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8. Dezember 2006, 00:00 Konzert

Review: Rebekka Bakken im Kaufleuten

meng tian - Eine farbenreiche und berührende Stimme, eine witzige und charmante Person - aber ein leider nicht sehr beeindruckender Auftritt. Wenn man ihr erstes Soloalbum hört, fasst man gar nicht, wieviele Gefühle diese Stimme in einem hervorrufen vermag. Rebekka Bakken berauscht, läss...

Eine farbenreiche und berührende Stimme, eine witzige und charmante Person - aber ein leider nicht sehr beeindruckender Auftritt.

Wenn man ihr erstes Soloalbum hört, fasst man gar nicht, wieviele Gefühle diese Stimme in einem hervorrufen vermag. Rebekka Bakken berauscht, lässt einen fallen, zerbrechen und wieder zu sich finden. Nicht nur als Sängerin weiss sie sich im richtigen Moment richtig reinzuhängen, auch ihre Songtexte verleihen ihr eine unvergleichbare Ausdruckskraft. Die Ehrlichkeit, die Direktheit, die Verspieltheit und der typische skandinavische (sie ist Norwegerin) Touch machen sie zur Definition des erwachsenen Pops - reizend, rund, reif.

Deshalb war ihr Auftritt am 28. November im Zürcher Kaufleuten auch überraschenderweise etwas enttäuschend: sie hat zwar wie erwartet ihr breitgefächertes, genre-übergreifendes Gesangstalent unter Beweis gestellt, doch das gewisse Etwas, die unter Haut gehende Unterstreichung dieses, die durch die Musik und die Songs hätte stattfinden sollen, war nicht zu hören.

Die Band war zwar gut aufeinander eingespielt, die Songs gut einstudiert, Rebekka Bakken wie immer souverän, doch es fehlte etwas an der Magie. Die Zerbrechlichkeit, die Intimität und ihre Gabe, einen Ton zu singen und die Zuhörer gleich zu Tränen zu rühren, gingen zugunsten dem Wille unter, ein möglichst vielschichtiges Programm zu präsentieren. Pop, Country, Schlager-ähnliche 'Chansons', östlich angelehnte Soundmalerei, Ragga, Rock, Blues... Es hörte sich eher wie ein Medley der Lieblingssongs von Rebekka Bakken an als ein Konzert von ihr selbst. Nicht zu sagen, dass die Musik ihres aktuellen Albums den Jazz-Touch beinahe gänzlich verloren hat, was auch zum Verlust von Teilen ihrer musikalischen Persönlichkeit führt.

Trotz allem hat sie eigentlich alles, was es benötigt, um berührende Musik zu machen. Hoffen wir also, dass ihr nächster Auftritt hierzulande mehr über ihre Person aussagt wie dieser.

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