26. März 2009, 00:37
CD / Vinyl
Music
Oxmo Puccino – L’Arme de Paix
Oliver Kaftan - Der für seine komplexen Metaphern und tiefgründigen Texte bekannte Abdoulaye Diarra alias Oxmo Puccino ist nach einer Reise in die Sphären des Jazz (Lipopette Bar) mit L’Arme de Paix wieder in der Welt des Rap angekommen. Doch wer den Mainstream des HipHop kennt, scheut den ...
Der für seine komplexen Metaphern und tiefgründigen Texte bekannte Abdoulaye Diarra alias Oxmo Puccino ist nach einer Reise in die Sphären des Jazz (Lipopette Bar) mit L’Arme de Paix wieder in der Welt des Rap angekommen. Doch wer den Mainstream des HipHop kennt, scheut den Vergleich: Oxmo Puccino ist kein Rapper von 0815-Format, sondern ein Poet der Superlative und so scheint ein Bezug zu einem Jean-Paul Sartre („Rien ne me surprend, ni ta mauvaise foi…La vie n’a pas de sens, je fais le deuil.“ in A Sens Inverse) um einiges naheliegender als der Bezug zu anderen Musikern des Genres, der bloss oberflächlich hergestellt werden kann. L’Arme de Paix ist ein philosophisches Werk, in dem uns die Absurdität und Ironie des Alltags, mit sozialkritischen Aspekten umrahmt, dargelegt werden (L’Un des nous deux). Eine melancholische Atmosphäre liegt dieser Thematik zugrunde, wobei sie der „Black Jacques Brel“ auch im chansonartigen „Sur la route d’Amsterdam“ nicht erschüttert, sondern bloss aus einer anderen Perspektive neu beleuchtet. Die musikalische Unterlegung vermag dabei die geistreichen Reime zu akzentuieren und den Hörer in ihren Bann zu ziehen.
L’Arme de Paix spricht sicherlich nicht den Radio-Konsumenten an, der jeden Morgen die gleichen Melodien mitsummt und die Texte bereits beim erstmaligen Hören in seinem Gedächtnis verankert. Die Worte des intellektuellsten Rappers Frankreichs erfordern explorative Neugier, Anstrengung und Geduld, da die Gedankengänge zuweilen erst mit der Zeit nachvollziehbar erscheinen. Wer sich jedoch diese Mühe macht, kann belohnt werden. Aber nach Walter Ludin ist ja bekanntlich denken anstrengend. Darum unterlassen es viele.
L’Arme de Paix spricht sicherlich nicht den Radio-Konsumenten an, der jeden Morgen die gleichen Melodien mitsummt und die Texte bereits beim erstmaligen Hören in seinem Gedächtnis verankert. Die Worte des intellektuellsten Rappers Frankreichs erfordern explorative Neugier, Anstrengung und Geduld, da die Gedankengänge zuweilen erst mit der Zeit nachvollziehbar erscheinen. Wer sich jedoch diese Mühe macht, kann belohnt werden. Aber nach Walter Ludin ist ja bekanntlich denken anstrengend. Darum unterlassen es viele.
Veröffentlichung
23.03.2009
Tracklist
1. 365 jours
2. Tirer des traits feat. Sly Johnson
3. Soleil du nord
4. Véridique
5. Partir 5 min feat. Sly Johnson
6. J’te connaissais pas
7. L’Arme de paix feat. K’naan
8. Les Unes les Autres
9. Sur la route d’Amsterdam feat. Olivia Ruiz
10. A sens inverse feat Oncle Ben
11. Masterciel
12. L’un de nous deux
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