch ist: Es ist keine Abhandlung in dem Sinn, es sind wirklich kurze, knappe Kapitel, in denen eben beschrieben wird, was ein Krieger des Lichts ist, was er für Stärken hat, was er für Schwächen hat und was er für Charakterzüge besitzt. Ich fand einfach die Sprache und die Worte, die Coelho benutzt hat, unglaublich toll. Und eines Tages kam Thomas mit einer Melodie, bei der die Zeile Krieger des Lichts genau gepasst hat. Also haben wir daraus einen Song gebastelt. Der Song hat unheimlich Spass gemacht, weil es auch musikalisch etwas komplett anderes war. Das ist ein Song, von dem wir sagen, dass wir mal um die Ecke gedacht und rumexperimentiert haben und einfach das gemacht haben, wonach uns gerade war. Es hat einfach alles gestimmt und wie gesagt, es war das erste Mal, dass ein Song von einem Buch inspiriert worden war.

Stefanie, du sagst in einem eurer Podcasts, dass ihr an Keine Angst lange gebastelt habt. Ihr habt den Song gemeinsam mit dem Filmorchester Babelsberg aufgenommen. Wieso habt ihr euch entschieden, gerade diesen Song mit dem Orchester auszunehmen?

Thomas: Diese Orchesterhook habe ich schon ziemlich lange mit mir rumgetragen, bestimmt zwei Jahre lang hatte ich das im Kopf, und dann habe ich es irgendwann ein bisschen weiter ausgearbeitet und dann haben wir uns zusammengesetzt und den Song geschrieben. Ich hab dann am Computer etwas rumgebastelt, man kann ja heute schon mit relativ einfachen Mitteln ziemlich coole Sachen machen, aber es war von Anfang an klar, dass diese Hook, dieses Riff sozusagen, auf jeden Fall ein richtiges Orchester spielen muss. Da fielen uns sofort die Babelsberger Symphoniker ein. Wir haben mit ihnen schon einmal zusammengearbeitet und da sie praktisch vor der Haustüre des Studios in Berlin sind, in dem wir das Album aufgenommen haben, war für uns schnell klar, dass wir die Aufnahme mit ihnen machen. Das ist eine unheimlich imposante Erfahrung. Man hat sich ein bisschen was ausgedacht in seinem kleinen Köpfchen und dann sieht man plötzlich 30 Leute da sitzen, wie sie den Song spielen, das Arrangement, das man selber gemacht hat. Das ist so eine Macht, die dir da entgegenprallt, das ist wirklich unglaublich. Ich habe die Zeit sehr genossen, ich denke das haben wir alle. Stefanie war sogar zu Tränen gerührt. Das ist ein Zeichen dafür, wie sehr das einen in dem Moment berührt hat. Es war eine sehr schöne Erfahrung und ich finde, das Ergebnis ist genau so geworden, wie wir es uns vorgestellt haben.

Hört ihr privat auch klassische Musik?

Thomas: In der Tat schalte ich schon ab und zu Klassik-Radio ein. Wenn man von den Proben nach Hause fährt, ist das sehr beruhigend. Man kann aus der Klassik viel für sich entnehmen, weil es so eine Getragenheit hat, aber trotzdem auch aggressive Momente dabei sind. Klassik ist sehr inspirierende Musik und mir macht es schon Spass, sie hie und da zu hören. Meine Eltern haben sehr gerne Klassik gehört, deswegen bin ich da vielleicht etwas vorbelastet.

Stefanie: Ich kann mich da nur anschliessen. Klassische Musik gibt extrem viel Ruhe. Man hat ja ständig eine laute Welt um sich herum, gerade im Proberaum, unser Job beschäftigt sich ja hauptsächlich mit viel lauten Sachen, deswegen ist das dann schon sehr entspannend. Jetzt erst, als wir wieder mit den Babelsbergern zusammengearbeitet haben, ist mir wieder mein Respekt aufgefallen, den ich gegenüber diesen Musikern habe. Wir waren dort und sie haben die Notenblätter hingelegt bekommen, also das Arrangement, wie es aufgeschrieben wurde, und sie haben das einfach durchgespielt. Die haben gesagt, die lesen die Noten wie ein Buch. Ich sass da und dachte nur: „Wow!“ Ich meine, wir sind irgendwie beide Musiker, sowohl wir als Band als auch diese Klassiker, aber auf eine ganz andere Weise. Wir haben so viel Gemeinsamkeiten, aber auch so viele Unterschiede, dass es unglaublich interessant ist, diese Zusammenarbeit zu beobachten. Wahnsinn!

Auf dem Album habt ihr als Gaststars Jan Delay und Xavier Naidoo. Wie war die Zusammenarbeit mit den beiden? Sie sind ja als Mitautoren in den Credits.

Thomas: Es war eine sehr aufregende Zusammenarbeit – mit beiden. Bei Xavier war es so, dass wir uns vor bald zwei Jahren zu einer kleinen Session im Proberaum verabredet hatten. Er kam dann vorbei und wir haben irgendwie ziemlich spät erst angefangen, so um 21 Uhr herum, und wir hatten sehr viele Ideen und haben einfach ein bisschen rumgetextet und gejammt. Das ging dann bis in die Nacht, ich glaube, es wurde 4 Uhr, bis wir den Proberaum verliessen. Da waren viele Grundideen, aber kein wirklicher Song. Aber eine Zeile ist hängen geblieben, eben Sehen wir uns wieder, was jetzt im Nachhinein der Song geworden ist. Wir haben den dann fertig gestellt und Xavier angerufen, ob er nach wie vor Lust hat, den Song mit uns zu machen. Er hat dann sofort zugestimmt, hat seinen Teil eingesungen und dieses Duett ist ein schöner Abschluss für das Album, wie ich finde, sowohl thematisch wie auch mit ihm zusammen. Mit Jan war es ähnlich: Wir hatten diese Idee mit Nicht mein Problem und waren uns sicher, es gibt in Deutschland nur einen Musiker, der diese Zeile singen kann und zwar Jan Delay. Also musste Stefanie Überzeugungsarbeit leisten.

Stefanie: Genau. Ich wurde mal wieder vorgeschickt, wie das ja so ist. Wir haben nämlich letztes Jahr einen Song mit Udo (Lindenberg, Anm. des Red.) aufgenommen und dadurch haben wir Jan Delay kennen gelernt. Also fragte ich ihn, ob er nicht Lust hätte, mal einen Song mit uns zu machen. Er meinte: „Nein, das mach ich nicht. Ich bin im Moment gerade an meinem eigenen Album und wenn, dann schreib ich nur komplett den Text für jemand anderen.“ Ich hab ihm dann erklärt, dass wir die Texte schon selber schreiben würden, aber wir da eine tolle Idee hätten und dass es nur eine Zeile sei, die er singen müsste. Da hab ich ihm verschwiegen, dass wir auch den Refrain mit ihm geplant haben. Er meinte dann: „Na gut, dann spiel es mir halt mal vor.“ Er war total begeistert und meinte nur: „Ja, komm, lass uns das machen.“ Es hat dann so Spass gemacht, weil wir den Song komplett geschrieben, quasi den Grundbau geliefert hatten. Jan und sein Produzent haben dann noch ein bisschen typische Jan-Delay-Beats reingebracht, durch die Bläser zum Beispiel, und es war unglaublich schön für uns, diesen Song jetzt mit auf der Platte zu haben, weil er thematisch noch einmal etwas ganz anderes ist. Und auch die Zusammenarbeit mit Jan war grossartig, er hat einen speziellen Humor und wir passen menschlich einfach super zusammen. Das war grosses Kino für uns.

Im Mai geht eure Tour los. Ihr spielt auch in der Schweiz. Was darf man von euch erwarten? Wird man euch im Sommer auf Schweizer Festivals sehen können?

Thomas: Man darf auf jeden Fall eine Band erwarten, die Bock hat, auf die Bühne zu gehen. Wir waren, was das angeht, sehr lange abstinent, weil wir am Album gearbeitet haben und jetzt können wir es ehrlich gesagt kaum mehr abwarten, bis wir wieder auf die Bühne kommen. Wir freuen uns ganz besonders auf die Schweiz, speziell auf Zürich, weil es bis zu dem Zeitpunkt das einzige Konzert sein wird. Wir kommen aber auch auf ein paar Festivals in der Schweiz. Die Festivals bei euch haben immer eine besonders schöne Atmosphäre. Das ist ganz komisch, im positiven Sinne komisch. Wenn man hier auf Festivals kommt, hat man sofort gute Laune, es ist stets alles sehr genau geplant, die Schweizer gehen da schon ins Detail, was ich persönlich sehr gut finde. Was kann man sonst noch erwarten?

Stefanie: Es ist ja das erst Mal, dass wir drei Alben zur Verfügung haben, das bedeutet natürlich auch unglaublich viele Songs – wir werden also viel Auswahl haben, was unsere Setlisten angeht. Deswegen freuen wir uns total. Es ist inzwischen ja schon eine grosse Zeitspanne, die zwischen den Alben liegt und wir können sowohl ganz „alte“ Songs spielen als auch die neuen. Ich glaube, das ist auch für uns spannend, wieder alte Sachen zu spielen und zu sehen, wie sich das entwickelt hat im Vergleich zum jetzigen Album. Dazu kommt – wer uns kennt weiss – dass wir uns live auch viel einfallen lassen. Wir sind jetzt schon dabei zu planen, wie wir Songs speziell mit Licht untermalen können oder wie die Bühne aussehen soll. Was kann man für Interaktionen mit dem Publikum machen? Wie können wir die Schweizer ein bisschen testen und auf die Probe stellen? Es wird echt super spannend und wie Thomas schon gesagt hat, wir waren extrem lange nicht mehr auf der Bühne und haben extrem Bock zu spielen. Unsere Energie wird endlos sein und wir freuen uns auf die Zürcher.

Am Abend, nach dem Interview, waren Silbermond zu Gast bei Aeschbacher. Die Aufzeichnung wird am Donnerstag 19. März ausgestrahlt. SF1, 22.20Uhr.

Interview: Patrick Holenstein mit Unterstützung von Carola Strobl

Silbermond live: 12. Mai, Maag Event Hall Zürich

Silbermond live am Gurtenfestival

Infos: Homepage von Silbermond

Silbermond auf Students.ch

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