Severance
Daniel Rickenbacher - Bei diesem Firmenausflug ins Grüne kommen nicht nur alte Konflikte und Rivalitäten zum Vorschein, ein Grossteil des Teams beisst auch ins Gras. Splatter-Movie mit britischem Charme. Also ein Vita-Parcours wird das nicht! 'Team-Forming' in UngarnDie Osteuropa-Tournee des Rüstun...
Also ein Vita-Parcours wird das nicht! 'Team-Forming' in Ungarn
Die Osteuropa-Tournee des Rüstungskonzerns Palisades zehrt an den Nerven der Angestellten. Ein 'Team-Building'-Wochenende in der angeblichen Luxus-Villa des Firmenchefs im ungarischen Niemandsland tut Not.
Die Strasse ist jedoch durch umgestürzte Baumstämme blockiert und der Busfahrer weigert sich hartnäckig, eine Abzweigung zu nehmen.
Dem ganz und gar nicht harmonisierenden Team um den inkompeten Leader Richard (Tim McInnerny) bleibt nichts anderes übrig als der Fussmarsch.
Noch glaubt niemand dem notorischen Kiffer und Pilzliebhaber Steve (Danny Dyer), als dieser während einer Pinkelpause einen Mann in Uniform gesehen haben will.
Doch statt eines Herrenhauses findet die Gruppe einen lotterigen Sowjetbau vor, in dessen Keller sich Geheimakten von Palisades befinden.
Der arrogante Harris (Toby Stephens) glaubt, dass das Gebäude einst als Irrenanstalt diente, deren revoltierende Insassen mittels Palisades-Nervengas getötet wurden. Jill (Claudie Bakley) dagegen behauptet, dass sich in der Gegend sowjetische Kriegsverbrecher herumtreiben.
Als die Gruppe die übel zugerichtete Leiche des Busfahrers entdeckt, wird aus den Gedankenspielereien blutigster Ernst.
Steve und Maggie beim Schiesstraining
'Severance' ist ein Film, den man so ähnlich schon einmal gesehehen hat. Der makabre Humor erinnert stark an jenen des Zombie-Streifens 'Shaun of the dead', die Szenerie scheint eins zu eins kopiert aus dem Schocker 'Wrong Turn'.
Dies ist auch nicht verwunderlich, ist doch die passende Umgebung für einen Horrorfilm relativ beschränkt: Es soll einsam, dunkel und bedrohlich sein. Ein Wald bedient diese Voraussetzungen perfekt, zeugen doch Abforstungen und Kindergeschichten wie 'Peter und der Wolf' vor der ewigen Furcht des Menschen vor dem undurchsichtigen Dickicht.
'Severance' ist aber auch eine Komödie über einen überforderten Chef, der seine Unzulänglichkeit hinter Vulgärpsychologie und Manager-Floskeln versteckt.
Obwohl man dem Film kaum überschwängliche Originalität unterstellen kann, funktioniert er.
Die Schockmomente sitzen, das Gruseln kommt nicht zu kurz und die Gags hauen.
Viele Ungarn können sich keine Winterkleidung leisten
'Severance' ist mehr als ein Splatter-Film. Zwar wird reichlich Blut serviert, doch an Spannung und Witz fehlt es nie.Sanftmütigen Seelen sei abgeraten. Allen anderen ist perfekte Unterhaltung garantiert.
Bewertung: 3.5 von 5
Originaltitel: Severance
Land: Grossbritannien/Ungarn
Genre: Horrorfilm
Dauer: 95 Minuten
Regie: Christopher Smith
Darsteller: Danny Dyer, Laura Harris, Tim McInnerny, Toby Stephens, Claudie Blakley
Verleih: Ascot Elite
Kinostart: 16.11.2006